Kritische Funde
Jedes fünfte Colagetränk im Test bekam schlechte Noten für seine chemische Qualität. Die Gründe:
Schadstoff aus Zuckerkulör. Bei der Herstellung des Farbstoffs Ammonsulfit-Zuckerkulör (E 150d) bildet sich 4-Methylimidazol (4-MEI). Diese Substanz erwies sich im Tierversuch als krebserregend. In der EU gilt ein Grenzwert für 4-MEI in diesem Zuckerkulör. Wie viel in Lebensmitteln sein darf, ist nicht geregelt. Anders in Kalifornien. Dort müssen Lebensmittel einen Warnhinweis tragen, wenn ihr Verzehr dazu führen kann, dass man mehr als 29 Mikrogramm 4-MEI pro Tag aufnimmt. Die meisten der 27 getesteten Colas mit Zuckerkulör enthalten nur sehr geringe Mengen an 4-MEI. Bei Pepsi, Pepsi Light und Vita Cola Pur ist das kalifornische Limit schon mit weniger als 0,5 Liter überschritten. Bei Club Cola ist es noch gravierender: Schon 0,07 Liter reichen, um an die Grenze zu kommen.
Chlorat. Es kann etwa über Reinigungs- oder Desinfektionsmittel in Cola geraten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge berechnet. Pepsi Light enthält sehr viel Chlorat: Ein Erwachsener, der 0,5 Liter trinkt, überschreitet die Menge bereits. Zu viel Chlorat kann auf Dauer die Jodaufnahme hemmen. Große Mengen sind giftig.
Phosphorsäure (E 338). Ihre Salze, die Phosphate, sind als Zusatzstoffe in Lebensmitteln umstritten. Laut neuer Studien könnten sie in hoher Menge Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Die Efsa will Phosphorsäure bis Ende 2018 neu bewerten. Für Nierenkranke ist sie definitiv gefährlich. Fritz-Kola hält den EU-Grenzwert gerade noch ein, alle anderen Colas kommen mit weniger Phosphorsäure aus.
Alkohol. Red Bull enthält mehr Alkohol als für Erfrischungsgetränke erlaubt: 3 statt 2 Gramm je Liter.