Christbaumständer Schatz, der Baum ist schief

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Mit Tannen, aber auch mit Versuchsbäumen haben wir elf Weihnachtsbaumständer geprüft. Welche sind standfest und komfortabel zu bedienen?

Heiligabend, nur noch vier Stunden bis zur Bescherung. Die Geschenke sind verpackt, die Weihnachtsgans brutzelt im Ofen. Nur Papa kriecht noch unterm Weihnachtsbaum her­um – und flucht. Jetzt muss auch die Familie ran, um von allen Seiten durchzugeben, ob der verflixte Baum endlich gerade steht.

Mit solchen oder ähnlichen Szenen spielt sich das Weihnachtsritual in vielen Familien ab. Vor allem, wenn sie noch einen Weihnachtsbaumständer mit Flügelschrauben haben. Bis die Schrauben den Tannenbaum von allen Seiten fixieren, ist eine ziemliche Fummelei angesagt: Erst muss die rechte Schraube ein wenig nachgezogen werden, dann die vordere, und anschließend doch noch mal die linke.

Bequem per Fußhebel einspannen

Solche altehrwürdigen Ständer mit einer Schraubbefestigung haben wir gar nicht mehr getestet. Die neuen Konstruktionen haben Drahtseile und Halteklammern, die das Bäumchen fest einklemmen. Der Baumstamm wird in der Mitte des Weihnachtsbaumständers platziert und mit einem Tritt auf den Fußhebel eingespannt.

Das Modell von Testsieger Heibi hat keine Seile, sondern eine Gestängekons­truktion, wird aber auch mit dem Fuß bedient. Die beiden Weihnachtsbaumständer von Lufapak arbeiten ebenfalls nicht mit Seilen, sondern mit Zahnblechen, die den Baum halten. Hier wird der Stamm mit einer Kurbel von Hand eingespannt.

Ist der Baum nicht in ein Transportnetz geschnürt, gestaltet sich das Einspannen teilweise schwierig. Setzt man ihn nicht genau in die Mitte des Ständers ein, so besteht besonders bei den Modellen von Schommertz die Gefahr, dass die Klammern nicht mehr genug Halt bieten. Das Einsetzen beginnt dann von neuem.

Bei den beiden Lufapak-Ständern ist das Problem auf andere Art und Weise gelöst: Sie sind so gebaut, dass der Stamm beim Einsetzen immer in die Mitte rutscht. Das Ende des Baumstamms muss bei ihnen etwas länger sein, um sicher gehalten zu werden – ebenso beim Ständer von Heibi. Da der unterste Astkranz bei Bäumen aus der Plantage oft recht weit unten beginnt, müssen die Äste für diese Ständer dann abgeschnitten werden.

Standsicherheit ist nicht immer „gut“

An Standsicherheit mangelt es den Weihnachtsbaumständern nicht. Die meisten stehen „gut“, der Heibi sogar „sehr gut“. Aber es sind auch drei etwas weniger Standsichere dabei. „Befriedigend“ heißt es hier für Krinner V 4, Lufapak Optimat und Schommertz Uni-Max Platin.

Wasserstandsanzeigen sind schwach

Wie viel Wasser ist im Ständer? Wann soll man nachgießen, damit er gut steht und der Baum frisch bleibt? Lässt sich der Wasserstand beim Befüllen ablesen, damit der Behälter nicht überläuft und das Wasser das Parkett ruiniert? Fast alle Ständer haben Wasserstandsanzeigen, doch meist keine überzeugenden, weil sie oft nur den maximalen Wasserstand anzeigen. Schommertz Garant und Platin arbeiten mit akusti­schen Signalen, jedoch teilweise unzuverlässig: Sie piepen auch ohne Grund. Und die Batterien müssen regelmäßig erneuert werden – das heißt zusätzlicher Aufwand und Kosten. „Sehr gute“ Lösungen zeigen die beiden Lufapak und der Krinner V 4. Beim Ständer von Heibi gibt es zwar keine Anzeige, doch die braucht er auch nicht. Der Wasserstand ist im offenen Behälter immer gut zu sehen.

Die Kennzeichnung ist schlecht

Auf den Weihnachtsbaumständern selbst fehlen überall Warn- und Sicherheitshinweise. Nur auf den Verpackungen sind teilweise Angaben zur maximal möglichen Baumhöhe oder zum maximalen Stammdurchmesser zu finden. Übrigens macht Testsieger Heibi Christ­baum­stän­der da keine gute Figur. Während auf seiner Verpackung ein Rohrdurchmesser von zehn Zentimetern angegeben ist, passen tatsächlich nur Stämme bis maximal neun Zentimeter Durchmesser hinein.

Doch selbst wenn die Angaben auf den Verpackungen stimmen: Nicht jeder Käufer hebt jahrelang den Verpackungskarton auf. Hinweise zum Beispiel auf der Unterseite der Weihnachtsbaumständer dürften für die Hersteller kein Problem sein, aber umso nützlicher für die Kunden.

Entleeren ist mühsam

Hilfreich wären auch geringere Probleme beim Ausgießen des Wassers. Bis auf die Ständer von Heibi und Lufapak erweist sich das bei allen anderen als schwierig. Wir haben im Test die Ständer auf den Kopf gestellt oder langsam geneigt, bis das Wasser herausgeflossen war. Wir mussten das gleiche Spielchen aber mehrmals wiederholen, bis das Wasser wirklich nur noch tröpfchenweise aus den Weihnachtsbaumständern herauskam.

Verletzungsgefahr ist gering

Und wie sieht es mit der Gefahr durch Verletzungen aus? Einige Plastikkanten sind nicht vernünftig entgratet. Und mit etwas Pech kann man sich im Feststellmechanismus die Finger quetschen. Die Ständer von Niko und Kreis sowie der Krinner V 4 haben zum Feststellen eine Ratsche, die sich schrittweise öffnen lässt. Das ist sicherer, weil sie beim Öffnen nicht mit voller Kraft zurückschnellt. Und sie erleichtert auch das Nachjustieren der Bäume.

Unterm Strich also die frohe Nachricht: Die getesteten Weihnachtsbaumständer sind alle sicher und leicht zu bedienen. Mit ihnen erspart man sich das lange Her­umkriechen unter dem Baum und die klugen Ratschläge der Familie gleich ebenso. Bleibt uns nur noch zu wünschen: Frohes Fest.

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