
Die test-Experten Christian Schlüter (links) und Thomas Grund
Egal ob am Strand oder in den Bergen: Das Handy ist für viele Urlauber ein fester Bestandteil des Reisegepäcks. Damit der Urlaubsgruß per E-Mail oder Kurznachricht nicht die Kasse sprengt, brauchen Touristen den richtigen Roamingtarif. Die test-Experten Christian Schlüter und Thomas Grund beantworten Fragen zur Handynutzung im Ausland. Lesen Sie hier das Protokoll des Chats vom 2.7.2014.
Die Top-3-Fragen aus dem Pre-Chat
Moderator: Vor dem Chat hatten die Leser und Leserinnen bereits die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu bewerten. Hier die TOP-1-Frage aus dem Pre-Chat:
hb: Welche Lösung ist im Grenzgebiet Schweiz/Deutschland/Frankreich zu favorisieren, wenn von und nach diesen Ländern telefoniert werden soll?
Thomas Grund, test.de: Ganz wichtig ist, dass man die automatische Netzauswahl abschaltet. So kann man nicht aus Versehen in ein fremdes ausländisches Netz eingeloggt werden. Man könnte an seinem Handy außerdem das Daten-Roaming abschalten, um gar nicht erst in die Kostenfalle zu tappen, falls sich das Handy doch in ein ausländisches Netz einwählt. In den meisten Tarif ist die Schweiz mittlerweile im EU-Tarif enthalten, aber im Zweifelsfall sollte man sich natürlich erkundigen.
Moderator: ... und hier die Top-2-Frage:
stefandoerr: Können Sie die Reise Flat Plus von Vodafone zu den Red Tarifen empfehlen? Wenn ja, halten Sie die Kosten für gerechtfertigt und kontrollierbar?
Thomas Grund: Je nachdem, welchen Red Tarif man zugrunde legt, unterscheidet sich natürlich der Preis pro Einheit. Ansonsten ist es schon wesentlich günstiger als das, was man im normalen EU-Tarif bezahlen würde – und es gilt auch für die Schweiz und die Türkei. Um einschätzen zu können, ob sich die Buchung einer solchen Option überhaupt lohnt, sollten sich Urlauber vor der Abreise fragen, wie intensiv sie denn überhaupt ihr Handy im Urlaub benutzen wollen. Generell lohnen sich solche Optionen mehr bei intensiverer Nutzung im Ausland.
Moderator: ... und die Top-3-Frage:
Salllyanka: Anscheinend gibt es seit Juli einen neuen Roaming-Tarif! Können Sie die wichtigsten Eckdaten nennen?
Thomas Grund: Für abgehende Gespräche maximal 23 Cent, für ankommende Gespräche maximal 6 Cent, für eine SMS maximal 7 Cent und für ein Megabyte maximal 24 Cent. Alle diese Preise sind inklusive der deutschen Mehrwertsteuer. Übrigens: Eine detaillierte Tarifübersicht und viele nützliche Tipps rund um die Handynutzung im Ausland finden Sie im aktuellen Test der Stiftung Warentest.
Datenroaming
Dankbarer: Ich habe eine Auslandsoption für Telefon und Internet gewählt, aber konnte trotzdem nicht ins Internet. Worauf muss man achten (außer natürlich, dass Datenroaming am Handy aktiviert ist).
Christian Schlüter, test.de: Dass man am Ort auch den entsprechenden Empfang hat. Es kann ja sein, dass aufgrund des schlechten Handy-Empfangs das mobile Internet gar nicht zur Verfügung steht. Es kann auch sein, dass es bei der Freischaltung durch den Anbieter technische Probleme gab.
testsieger: Wenn ich keinen Roamingtarif mit meinem Provider vor meiner Reise vereinbart habe, zu welchen Hinweisen ist der Provider verpflichtet, wenn ich das Internet (z.B. in der Türkei) nutze? Erst nach Erhalt meiner hohen Rechnung ist mir klar geworden, was „Dataroaming“ überhaupt bedeutet. Ich hatte das Internet in EU-Ländern problemlos genutzt. Als ich in der Türkei offensichtlich auf „Ja“ (für Dataroaming-Nutzung) gedrückt hatte, kam kein Hinweis auf hohe Kosten.
Thomas Grund: Außerhalb der EU muss dem Kunden auch mitgeteilt werden, ob die Kostenbegrenzungsfunktion zur Verfügung steht oder nicht.
Klausklaus: Auch wenn ich in meinem Smartphone das Daten-Roaming deaktiviere, finde ich auf der Rechnung immer wieder kurze aber teure Datenverbindungen aus den USA. Woran liegt das und wie lässt es sich verhindern?
Christian Schlüter: Es könnte sein, dass das Abschalten am Telefon nicht einwandfrei funktioniert hat oder es zum Beispiel für manche installierte Apps Ausnahmeregelungen gibt. Eventuell muss auch die komplette Datennutzung anbieterseitig gesperrt werden.
Moderator: ... und eine aktuelle Nachfrage:
Phoner: „Es könnte sein, dass das Abschalten am Telefon nicht einwandfrei funktioniert hat oder es zum Beispiel für manche installierte Apps Ausnahmeregelungen gibt.“ Und wie kann ich sehen, ob und welche Apps das machen?
Christian Schlüter: Jeweils in den App-Einstellungen nachgucken. Es kann jedoch von App zu App sehr unterschiedlich sein, wie transparent dies dargestellt ist. Das ist das Problem dabei.
ulop: Die Minuten- und Megabytepreise sind außerhalb der EU ja nicht gedeckelt. Aber wie stark können da denn die Kosten ansteigen – wie sollte ich dann vorsorgen? Mit einer Prepaidkarte?
Christian Schlüter: Die Megabyte-Preise sind auch außerhalb der EU gedeckelt. Allerdings unterstützt nicht jeder ausländische Anbieter diese Funktion. In dem Fall muss der Anbieter den Urlauber im Vorfeld darüber informieren, dass die Deckelung nicht greift. Bei Kosten von über 14 Euro pro Megabyte, wie wir sie z. B. in unserem Test für die Türkei gefunden haben, kann die Rechnung ohne Deckelung schnell auf mehrere hundert Euro anwachsen. Auch eine Prepaid-Karte hilft hier nicht, wenn der ausländische Anbieter den Deutschen nicht zeitnah über das jeweils verbrauchte Volumen informiert. Wer vorbeugen will, sollte das Daten-Roaming an seinem Smartphone komplett abschalten.
EU-Tarif fast immer automatisch voreingestellt
helge: Woran erkenne ich denn, ob mein Tarif fürs EU-Ausland geeignet ist? Beim Abschluss liest sich kein Mensch diese Verträge durch.
Christian Schlüter: Nicht lange im Vertragswerk blättern, sondern kurz beim Anbieter anrufen und nachfragen oder ins Test-Heft gucken. Wie zuvor erwähnt, muss man sich Gedanken darüber machen, wie intensiv man das Handy im EU-Ausland nutzen möchte. Bei den Tarifen, die wir im Test angeschaut haben, war der EU-Tarif fast immer automatisch voreingestellt. Das ist durchaus eine positive Entwicklung für den Verbraucher.
Gerhard: Wie kann ich am Günstigsten mit dem Handy von Island nach Deutschland telefonieren?
Thomas Grund: Bei den meisten Anbietern ist Island in den EU-Tarifen enthalten, da braucht man keine weiteren Überlegungen anstellen, wenn man das Handy ganz normal nutzen will.
Wetterau_Wetterfrosch: Wie sieht es tarifmäßig auf den französischen Übersee-Departements aus? Gelten dort EU-Tarife
Thomas Grund: In der Regel gelten auch dort die EU-Tarife, z. B. in Guadeloupe. Aber auch dort sollte man sich sicherheitshalber vorab erkundigen. Auf den Anbieterseiten ist aufgeführt, welche Länder in welche Zone fallen.
Dual SIM
HessenHeiner84: Das viel gelobte Fairphone bietet zwei Steckplätze für SIM-Karten. Sind bei Nichtvorhandensein von 2 SIM-Steckplätzen europaweit die Kartenformate einheitlich? Gibt es dort Standards oder kann es mir passieren, dass ich in Spanien am Strand eine SIM-Karte kaufe, die dann nicht in mein Gerät passt?
Christian Schlüter: Es gibt drei standardisierte SIM-Kartenformate. In der Regel haben Anbieter diese SIM-Kartenformate für alle Tarife im Portfolio. Um sicher zu gehen, sollten Sie aber vorher den Anbieter fragen.
Anrufe aus dem Ausland
Anna. K.: Ein rumänischer Freund von mir ist öfter in Deutschland zu Besuch und ruft mich von seinem rumänischen Handy aus an. Er behauptet immer, dass es mich nichts kosten würde – Stimmt das wirklich?
Christian Schlüter: Ja – solange Sie sich in Deutschland aufhalten.
Peter: Unsere Tochter geht für ein Austauschjahr in die USA. Welche Empfehlung kann man tarifmäßig geben? Ist es besser, ein Smartphone in den USA zu kaufen?
Thomas Grund: Auf jeden Fall. Wenn sie nach Deutschland telefonieren will, sollte sie beispielsweise Skype oder Facetime nutzen.
Prepaid-Karten im Ausland kaufen
UC: In Südafrika soll angeblich der Verkauf von Prepaid-Karten an Touristen eingestellt werden, so dass nur noch Leute mit Wohnsitz dort einen Prepaid-Vertrag abschließen können. Bisher habe ich immer problemlos bei der Ankunft eine Karte kaufen können mit einem relativ günstigen Tarif. Wissen Sie Näheres?
Christian Schlüter: Es ist nicht unüblich, dass manche ausländischen Anbieter keine Handy-Verträge mit Touristen abschließen. Wer das plant, sollte sich vor der Abreise informieren, ob das im jeweiligen Urlaubsland der Fall ist.
Thomas Grund: Das kann auch in EU-Ländern passieren. Beispielsweise wird man in Frankreich ohne eine inländische Kreditkarte möglicherweise keinen Vertrag abschließen können. Es kann abhängig vom Anbieter sein, aber wir haben es ein paar Mal probiert und sind gescheitert.
yoyo: Wie begründen internationale Konzerne wie die Telekom oder Vodafone überhaupt den Umstand, dass Telefonieren im Ausland teurer als Zuhause ist?
Christian Schlüter: Für die Weiterverbindung im Ausland zahlt der deutsche Anbieter eine Gebühr an den jeweiligen ausländischen Anbieter. Das sind die so genannten Interconnection-Gebühren.
Thomas Grund: Das ist das Eine. Das Andere ist, dass die Anbieter natürlich daran verdienen.
GiessenGeniessen: Hallo Herr Grund und Herr Schlüter, welche persönlichen Daten werden von mir i.d.R. erhoben, wenn ich im europäischen Ausland eine SIM-Karte kaufe?
Thomas Grund: Man wird wahrscheinlich den Namen, die Adresse, die Kontoverbindung bzw. Kreditkartennummer und eventuell auch eine Ausweiskopie haben wollen – je nachdem, um was für einen Vertrag es sich handelt. Es gibt auch Länder, wo man Prepaid-Karten an Kiosken mit Barzahlung kaufen kann und überhaupt nichts hinterlegen muss.
Auslandsoptionen für längere Zeiträume
karleob: Welches ist denn die günstigste Möglichkeit zu telefonieren in den USA für zwei Wochen? Um innerhalb der USA zu telefonieren bzw. Netzzugang zu haben und um nach Deutschland zu telefonieren oder zu schreiben?
Christian Schlüter: Wenn man hauptsächlich innerhalb der USA telefonieren will, lohnt es sich eine SIM-Karte vor Ort zu beschaffen. Meine Erfahrung ist, dass es da wenige Probleme gibt. Wenn man natürlich nach Deutschland telefonieren will, hat man ein Auslandsgespräch und muss schauen, wie die Konditionen beim jeweiligen ausländischen Anbieter sind.
Malle: Bisher konnte ich nur Internetzugänge für einen Zeitraum von 7 Tagen für das europäische Ausland finden. Sind Ihnen Provider bekannt, die einen längeren Zeitraum anbieten?
Christian Schlüter: Es gibt bei einzelnen Anbietern auch Optionen, die länger als 7 Tage gültig sind. Allerdings ist die Frage, ob diese sich preislich lohnen oder ob es eventuell besser ist, zwei 7-Tages-Optionen hintereinander abzuschließen. Wir haben ganz verschiedene Auslandsoptionen im Rahmen unseres aktuellen Tests untersucht.
Mailbox abschalten
italia2014: Ich habe bei O2 eine Auslandsoption, bei der ich pro Gespräch 75 Cent zahlen soll und dann nochmal 19 Cent. Keine Ahnung, für was ich diese 19 Cent dann zahlen soll. Transparent oder kundenfreundlich ist dies wirklich nicht.
Thomas Grund: Solche Optionen lohnen sich nur, wenn man sie stark nutzt, z. B. lange Gespräche führt. Ansonsten sollte man in die Option „Weltzonen-Pack“ wechseln, das ist der EU-Tarif.
Klausklaus: Ich bin bei O2 und im Ausland kam es vor, dass ich für Gespräche, die auf der Mailbox landen, doppelt zahlen musste. Ich hatte also pro Gespräch 2 Zeilen direkt untereinander auf der Rechnung stehen. O2 sagte mir, das sei in Ordnung, ich müsse einmal für die Weiterleitung ins Ausland zahlen und nochmal für die Weiterleitung aus dem Ausland zurück zur Mailbox im Inland. Ist das wahr? Wie lässt sich das verhindern (ohne die Mailbox ganz zu deaktivieren)?
Thomas Grund: Da gibt es nur eine Möglichkeit: Mailbox abschalten. Das ist anbieterunabhängig und passiert bei jedem Anbieter.
Preisentwicklung
PeersBlog: Als sie Ihren Test durchgeführt haben, war ja vermutlich die jüngste Fusion im Mobilfunksektor noch nicht bekannt: Eplus und O2 (Telefonica) fusionieren offenbar. Für uns als Verbraucher kann das – auch für Gespräche im Ausland – nichts Gutes heißen. Gibt es eigentlich auf dem Mobilfunksektor (ähnlich wie bei den Stromversorgern) auch „alternative“ Anbieter, die sich nicht mit den internationalen Mobilfunk-Multis gemein machen?
Thomas Grund: Ja, die gibt es schon. Aber sie sind natürlich dünn gesät. Es gibt natürlich die Befürchtung, dass die inländischen Preise steigen oder nicht weiter sinken könnten. Auswirkungen auf Roaming-Preise wird es da schätzungsweise nicht geben.
Christian Schlüter: Besonders auf EU-Ebene gibt es schon seit Jahren Bestrebungen, die Roaming-Gebühren ganz abzuschaffen. Die jährlichen Preissenkungen sind da schon ein erster Schritt.
pitt: Wann wird es endlich einheitliche Handytarife für ganz Europa geben?
Thomas Grund: Man kann es ganz klar sagen: Das ist nicht absehbar.
Heavy User
Philipp: Welche Möglichkeiten habe ich als „Heavy-User“, also als jemand, der auch auf Reisen im Ausland das Internet intensiv per Smartphone nutzt?
Thomas Grund: Entweder spezielle Optionen buchen oder öffentlich zugängliche WLan-Netze nutzen.
Christian Schlüter: Bei öffentlichen WLan-Netzen sollten die Nutzer allerdings beachten, keine sicherheitskritischen Anwendungen wie z. B. Online-Banking durchzuführen.
Anbieter muss über entstehende Kosten informieren
Stipe: Kürzlich war ich im Ausland (Polen), erst am 3. Tag meines Aufenthaltes habe ich die SMS mit den Kosten für Telefonie/Nachrichten erhalten. Ist das nicht zu spät? Gibt es Regelungen, bis wann ich über die entstehenden Kosten aufgeklärt sein muss?
Thomas Grund: Es ist ganz klar geregelt, dass bei Grenzübergang diese Meldung ohne unnötige Verzögerung erfolgen muss.
Oerch: Informiert mich mein Provider (Vodafone) automatisch, welche Gesprächs- und Datenkosten im jeweiligen Land anfallen? Und gibt es eine Möglichkeit, den aktuellen Verbrauch zu ermitteln?
Christian Schlüter: Wie eben beschrieben, ist jeder Anbieter verpflichtet, bei Grenzübergang die Kosten im Ausland anzugeben. Um den Verbrauch von Gesprächsminuten, Kurzmitteilungen oder Datenvolumen einzusehen, stellen manche Anbieter eigene Apps zur Verfügung. Auch einige Smartphone-Betriebssysteme bieten diese Möglichkeit von Haus aus. Besonders beim mobilen Surfen ist aber auch zu beachten, in welchem Takt der Anbieter das Datenvolumen abrechnet. Bucht er z. B. in 100 Kilobyte-Schritten ab, kann es am Ende teurer werden, als wenn er in 10 Kilobyte-Schritten abrechnet.
Automatische Netzwahl
Kiel_oben84: Hier an der Ostsee segeln wir viel zwischen Schleswig-Holstein und den Inseln der (dänischen) Südsee. Dabei springt mir auch häufig der dänische Mobilfunkanbieter „hin und her“. Wie kann ich sichergehen, mit lediglich einem dänischen Mobilfunkkonzern ins Geschäft zu kommen?
Christian Schlüter: Auch hier wieder die automatische Netzwahl am Handy deaktivieren und sich manuell für einen Netzbetreiber entscheiden. Das kann natürlich zur Folge haben, dass man – je nachdem, wo man gerade segelt – überhaupt keinen Empfang hat. In dem Fall muss man damit leben, dass man nicht erreichbar ist.
R-Gespräche
fasse_Dich_kurz: Wie sind ihre Erfahrungen mit R-Telefonaten im Ausland. Sind diese a) überhaupt technisch möglich und b) ist das Netz auch in anderen EU-Staaten so verbreitet wie in Deutschland (auf Bahnhöfen etc.)?
Christian Schlüter: Bei einem R-Gespräch zahlt der Angerufene und nicht derjenige, der das Gespräch initiiert. Der Angerufene muss auch aktiv bestätigen, dass er die Kosten des Gesprächs übernimmt. In Zeiten, in denen jeder ein Handy in der Tasche hat, dürfte diese Art zu telefonieren allerdings etwas aus der Mode gekommen sein.
Empfang von Werbe-SMS im Ausland
Suedberlin: Von meinem Mobilfunkanbieter empfange ich regelmäßig Werbe-SMS (O2). Normalerweise stört mich das nicht, jedoch werde ich jetzt zwei Wochen in Triest (Norditalien) wandern. Kostet mich der Empfang dieser (eigentlich unnützen) SMS auch in Italien oder ist dass das Problem von O2, wo sie mir die SMS hinschicken?
Christian Schlüter: Erst einmal ist es so, dass man den Werbe-SMS widersprechen kann. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Empfang im Ausland genauso teuer ist, wie bei jeder anderen SMS. Um ganz sicher zu gehen, sollten Sie O2 vor dem Wanderurlaub kontaktieren und nachfragen.
Günstiger als die EU verlangt
Pegman007: Orientieren sich alle Anbieter an den von der EU festgelegten Höchstgrenzen oder gibt es auch Anbieter mit – ohne eine Option nehmen zu müssen – günstigeren Roamingpreisen?
Christian Schlüter: Jeder Anbieter muss einen Tarif anbieten, der sich an die Preisobergrenzen hält. Darüber hinaus dürfen die Anbieter auch Angebote schnüren, die andere Preise enthalten. So gibt es z. B. Angebote, bei denen das Telefonieren sogar günstiger ist als die EU vorgibt, dafür aber das Megabyte Datenvolumen deutlich teurer ist. Solch ein Tarif lohnt sich natürlich für jemanden, der im Ausland nicht surfen, sondern nur telefonieren will.
LTE-Tarife
Land_der_Koenige: Gibt es im europäischen Ausland gravierende Preisunterschiede bei den Preisen für die Nutzung von Highspeed-Funknetzen (LTE)?
Christian Schlüter: Das LTE-Netz ist in Europa sehr unterschiedlich stark ausgebaut. Schon in Deutschland sind LTE-Tarife in der Regel deutlich teurer als Tarife ohne LTE. Ähnlich dürfte es auch im europäischen Ausland aussehen.