Carsharing im Ausland ist eine eher teure Mobilitätslösung. Dennoch kann es sich mitunter lohnen. Allerdings gibt es die Carsharing-Autos nur in wenigen europäischen Städten und dort ist das Gebiet zum Abstellen sehr begrenzt.
Flughafen. Die Fahrt von und zum Flughafen ist oft anstrengend. Carsharing kostet zwar mehr als der öffentliche Nahverkehr, ist aber bequemer – und oft billiger als ein Taxi. In Wien wurden uns für die Fahrt zum Flughafen rund 25 Euro berechnet, mit dem Taxi kämen wir auf 25 bis 45 Euro. In Mailand kostete uns die günstigste Fahrt zum Flughafen Linate rund 13 Euro, mit dem Taxi wären es mindestens 20 Euro gewesen.
Kurzstrecken. Sie kosten meist zwischen 3 und 10 Euro und sind damit oft nicht teurer als öffentliche Verkehrsmittel. Für Familien und kleine Gruppen kann Carsharing aber auch billiger sein. Für Ziele innerhalb der Stadt, die mit Bus und Bahn schwer erreichbar sind, ist Carsharing eine bequeme Alternative.
Ausflüge. Für längere Strecken sind die spontan buchbaren Stundenpakete der Freefloating-Anbieter immer günstiger als die Abrechnung nach Fahrzeit. Bei Car2go gibt es Zweistundenpakete ab 17,90 Euro. Bei Drivenow beginnt es bei drei Stunden für 29 Euro. Im Pauschalpreis sind jeweils 80 Kilometer inklusive (Tabelle Carsharing im Ausland). Eine zweistündige Tour von Mailand nach Monza kostete im Praxistest mit dem Zweistundenpaket von Car2go 19,90 Euro (Smart Forfour). Der gleiche Ausflug mit Abrechnung nach Minuten kam bei Drivenow auf über 38 Euro. Für längere Ausflüge lohnt sich der Vergleich mit einem Mietwagen. Das ist zwar weniger bequem, weil bei der Anmietung am Schalter einige Zeit für Formalitäten draufgeht. Neben dem günstigeren Preis, vor allem wenn im Voraus gebucht wird, hat ein Mietwagen den Vorteil, dass die Kasko-Selbstbeteiligung auf null reduziert werden kann. Das geht beim Carsharing meist nicht. Beim Kostenvergleich müssen aber die Spritkosten berücksichtigt werden, die beim Mietwagen dazukommen.
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@antimatter: Ja, es gibt wirklich Policen, die den Schutz beim Carsharing einschränken. Wer im Urlaub Carsharing nutzt, sollte bei seinem Autoversicherer noch einmal nachhaken, ob die Mallorca-Police auch in diesem Fall leistet. (maa).
@antimatter: Zu 1) Ob es auch Mallorca-Policen gibt, die einen Unterschied zwischen einem Mietwagen und der Nutzung des Carsharings machen, haben wir in Finanztest noch nicht thematisiert. Wenn meine Ansprechperson aus dem Urlaub zurück ist, melde ich mich bei Ihnen noch mal per Mail.
Zu 2) Mit einer Traveller-Police erweitern Sie (weltweit) den Schutz der Haftpflichtpolice im Reiseland auf das heimische Niveau. Sie bekommen den Schutz bei Ihrem Automobilclub, über das Mietwagenportal im Internet oder bei der Kfz-Versicherung. Da wir die Traveller-Policen bisher noch nicht unter die Lupe genommen haben, gibt es dazu keine konkrete Empfehlung. (maa)
Wegen der niedrigen Haftpflichtversicherung habe ich noch zwei Fragen:
1) Ich habe eine Mietwagenzusatzversicherung über meine Kreditkarte. Die gilt aber *nicht* für Carsharing, sondern nur für richtige Mietwagen. Gelten denn wie im Text angedeutet Mallorcapolicen automatisch auch für Carsharing, oder hängt das von der konkreten Versicherung ab?
2) Gibt es Zusatzversicherungen, um die Haftpflichtabdeckung im Carsharing in den USA zu erhöhen? Denn da sind die Versicherungen besonders niedrig, aber viele Mallorcapolicen gelten nicht in den USA.
Kommentar vom Autor gelöscht.