Testergebnisse für 28 Salate 04/2017
Im Test: 28 nicht küchenfertige Salate, darunter dreimal lose Ware sowie sechs Bio-Produkte: zehn Chicorée, neun Feldsalate und neun Rucola.
Einkauf der Prüfmuster: Januar 2017.
Preise: Von uns bezahlte Einkaufspreise.
Untersuchungen
In jedem Produkt bestimmten wir den Gehalt an Nitrat und Pestiziden sowie den Chlorat- und Perchloratgehalt. Pestizide und Nitrat analysierten wir gemäß der Methoden der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB). Pflanzenschutzmittel und Dithiocarbamate gemäß den Methoden ASU L 00.00–115/1 und ASU L 00.00–49/2. Nitrat gemäß ASU L 26.00–1. Auf Chlorat und Perchlorat prüften wir mittels LC-MS/MS.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Urteil Gesamtbelastung auswirken. Dieses konnte nicht besser als das jeweils schlechteste Einzelurteil für Pestizide, Perchlorat, Chlorat oder Nitrat sein. Abwertungen sind mit einem *) gekennzeichnet.
Bewertungsgrenzen
Pestizide. Lag der Gehalt mindestens eines getesteten Pestizids unter der Hälfte des jeweils festgelegten gesetzlichen Höchstgehalts, so war das Urteil befriedigend oder besser. Kein Produkt im Test war in diesem Einzelurteil schlechter als befriedigend.
Perchlorat. Wir orientierten uns am EU-Referenzwert. Mit ausreichend bewerteten wir Produkte, die den Referenzwert zu mehr als 40 Prozent ausschöpften.
Chlorat. Wir nahmen eine risikobasierte Einzelfallbewertung in Anlehnung an den Vorschlag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vor und orientierten uns an einer tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge von drei Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht für die langfristige Exposition gegenüber Chlorat in Lebensmitteln. Zusätzlich verglichen wir die Chloratgehalte der getesteten Produkte untereinander. Im Test fanden wir keine gesundheitlich bedenklichen Chloratgehalte.
Nitrat. Die Bewertung für Nitrat im Rucola orientierte sich am gesetzlichen Höchstgehalt für Rucola (Winterernte): 7 000 Milligramm Nitrat pro Kilogramm Salat. Wir bewerteten Feldsalat und Chicorée in Anlehnung an den gesetzlichen Höchstgehalt für Gartensalat, der unter Glas oder Folie angebaut und im Winter geerntet wurde: 5 000 Milligramm Nitrat pro Kilogramm. Überschritt der Nitratgehalt 50 Prozent dieser Höchstgehalte, so lautete die Bewertung ausreichend. Gehalte darunter bewerteten wir nach ihrer jeweiligen prozentualen Höchstgehaltsausschöpfung.
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@rpkrämer: Haben Sie vielen Dank für Ihren Kommentar. Unsere Bewertung orientiert sich am gesetzlichen Höchstgehalt für Rucola im Winter, der an die ungünstigen Anbaubedingungen angepasst ist. Durch die strenge Bewertung wollen wir ins Bewusstsein rufen, dass Nitrat in dunkelgrünem Blattgemüse im Winter ein Problem ist. Wird Nitrat bzw. Nitrit zusätzlich aus anderen Quellen aufgenommen, kann bei den Rucolasalaten im Test die täglich duldbare Menge Nitrat von 3,7 Milligramm pro Kilo Körpergewicht überschritten werden.
Wir raten Verbrauchern deshalb, nitratreichere Gemüse in der Saison zu verzehren. Wir betonen aber, dass im Winter niemand auf die Sorten verzichten muss. Wie etwa das Bundesinstitut für Risikobewertung schlagen wir vor, auf Abwechslung zu setzen. Nitratärmere Kandidaten sind - wie von Ihnen vorgeschlagen Eisbergsalat, Weiß- und Rotkohl oder eben Chicorée.
Vielen Verbrauchern ist bekannt, dass in grünen Salaten und ganz besonders in Rucola vermehrt Nitrat nachgewiesen wird. Im Testtext haben Sie vermerkt, dass Sie ab einer 50 %igen Auslastung des Höchstgehaltes bei Nitrat das Produkt abgewertet haben. Allerdings ist es recht schwer, Rucola im lichtarmen Januar zu erzeugen, der „nur“ 3500 mg/kg Nitrat enthält. Bio ist da auch nicht besser.
Ihr Hinweis, Salate wie Rucola am besten in den Sommermonaten zu essen, ist sicher richtig. Richtig ist aber auch, dass z. B. Eisbergsalat, Weißkohl oder Rotkohl relativ wenig Nitrat enthalten und durchaus auch im Winter als Salat gegessen werden können. Es muss ja nicht das ganze Jahr über (dunkel)grüner Salat sein.
Kommentar vom Autor gelöscht.
@testdxtat
Vielen Dank für Ihren Kommentar. In der Tat haben uns die meisten Anbieter im Test auf Anfrage bestätigt, dass sie ihre Salate nicht ausschließlich von einem Produzenten beziehen. Wenn möglich haben wir deshalb auch den Produzenten bzw. Abpacker angegeben. In unserem Test raten wir nicht explizit von den Produkten einzelner Anbieter ab. Vielmehr versuchen wir die Funde in einen größeren Kontext einzuordnen und wollen unsere Leser so ermutigen, nitratreichere Gemüsesorten saisongerecht zu verzehren.
Trotz allem halten wir es für sinnvoll, die Einkaufsstätte zu nennen: Einerseits wollen wir unseren Lesern so eine Orientierung geben, wo die von uns getesteten Produkte im Regal liegen könnten. Andererseits stellen die Handelsketten nach eigenen Angaben meist Anforderungen an die Produzenten, führen eigene Prüfungen durch und haben dadurch auch einen gewissen Einfluss auf die Qualität der angebotenen Produkte.
(akl/aci)
Kommentar vom Autor gelöscht.