Kleine Warenkunde – Sekt, Cremant, Prosecco und Co
Sekt – Für Gesellige
Der Klassiker. Wie ein Sekt schmeckt, hängt von der Herkunft und Qualität des Grundweins ab. Aber auch die Länge der Gärung spielt eine Rolle. So schmeckt junger Sekt eher fruchtig-frisch. Je länger er dagegen auf der Hefe reift, desto herber wird er.
Farbe. Blass hellgelb bis strohgelb.
Herkunft. Sekt ist ein Synonym für Qualitätsschaumwein, aber kein geschützter Herkunftsbegriff.
Herstellung. Drei verschiedene Verfahren sind möglich (siehe Herstellungsverfahren).
So schäumt er: Stark, feinperlig.
Champagner – für Feinschmecker
Der Edle. Auch beim Champagner ist das Reifen auf der Hefe entscheidend für seinen Stil. Er muss mindestens ein Jahr, Jahrgangs-Champagner sogar vier Jahre auf der Hefe liegen. So erhält Champagner die typisch hefig-brotigen Noten und den oft sehr herben Charakter.
Farbe. Strohgelb bis tiefgolden.
Herkunft. Frankreich – darf nur aus der Champagne kommen.
Herstellung. Wird in traditioneller Flaschengärung produziert (siehe Herstellungsverfahren).
So schäumt er: Je nach Alter stark bis mäßig und sehr feinperlig.
Crémant – für Liebhaber
Der kleine Bruder. Als Crémant bezeichnet man Qualitätsschaumweine, die aus bestimmten Anbaugebieten außerhalb der Champagne kommen, etwa Crémant de Loire.
Farbe. Zart gelb bis bernstein-gold.
Herkunft. Kommt meist aus Frankreich, Luxemburg, Belgien. Sind bestimmte Herstellungs- und Qualitätskriterien erfüllt, darf auch deutscher Sekt Crémant heißen.
Herstellung. Wird in traditioneller Flaschengärung produziert (siehe Herstellungsverfahren).
So schäumt er: Eher cremig als schäumend, daher heißt er Crémant.
Cava – für Kenner
Der Spanische. Spanische Qualitätsschaumweine heißen Cava. Sie reifen traditionell in kühlen Kellergewölben. Daher der Name: Cava leitet sich von „cueva“ ab, was auf Spanisch Höhle oder Keller bedeutet.
Farbe. Zart gelb bis gelbgold.
Herkunft. Spanien, geschützte Ursprungsbezeichnung, kommt überwiegend aus dem Weinanbaugebiet Penedès (Katalonien).
Herstellung. Cava wird in traditioneller Flaschengärung hergestellt (siehe Herstellungsverfahren).
So schäumt er: Stark schäumend, feinperlig mit dichtem Perlenkranz.
Prosecco und Rosé – für Trendsetter
Nicht alles, was perlt, ist gut: Gerade bei den Trendgetränken Prosecco und Rosé sind die Qualitätsunterschiede enorm. Es gibt sie in verschiedenen Güteklassen.
Prosecco, der Spritzige. Prosecco ist als stiller Wein (Tranquilo), Perlwein (Frizzante) und Schaumwein (Spumante) zu haben. Für den günstigen Frizzante wird stiller Wein einfach mit Kohlensäure aufgesprudelt. Ergebnis: Er perlt wenig und wird schnell schal. Beim Qualitätsprodukt, dem Spumante, entstehen die Perlen wie bei Sekt und Champagner in zweiter Gärung. Er ist teurer als Frizzante, schäumt dafür länger und feiner.
Rosé, der Beerige. Rosé ist ein farbenprächtiger Wein, der so heißt, wie er aussieht. Er ist sowohl als stiller Wein, preisgünstiger Perlwein, höherwertiger Schaumwein oder Spitzensekt beziehungsweise Champagner zu haben. Ursprünglich als „Mädchenbrause“ geschmäht, steigt sein Marktanteil in Deutschland beständig. „Rosé wird inzwischen auch von Kennern ernst genommen“, bestätigt die Berliner Weinexpertin Anja Schröder.