
© Stiftung Warentest / René Reichelt
Ob Hotelbuchung oder Computerkauf – Rabattportale lohnen sich oft. Viele große Onlinehändler machen mit.
Wer im Internet viel einkauft, kann oft ein paar Prozent des Kaufpreises zurückbekommen. Die Käufer klicken dabei über ein Rabattportal zu ihrem Onlineshop. Sie kassieren dann für jeden Einkauf ein paar Euro, die sie sich auszahlen lassen können. Solche Cashback-Portale sind das digitale Gegenstück zu Kunden- und Rabattkarten, wie Payback und Deutschlandcard. Der Unterschied: Mit Cashback-Portalen lässt sich viel mehr sparen als mit den Rabattkarten.
Wörtlich übersetzt heißt Cashback „Geld zurück“. Das Geschäftsmodell dahinter: Die Portale bekommen von den Onlinehändlern für die Vermittlung eines Einkaufs eine Provision. Davon geben sie einen mehr oder weniger großer Teil an die Kunden weiter.
Unser Rat
- Onlinekauf.
- Über Cashback-Portale ist es möglich, bei vielen Onlineshops ein paar Prozent zu sparen. Achten Sie bei der Auswahl darauf, wie viele Shops mitmachen und ob Ihre Favoriten dabei sind.
- Preis.
- Sie bekommen über die Cashback-Portale nicht automatisch den besten Preis. Vergleichen Sie die Preise verschiedener Anbieter vorher. Hilfreich sind Suchmaschinen wie idealo.de, billiger.de und geizhals.de.
- Rabatthöhe.
- Die höchsten Rabatte gibt es über die Portale Shoop, Getmore und Aklamio (Tabelle Mit Cashback bis 12,61 Prozent Rabatt bei ausgewählten Onlineshops). Meist bekommen Sie 3 bis 6 Prozent pro Einkauf.
- Guthaben.
- Lassen Sie sich Ihr angesammeltes Guthaben immer frühzeitig auszahlen.
Mehr als 10 Prozent Rabatt möglich
Finanztest hat bei acht Cashback-Portalen mit vielen umsatzstarken Onlinehändlern als Partner untersucht, wie hoch die Rabatte sind, ob es Fallen für die Kunden gibt und wie es um die Datenschutzbestimmungen und die allgemeinen Geschäftsbedingungen steht.
Insbesondere bei größeren Anschaffungen lohnt es sich, ein Cashback-Portal zu nutzen. Im besten Fall sind über 10 Prozent Rabatt drin, im schlechtesten weniger als 1 Prozent.
Interessant ist das vor allem für Stammkunden der Onlineshops. Sie – aber auch alle Gelegenheitskäufer – können oft 3 bis 6 Prozent sparen. Zeitweise finden sie noch höhere Spezialangebote, zum Beispiel zu Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten.
Drei Portale mit hohem Rabatt
Shoop, Getmore und Aklamio hatten im Test die höchsten Rabatte. Die Tabelle Mit Cashback Rabatt bei ausgewählten Onlineshops gibt einen Überblick, wie viel Prozent Rückvergütung Kunden bei welchem Onlineshop über die verschiedenen Cashback-Anbieter bekommen. Die Angaben beziehen sich jeweils auf den Endpreis des Kunden inklusive Mehrwertsteuer.
Mehrwertsteuer einbeziehen
Die Rabattportale legen bei ihren Prozentangaben immer den Nettowarenwert zugrunde. Das ist der Preis abzüglich der Mehrwertsteuer, die Kunden mitbezahlen müssen. Ihr tatsächlicher Rabatt liegt daher niedriger: 5 Prozent Cashback bedeuten rund 4,2 Prozent Rückvergütung auf den Endpreis. Der Prozentsatz lässt sich einfach selbst berechnen. Kunden teilen dafür die Prozentangabe des Cashback-Portals durch 1,19.
Höhe hängt von Branche ab
Die Höhe der Rückvergütung unterscheidet sich von Branche zu Branche und von Portal zu Portal. Sie kann sich im Laufe der Zeit auch ändern, wenn die teilnehmenden Händler die Bedingungen mit dem Cashback-Portal neu verhandeln oder die Portale weniger oder mehr von ihrer Provision weitergeben.
In Branchen mit geringer Gewinnspanne wie dem Elektronikhandel lassen sich regelmäßig weniger als 1 Prozent bis 3 Prozent erzielen, bei Kleidung dagegen häufig zwischen 3 und 6 Prozent, manchmal mehr. Reisen rabattieren die Cashback-Anbieter oft mit 2 bis 6 Prozent. Wer zum Beispiel einen PC über eines der Cashback-Portale im Test kauft, bekommt maximal 2,52 Prozent. Für einen Mietwagen sind maximal 6,72 Prozent drin, aber für ein Paar Schuhe mehr als 10 Prozent.
Bei einem Onlinehändler bekommen Kunden je nach Cashback-Portal unterschiedliche Rabatte. Wer zum Beispiel bei Karstadt online einkauft, bekommt über Shoop 5,88 Prozent, über Aklamio 3,36 Prozent und über Andasa sowie Cashbackdeals nur 1,68 Prozent. Deutlich ist auch der Unterschied beim Blumenhändler Fleurop: Über Aklamio und Getmore gibt es 12,61 Prozent, über Andasa 4,2 Prozent.
Cashback schlägt Kundenkarten
Das ist deutlich mehr als bei den Kunden- und Rabattkarten. Bei Payback und Deutschlandcard sind für Onlineshops nur 0,5 bis 1 Prozent Nachlass üblich. Doch noch ist die Zahl der Rabattkartenbesitzer viel höher als die der Cashback-Nutzer.
Eine Payback-Rabattkarte nutzen laut Anbieter 30 Millionen Deutsche regelmäßig, beim größten deutschen Cashback-Anbieter Shoop haben sich bisher erst etwa 850 000 Mitglieder angemeldet. Das sind immerhin mehr als doppelt so viele wie vor knapp zwei Jahren, als Shoop noch Qipu hieß. Mittlerweile steigen aber die Mitgliederzahlen bei Cashback kontinuierlich.
Gefragte Händler machen mit
Inzwischen machen auch deutlich mehr Händler bei den Cashback-Portalen als bei den Rabattkarten mit. Mittlerweile sind es mehrere Tausend − darunter auch vieleder 100 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland.
Die Spitzenreiter der Cashback-Anbieter, Shoop und Getmore, gewähren den Kunden die Chance, bei 72 der Top-100-Händler in Deutschland einen Cashback zu erhalten. Insgesamt arbeiten beide Portale jeweils mit rund 2 000 Händlern zusammen. Link-o-Mat hat mit mehr als 10 000 Händlern zwar die meisten Shops im Portfolio, aber davon nur 50 aus den Top 100 (Tabelle Drei Anbieter punkten mit hohen Rabatten). Das ist die geringste Zahl unter den acht Anbietern im Test.
Guthaben zeitnah auszahlen lassen
Einige Cashback-Portale setzen allerdings gesetzliche Vorschriften nicht konsequent um: Guthaben, das die Mitglieder ansammeln, muss mindestens drei Jahre lang gültig sein. Bei Cashbackdeals erlischt es aber schon nach einem Jahr und bei iGraal nach zwei Jahren, wenn der Nutzer sich nicht in seinem Kundenkonto einloggt.
Diese Klauseln in den Geschäftsbedingungen sind rechtlich unzulässig. Nicht erlaubt ist es auch, das Guthaben bei Kündigung des Kontos ersatzlos zu streichen, wie es Andasa, Cashbackdeals und iGraal vorsehen.
Der vorzeitige Verfall ist dann ein Problem, wenn das Guthaben erst ab einer bestimmten Höhe ausgezahlt wird – wie bei Andasa ab 30 Euro, Cashbackdeals ab 25 Euro und iGraal ab 20 Euro.
Dagegen ist das bei Aklamio, Getmore, Link-o-Mat und Shoop ab dem ersten Cent oder Euro möglich. Ohnehin sollten sich Kunden ihr Guthaben so früh wie möglich auszahlen lassen. Ein Cashback-Portal kann pleitegehen. Das ist etwa im Fall Yenomi passiert. Das Portal versprach auf der Internetseite zwar, auch Guthaben unterhalb des Auszahlungslimits von 20 Euro auszuzahlen. Darauf können sich die Kunden aber nicht verlassen.
Portale erheben wenige Daten
Die Datenschutzbestimmungen der Anbieter sind weniger problematisch. Die meisten erheben nur wenige Daten. Die Kunden müssen sich oft nur mit Benutzername und Passwort registrieren. In den meisten Fällen muss der Nutzer erst seinen Namen und die Bankverbindung angeben, wenn er sich das Guthaben auszahlen lassen will.
Viele Verbraucher fürchten aber, dass sie unzählige Werbemails bekommen, wenn sie sich bei einem Cashback-Portal registrieren. Die Angst ist nicht unberechtigt, denn ein Teil des Geschäftsmodells besteht darin, mit zielgerichteter Werbung den Umsatz anzukurbeln.
Werbeflut eindämmen
Das Zusenden von Werbung ist daher voreingestellt. Davon können sich die Kunden aber mit ein paar Klicks befreien: Im Profil unter „Einstellungen“ löschen sie die Häkchen für die Zustimmung dazu, Werbemails oder Newsletter zu erhalten.
Eifrige Onlineshopper können sich zudem ein sogenanntes Plugin installieren, mit dem sie ihren Internetbrowser erweitern. Damit wird ihnen Cashback automatisch angezeigt und aktiviert.
Die Kehrseite der Medaille: Plugins können Einfallstor für schädliche Computerviren und Trojaner sein.
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- Digitale Kundenkarten bringen meist wenig Ersparnis. Dafür sammeln sie Daten ohne Ende. Sind Rabatt-Apps eher Köder als Sparangebot? Wir haben 13 Programme getestet.
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- Das Cashback-Portal Andasa kooperiert mit rund 4 000 Onlineshops. Andasa-Nutzer bekommen bei Einkäufen in diesen Shops einen Teil des Warenwerts als Rabatt („Cashback“)...
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- Die Vantikcard versprach, bei jedem Einkauf 1 Prozent der Summe für die Altersvorsorge anzulegen. Nun ist Vantik insolvent, aber die Kundengelder sind gesichert.
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@sophie_nielsen: Über das in Österreich ansässige Unternehmen liegen uns keine, also weder positive noch negative Informationen oder Erfahrungsberichte von Leserinnen und Lesern vor. Monkee wurde im März 2018 gegründet und war damit in unserer letzten Untersuchung (Finanztest 6/2018) noch nicht vertreten. Insofern herzlichen Dank für die Themenanregung. (PH)
Ich nutze schon seit längerem die App von Monkee (www.monkee.rocks) zum Geld sparen. Vor kurzem haben die jetzt auch eine Cashback Funktion herausgebracht. das heißt man spart mit der App auf ein Ziel und bekommt beim Kauf bei deren Partnern Geld auf das Sparkonto für diese Ziele. Ich finde die Idee dahinter wirklich sehr gut und interessant. Hat von euch schon jemand Erfahrung damit? Funktioniert das auch richtig?
Ich möchte meinen Urlaub buchen und gerne die Funktion testen, möchte aber schon wissen, ob es grundsätzlich funktioniert. Geht ja doch um einen nicht ganz unwesentlichen Casbback Betrag.
wünsch euch einen super Wochenstart. LG, Sophie
Ein Punkt, der leider zu Kurz kommt, bezieht sich auf weitere Kriterien, die für die Auswahl des passenden Cashbackportals für einzelne Nutzer erheblich von Bedeutung sind. Undzwar der Fakt der Mindestauszahlungsgrenze. Denn die Höhe des ausgezahlten Cashbacks ist bei Nutzern, die sich nur einen einzelnen oder wenige Sales über ein Portal auszahlen lassen wollen, fast schon egal. Denn es nützt nicht nichts, wenn man "viel" Cashback bekommt, dieses dann aber nicht auszahlen kann. Ebenso kann es Sinn machen, inzwischen auch weitere Anbieter mit in so einen Test mit aufzunehmen wie swgbucks oder shopbuddies. Shopbuddies hat mit der höchsten cashbackgarantie auch noch ein Feature, dass in der Form kein weiteres Portal hat. Hier gibt es auch noch weitere Infos zu Cashback Anbietern: *
*Link vom Moderator gelöscht
Ich kann ihnen nur absolut zustimmen. Im Mai kommentierte ich und nannte unter anderem auch das Onlinebanking der DKB als Möglichkeit, ohne weitere Anmeldung bei externen Services Cashback zu nutzen.
Auch hier hinkt die Praxis leider der Theorie gewaltig hinterher. In meinen Tests über die letzten Jahre habe ich bei ca. 2/3 aller ordnungsgemäß aus dem DKB-Onlinebanking gestarteter Einkäufe keine Gutschrift bekommen. Beim Rest musste ich zudem zum Teil mehrfach nachhaken.
Die DKB antwortete mir, es gäbe "einige wenige" Voraussetzungen zu beachten, damit es klappt - und hängte eine DIN A4 Seite mit Vorgaben zur korrekten Vorgehensweise an. Teilweise waren diese technisch haarsträubend falsch. Kein normal begabter Internetnutzer wird in der Lage sein, diese Vorgaben alle in der richtigen Reihenfolge auszuführen. Das war wirklich schon krotesk, was die DKB da schrieb und verlangte.
Weitere Fälle: 1. Beim im Test nicht geprüften Bonusprogramm "bsw" war in ungefähr der Hälfte der Fälle eine Nachfrage mit Nachweisen nötig, um den versprochenen Bonus zu erhalten. 2. Das Kreditportal Smava behauptete über ein Jahr lang der Wahrheit zuwider, es liege kein Nachweis vor, ich sei auf deren Seite über das Portal "Sparwelt" gelangt und hätte somit Anspruch auf den versprochenen Gutschein. 3. Trotz schriftlicher Bestätigung von Sparwelt: "Deine E-Mail-Adresse wurde registriert und der ..€-..-Gutschein für dich vorgemerkt" wollte mir Sparwelt den versprochenen Gutschein für einen Energieversorgervertrag mit der Begründung verweigern, ich sei über "einen anderen Partner" des Energieversorgers zu diesem gelangt. Erst die Androhung gerichtlicher Schritte half.
4. Öfters übersehen Deutschlandcard und payback bei einem Einkauf, daß hierfür ein ECoupon aktiviert worden ist mit Zusatzpunkten u. schreiben diese erst nach Reklamation gut. Fazit: Theorie gut, Praxis zweifelhaft