
Zentrale der Commerzbank in Frankfurt am Main.
Die Commerzbank will ihre Tochter Comdirect vollständig übernehmen und hat deren Aktionären ein Kaufangebot unterbreitet. Bei Finanztest-Leser Alois T. stieß das Angebot auf Unverständnis. Die Commerzbank bietet 11,44 Euro pro Comdirect-Aktie, doch der durchschnittliche Börsenkurs in den vergangenen zwei Monaten lag mehr als 1 Euro höher. In ihrem Schreiben wirbt die Commerzbank um Verständnis und argumentiert mit „einer Prämie von 25 Prozent auf den Xetra-Schlusskurs (...) vom 19. September 2019“. Das war aber vor Bekanntgabe des Übernahmeplans, unmittelbar danach sprang der Aktienkurs nach oben.
Die Commerzbank hält bereits mehr als 80 Prozent. Sollte sie 90 Prozent der Comdirect-Aktien in ihren Besitz bringen, kann sie die verbliebenen Aktionäre im Rahmen eines „Squeeze-out“ herausdrängen. Das kündigt sie in dem Schreiben auch an. Sollte bei einem Squeeze-out ein besserer Kurs herauskommen als bei dem aktuellen Angebot, würden Aktionäre, die es angenommen haben, rückwirkend gleichgestellt.
Tipp: Wenn Sie erwägen, sich von der Aktie zu trennen, vergleichen Sie, ob ein Börsenverkauf oder das Commerzbank-Angebot mehr bringt. Beziehen Sie dabei die Verkaufskosten ein.