Kein Weihnachten ohne Christstollen. Die Stiftung Warentest hat 5 Dresdner Christstollen und 13 Marzipanstollen getestet, darunter Markenprodukte und Discounterware (Preise: 2,79 bis 22,00 Euro pro Kilogramm). Erfreulich: Jeder zweite Stollen schneidet gut ab. Gute Qualität gibt es aber nicht zum Schnäppchenpreis. Ob der teuerste Stollen auch der beste ist, und ob die besten Stollenbäcker wirklich aus Dresden kommen, verrät der Testbericht.
Dresdner Christstollen oder Marzipanstollen?
Der Dresdner Christstollen ist der wohl bekannteste und ein klassischer Butter-Rosinen-Stollen. Laut EU-Verordnung muss er unter anderem mindestens 500 Gramm Butter oder die entsprechende Menge Butterschmalz pro Kilogramm Mehl enthalten und in der sächsischen Landeshauptstadt oder einer von 12 Ortschaften im Dresdner Großraum hergestellt werden. Marzipanstollen hingegen dürfen überall hergestellt und auch mit Pflanzenfett gebacken werden.
Geschmack, Geruch, Aussehen: 7 Stollen sind spitze
Besonders wichtig beim Stollen ist der Geschmack. 7 Stollen im Test erreichen in diesem Prüfpunkt die Note sehr gut. 2 davon fallen sensorisch besonders positiv auf. Welche das sind, zeigt die Tabelle, wenn Sie den Test freischalten.
Große Qualitätsunterschiede bei den Marzipanstollen
Die Marzipanstollen im Test unterscheiden sich sowohl preislich als auch geschmacklich. Der teuerste Marzipanstollen von Niederegger kostet 22 Euro pro Kilogramm, beim Discounter gibt es das Kilo dagegen schon für knapp 3 Euro. Gerade diese preiswerten Produkte überzeugen aber im wichtigsten Prüfpunkt nicht. Schlusslichter sind die Marzipanstollen von Norma und Aldi (Nord). Für sie reicht es sensorisch nur für ein Ausreichend. Zwei andere Marzipanstollen sind dafür sehr aromatisch und erreichen in puncto Aussehen, Geruch und Geschmack ein Sehr gut.
Schadstoffe trüben die Festtagslaune kaum
Im Prüfpunkt Schadstoffe schneidet kein Stollen schlechter als befriedigend ab. Schimmelpilzgifte fanden wir nur in einigen Produkten und nur in sehr geringen Mengen. Gesättigte Mineralöle (MOSH) wiesen wir in allen Produkten nach – aber nur geringe Gehalte. Die besonders kritischen aromatischen Mineralöle (MOAH) waren nicht nachweisbar. Das Marzipan haben wir auch auf Benzol untersucht. In 9 Marzipanstollen konnten wir es nachweisen, jedoch lediglich im Spurenbereich. Benzol ist krebserregend. Wir atmen es hauptsächlich durch Abgase oder Zigarettenqualm ein. In der Umwelt entsteht Benzol durch Verbrennungsprozesse, im Marzipan möglicherweise aus dem Aromastoff Benzaldehyd der Bittermandeln.