
Flinkster, Cambio, Miles & Co: Wer hat die Nase vorn beim Carsharing-Test der Stiftung Warentest? © Adobe Stock
Die Nachfrage nach Carsharing ist derzeit durch das Coronavirus zwar deutlich gesunken. Viele, die kein eigenes Auto besitzen oder öffentliche Verkehrsmittel meiden möchten, sind trotzdem darauf angewiesen. Die Stiftung Warentest hat acht Carsharing-Anbieter geprüft, darunter Firmen mit festen Mietstationen und ohne („Free Floating“) sowie Vermittler für Privatautos. Fünf Anbieter schneiden gut ab, zwei befriedigend – und einer ist mangelhaft. Preise für eine Stunde mit dem Kleinwagen: 4,80 bis 15,60 Euro.
Testergebnisse für 8 Carsharing 05/2020
Liste der 8 getesteten Produkte
Carsharing im Test – von gut bis mangelhaft
Die Tester haben weitverbreitete Carsharing-Anbieter untersucht: die stationsbasierten Flinkster, Stadtmobil und Cambio, die Free-Floater Miles, Share Now sowie Sixt Share, das beide Varianten bietet. Zusätzlich prüften die Experten mit Getaround und Snappcar zwei Portale, die Autos von Privatpersonen vermitteln. Das Ergebnis: Die Carsharing-Angebote funktionierten überwiegend problemlos. Einen Anbieter bewerteten die Tester allerdings mit Mangelhaft. Über das Portal war es kaum möglich, ein Auto zu mieten.
Das bietet der Carsharing-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 8 Carsharing-Anbieter, darunter 6 mit eigener Fahrzeugflotte sowie 2 Vermittlungsplattformen für Privatautos. Wir haben untersucht, welche Anbieter sich für welchen Nutzertyp eignen – je nach Entfernung und Dauer der Anmietung. Wir testeten, ob sich das Auto am angegebenen Standort befand, wie gut die Rückgabe klappt und ob sie in der App dokumentiert ist. Zudem prüften wir, ob die App unnötig Daten sendet und ob das Kleingedruckte unzulässige Klauseln enthält.
Beratung. Wir erklären die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten. Sie erfahren, wie Sie günstig ans Ziel kommen, wo Anmelden, Suchen und Buchen gut klappen und welche Anbieter besonders preiswert für kurze Strecken, mehrstündige Einkaufstouren oder Wochenendausflüge sind. Außerdem sagen wir, welche Regeln für Zusatzfahrer oder Auslandsfahrten gelten, für wen sich Carsharing finanziell lohnt – und wie es um die Ökobilanz von Carsharing-Modellen steht.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 5/2020.
Testergebnisse für 8 Carsharing 05/2020
Eine Stunde fahren kostet 4,80 bis 15,60 Euro

Wollen Sie nur kurz von A nach B, haben Sie eine Shoppingtour vor oder soll es übers Wochenende an die Ostsee gehen? Auch davon hängt ab, welches Carsharing-Angebot für Sie am günstigsten ist. © Matthias Höppener-Fidus

Vermieter mit Abholstationen bieten vor allem für längere Fahrten gute Konditionen. Bei Flinkster, Cambio und Stadtmobil können Kunden Fahrzeuge Wochen im Voraus buchen. Ein Kleinwagen kostete im Untersuchungszeitraum für eine Stunde zwischen 4,80 Euro und 7,50 Euro. Die Free-Floating-Angebote von Sixt Share, Share Now und Miles sind flexibler, aber oft teurer – vor allem für längere Mietdauern. Der günstigste Free-Floater kostete 5,40 Euro für eine Stunde. Beim teuersten zahlten Kunden dagegen 15,60 Euro.
Tipp: Um zu sparen, empfehlen wir, sich bei mehreren Anbietern anzumelden und je nach Strecke den passenden zu wählen.
So schützen Sie sich im Auto vor Viren
Wie lange sich das neuartige Coronavirus auf Lenkrad, Schaltknüppel und Türgriff hält, ist nicht ganz klar. Einfluss haben etwa Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Virusmenge. Für Sars-CoV-2 zeigte ein Laborversuch, unter anderem vom US-amerikanischen National Institute of Health, dass die Viren bei einer starken Kontamination als Aerosol in der Luft 3 Stunden, auf Plastik oder Edelstahl 2 bis 3 Tage infektiös blieben.
Schlüsse von Labor- auf Alltagsbedingungen sind zwar schwierig. Um auf Nummer sicher zu gehen, gilt für Carsharing-Nutzer dennoch: Vor der Fahrt gut durchlüften. Hände waschen und sich nicht ins Gesicht fassen sind ohnehin die obersten Hygieneregeln. Der Carsharing-Verband BCS empfiehlt Einmalhandschuhe, der ADAC Feuchttücher mit Waschtensiden für zwischendurch, etwa nach dem Tanken. Damit kann man auch das Lenkrad und den Schalthebel abwischen.
Um andere zu schützen sollten Carsharing-Nutzer einen Mund-Nase-Schutz tragen oder wenigstens darauf achten, in die Armbeuge zu husten und zu niesen. Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema finden Sie in unseren FAQ Corona – Ausbreitung, Gesundheit, Schutzmaßnahmen.
Nutzerkommentare, die vor dem 29.04.2020 gepostet wurden, beziehen sich auf eine vorherige Untersuchung.
Testergebnisse für 8 Carsharing 05/2020
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- Vergleichsportale im Internet helfen auf der Suche nach günstigen Mietwagen. Im Test von zehn Portalen lagen die Preise zweier Anbieter deutlich unter dem Durchschnitt.
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- Ein Mietauto für den Urlaub zu buchen, geht schnell und einfach. Wir erklären, was beim Buchen über Onlineportale wichtig ist und wie Sie sich vor Reinfällen schützen.
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- Carsharing erfreut sich in Großstädten immer größerer Beliebtheit. Vor allem „Free-Floating“-Angebote sind angesagt: Man kann das Auto spontan buchen und den Leihwagen...
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Leider zeigt die Entwicklung, dass die Nutzer:innen von Car- und Scootersharing sich gern und gefühlt sogar überwiegend über die StVO hinwegsetzen. Leidtragende sind alle anderen Verkehrsteilnehmer:innen.
So hatte ich bereits zweimal die Erfahrung mit Fahrerflucht. Einmal konnte es aufgeklärt werden, die Fahrerin war allerdings nicht in Deutschland gemeldet und somit zog sich das Verfahren über mehr als 5 Monate hin. Das andere Mal wurde zwar der Unfall von Nachbarn beobachtet, aber das Fahrzeug genauso schnell verschwunden, wie der Unfall passierte und das Kennzeichen dadurch nicht notiert werden konnte. Beide Male übrigens an meinem korrekt (!) geparkten Pkw.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
Guten Tag,
vielen Dank für Ihren Vergleich.
Zu ergänzen wäre vielleicht noch, dass Stadtmobil (als *einziger* der
getesteten Anbieter - jedenfalls in Südbaden) bei der Anmeldung eine
SCHUFA-Auskunft(!) einholt.
Das erscheint angesichts eher geringer Kosten sehr überzogen. Ist
Ihnen bekannt, weswegen das bei Stadtmobil Südbaden der Fall sein
könnte?
Danke und freundliche Grüße
B.
Hallo, meine Erfahrung mit dem freefloating-Anbieter "miles-mobility" möchte ich hier gern einmal kurz schildern:
1. Für ein Telefonat mit der Service-Hotline, in dem ich über Wartungsbedarf des Kfz informierte, wurden mir knapp € 4,- Gebühren berechnet.
2. Es wurden DOPPELT so viele Kilometer angesetzt, als ich real, auch nach Tacho, gefahren war.
3. Auch sonstige Rückfragen bei der Hotline schlagen durch Parkgebühren sehr teuer zu Buche.
4. Das Werbeversprechen, nur für gefahrene Kilometer Gebühren zu erheben, wird damit unterlaufen und ist damit irreführend (wenn nicht betrügerisch).
Als Vielnutzer kann ich Fabony nur zustimmen. Besser eine zusätzliche Versicherung gegen Selbstbeteiligung abschließen. Dann interessieren auch nicht die unterschiedlichen Regelungen zur Selbstbeteiligung. Schrieb ja auch schon Stiftung Warentest im Artkel https://www.test.de/Carsharing-So-gut-klappt-es-in-der-Praxis-5444917-0/