Zwei Stollentypen auf dem Prüfstand
Dresdner Stollen
Vorgaben erfüllt. Dresdner Stollen muss laut EU-Verordnung auf ein Kilogramm Mehl mindestens 500 Gramm Butter beziehungsweise die entsprechende Menge Butterschmalz, 650 Gramm Sultaninen, 200 Gramm Zitronat/Orangeat und 150 Gramm Mandeln enthalten.
Geschütztes Produkt. Der Dresdner Stollen darf nur in Dresden und den angrenzenden Ortschaften Moritzburg, Radebeul, Arnsdorf, Ottendorf-Okrilla, Radeburg, Coswig, Pirna, Wachau, Freital, Radeberg, Weinböhla sowie Heidenau hergestellt werden. Er trägt das EU-Siegel „geschützte geografische Angabe“.

Im Dresdner Stollen von Emil Reimann fanden wir: 29 Prozent Rosinen (1), 4 Prozent Orangeat/Zitronat (2), 3 Prozent Mandelstückchen (3) und 3 Prozent Zuckerschicht (4). Der Rest ist Krume (nicht abgebildet). Bei den anderen Dresdner Stollen im Test sind diese Anteile ähnlich.
Marzipanstollen
Wichtige Zutaten. Marzipan ist meist als Strang in den Teig eingelegt. Laut den Leitsätzen für feine Backwaren sollten mindestens 5 Prozent des Stollenteiggewichts auf Marzipanrohmasse zurückgehen. Die Stollen im Test enthalten mindestens doppelt so viel. Trockenfrüchte sind übliche Zutaten, auf 1 Kilo Mehl sollen mindestens 600 Gramm kommen. In fast allen Test-Stollen fanden wir deutlich mehr.
Pflanzenfett statt Butter. Marzipanstollen müssen nicht mit Butter gebacken werden. Fast alle Produkte im Test sind mit Pflanzenfett hergestellt, hauptsächlich mit Palmfett und Rapsöl.

Im Marzipanstollen von Lidl fanden wir: 28 Prozent Rosinen (1), 12 Prozent Marzipanfüllung (2), 3 Prozent Orangeat/Zitronat (3), 2 Prozent Mandelstückchen (4) und 3 Prozent Zuckerschicht (5). Der Rest ist Krume (nicht abgebildet). Bei den Marzipanstollen im Test variieren diese Anteile.