Coaching-Lehr­gänge

So haben wir getestet

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Im Test: Acht Coaching-Lehr­gänge für Einsteiger. Auf Grund­lage einer Markt­recherche haben wir Kurse ausgewählt, die besonders häufig auf dem Markt zu finden waren. Das waren Kurse, die berufs­begleitend statt­fanden, nicht mehr als 6 000 Euro plus Mehr­wert­steuer kosteten, mindestens 80 Unterrichts­einheiten umfassten und maximal ein Jahr dauer­ten. Die Start­termine sollten zwischen Juli und November 2011 liegen. In die Auswahl kamen nur Angebote in Städten mit mehr als 120 000 Einwohnern. Pro Anbieter wurde ein Angebot ausgewählt. Nicht berück­sichtigt wurden themen- und branchenspezi­fische Angebote wie Vertriebs-Coaching, Weiterbildungen für Coachs und Coaching-Studien­gänge. Auch Anbieter­gruppen, die für den Coaching-Bereich untypisch sind, wie zum Beispiel Volks­hoch­schulen, blieben unbe­rück­sichtigt.

Zu jeder Qualifizierung schickte die Stiftung Warentest eine geschulte Test­person, die den Kurs inkognito besuchte und mithilfe von Fragebögen und Protokollen dokumentierte.

Test­zeitraum: Ende Juli 2011 bis Dezember 2012.

Preise: Anbieter­angaben im Juni 2013.

Inhalt

Die Weiterbildungs­experten der Stiftung Warentest haben sich zunächst angeschaut, welche Themen in den Lehr­gängen behandelt werden und dann über­prüft, ob das inhalt­liche Leistungs­versprechen einge­halten wurde.

Vermitt­lung

Untersucht wurde unter anderem, wie fundiert und verständlich die Inhalte vermittelt wurden, welche praktischen Übungen es außer­halb des Unterrichts gab, und wie teilnehmer­orientiert und praxis­nah die angebotenen Kurse waren. Gab es eine Abschluss­prüfung, wurden Art und Umfang dokumentiert. Weitere Prüf­punkte waren der Methoden- und Medien­einsatz und das Zeitmanagement im Kurs.

Lehr­material

Ein Experte prüfte Inhalt, Aufbau und Gestaltung des Lehr­materials sowie dessen Funk­tionalität. Dazu gehört z. B., ob sich das Lehr­material zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts eignet.

Weitere Prüf­punkte

Kursorganisation: Auf dem Prüf­stand waren Lern­umgebung, Administration und Service­leistungen der angebotenen Kurse.

Kunden­informationen: Geprüft wurden u. a. die Angaben zum Kurs und das Auskunfts­verhalten der Anbieter am Telefon vor der Anmeldung.

Vertrags­bedingungen: Ein Rechts­gut­achter prüfte die Allgemeinen Geschäfts­bedingungen (AGB) nach AGB-Recht auf unzu­lässige Klauseln.

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

BIN-X am 09.12.2020 um 08:24 Uhr
Hat Coaching überhaupt einen Markt?

Beruflicher Erfolg oder berufliche Sackgasse und dann selbständig als Coach - wer will das nicht? Leider wird von Seiten vieler Weiterbildungsinstitute verkannt, dass sie mit Grundbedürfnissen "spielen", die allseits bekannten Mythen einer lebenslangen Aus- und Weiterbildung bedienen. Doch eine Weiterbildungs-Qualität wird weder durch eine AZAV noch durch eine ISO29990 ausgewiesen. Und, der teilnehmende Studierende findet meistens gar keine Unterstützung für die "go live" - Praxis. Es wird viel behauptet, doch meistens fehlt der Markt, der das Angebot später auch bezahlt. Die auswählenden Führungskräfte von Arbeitgebern sind häufig "skeptisch" vor gut ausgebildeten "Wettbewerbern" und bei privaten Klienten hört das Interesse beim finanziellen Aufwand oder spätestens beim Umsetzen auf.

Andrea.Päusch am 10.10.2013 um 13:59 Uhr

Kommentar vom Administrator gelöscht.

Antefix am 09.10.2013 um 12:01 Uhr
Qualifikationsansprüche

Wie aber schützt sich eine arbeitgebende Organisation mit Innovationen- und Führungskräftebedarf vor unqualifiziertem Coaching? Jeder Absolvent einer teuer bezahlten Ausbildung (diese u.U. in " ") darf oder will sich am Ende qualifiziert fühlen und möchte schon bei seiner nächsten Bewerbung entsprechend anerkannt werden. Ob die Erwartungen erfüllt werden, zeigt sich i.d.R. aber erst nach Jahren und etlichen Fehlversuchen bzw. nach Kräfteverschleiß an vermeintlich "unbefähigten" zu coachenden oder gar irrelevant "verbogenen" Kandidaten. Derweil hat ein unbefähigter Coach -- Schreckensbeispiel Finanzberatung und Geldanlage -- in erster Linie hauptsächlich sich selbst (finanziell) optimiert. Allfällige Qualifikationsprobleme wie z.B. im freiberuflichen Gutachtenwesen sollten m.E. daher nicht erst neu durchlebt werden (dürfen).

Profilbild Stiftung_Warentest am 09.10.2013 um 11:27 Uhr
Coaching

@Ina765
Persönliche Daten oder Themen der Teilnehmer werden in unseren Untersuchungen nicht erfasst. Die Stiftung Warentest arbeitet bei Dienstleistungstests in der Regel mit der Methode der verdeckten Inanspruchnahme durch geschulte Testpersonen. Nur so können wir sicherstellen, dass der Kurs unbeeinflusst durch einen Test der Stiftung Warentest durchgeführt wird. Bei einer mit dem Anbieter abgesprochenen Inanspruchnahme besteht die Gefahr, dass der Kurs deutlich verändert wird. Damit würden sich aus unserer Sicht jegliche vergleichenden Aussagen über die Qualität der Angebote im Testfeld verbieten.
Auf den Test der Coaching-Qualifizierungen bezogen heißt das, dass jeder Kurs im Testfeld von einer von uns geschulten Privatperson gebucht und besucht wurde. Die Testpersonen hatten Interesse an einer solchen Qualifizierung und erfüllten die Voraussetzungen des jeweiligen Anbieters. Aufgabe der Testpersonen war es, die Prozesse im Kurs zu dokumentieren. Dabei geht es vor allem um die Dokumentation der vermittelten Inhalte, der eingesetzten Medien und Methoden, dem Zeitmanagement im Kurs, der Teilnehmerorientierung und der Kursorganisation. Persönliche Themen von Klienten oder Teilnehmern aus Coaching-Prozessen während der Ausbildung, Erkenntnisse aus Selbstreflexionsprozessen oder ähnlich sensible Informationen über die anderen Teilnehmer wurden nicht erhoben.
(TK)

Ina765 am 04.10.2013 um 00:09 Uhr
Gute Idee - Testmethode??

Einen übergeordneten Leistungskatalog für die Inhalte einer Coaching Ausbildungen anzulegen ist sehr hilfreich, um eine Orientierung zu bekommen. Dieser klingt allerdings so umfangreich, dass ich mich frage, ob die Inhalte in einer einjährigen berufsbegleitenden Weiterbildung auch vermittelbar sind.
Interessant wäre die namentliche Erwähnung der Coaching Experten und Vertreter der Verbände gewesen.
Als Teilnehmer einer aktuell laufenden Fortbildung war mir wichtig, dass diese berufsbegleitend am Wochenende erfolgt und es keine verpflichtenden Elemente zwischen den Einheiten gibt, sondern wir diese individuell gestalten können.
Sehr unwohl und schlecht fühle ich mich zu lesen, dass in Ausbildungskurse inkognito Teilnehmer von Stiftung Warentest saßen und Informationen weitergeleitet haben. Welche Informationen das waren, geht aus dem Bericht leider nicht hervor. Das fühlt sich nach Vertrauensbruch an, denn in der Gruppe kommen auch persönliche Themen zur Sprache.