Testkommentare: Chicorée, Feldsalat & Rucola
Chicorée: Vom Kaffeeersatz zum Salat

Im Regal. Chicorée reift ganzjährig.
Getrocknet, gemahlen und geröstet wird Zichorienwurzel seit mehr als 300 Jahren als günstiger Kaffeeersatz verwendet. Den Salat brachte der Zufall: Belgische Bauern hatten Teile einer reichen Ernte eingepflanzt statt gemahlen. Ihr Spross war der Chicorée, wie wir ihn kennen.
Vitaminreich. Seine Bitterstoffe machen den Geschmack besonders, sie sollen verdauungsfördernd wirken. Außerdem enthält der Salat viel Provitamin A. Chicorée ist kalorienarm und sättigt, ohne dick zu machen – so wie andere Salate auch.
Fazit: Sein niedriger Nitratgehalt macht Chicorée gerade im Winter zum Gemüse erster Wahl. Mit Abstand am teuersten sind die beiden sehr guten Bioprodukte im Test. Oft nicht mal halb so viel kosten die sämtlich guten Produkte aus konventionellem Anbau.
Feldsalat: Heimische Ware ab Mai

Unter Folie. Feldsalat im Winteranbau.
Feldsalat stammt aus dem Mittelmeerraum und kommt auch im Test vor allem aus Italien und Frankreich. Feldsalat wird traditionell oft im Winter gegessen, wächst aber das ganze Jahr. Im Winter reichert die Pflanze viel Nitrat an und kann es schlecht abbauen. Hohe Gehalte wiesen wir schon in vorherigen Tests nach.
Nussig. Feldsalat schmeckt fein-nussig. In seinen Blättern steckt relativ viel Eisen, Folsäure sowie Vitamin C und Provitamin A. Den Salat erst kurz vor dem Verzehr gründlich putzen, da er anschließend schnell welkt. Vorsichtig trocken schleudern: So haftet das Dressing besser.
Fazit: Als Einziger gut – aber teurer – ist der kaum belastete Bio-Feldsalat von Denn‘s. Die anderen im Winter geernteten Salate enthalten mehr Nitrat. Verzichten muss niemand – der Gesundheitswert überwiegt.
Rucola: Würzig, aber nicht ganz ohne

Aus dem Tunnel. Kaum Licht für Rucola.
Rucola ist Trendkost: Die Blätter der Rauke verfeinern Pizzen und Nudelgerichte, Pesto und Salate mit einer würzig-scharfen Note. Für diesen Geschmack sorgen Senföle.
Anspruchslos. Wer ein sonniges Plätzchen im Garten frei hat, kann den anspruchslosen Rucola selbst anbauen. Sind die Blätter zehn Zentimeter lang, beginnt die Ernte. Das „Herz“ stehen lassen – dann kann zwei bis drei Mal geerntet werden. Ob aus Eigenanbau oder gekauft: Im Kühlschrank sind die Blätter zwei bis drei Tage haltbar.
Fazit: Täglich große Portionen der geprüften Rucola können wir wegen der Nitratgehalte nicht empfehlen. Für einen Erwachsenen, der 60 Kilo wiegt, sind 40 Gramm vom nitratreichsten Salat pro Tag gesundheitlich unbedenklich. Am wenigsten Nitrat enthält der von Edeka.
Saisonkalender: Wann heimischer Salat reif ist
Chicorée wächst das ganze Jahr unter gleichen Bedingungen – Blattsalate nicht. Wir empfehlen die nitratärmere Ware aus Freilandanbau. Der Kalender zeigt, wann sonnenverwöhnte Ernte aus heimischem Anbau im Handel liegt.
