Alle Testergebnisse für CSR-Kurse 11/2013

CSR-Managerin Kristin Heckmann bei einem Werksbesuch in Peru
Kristin Heckmann wollte mehr von ihrem Job. Sie wünschte sich „einen Arbeitsplatz, an dem ich etwas verändern kann, etwas Sinnstiftendes“. Vor ein paar Jahren hat die Betriebswirtin deshalb ihre Position im Marketing aufgegeben und Nachhaltigkeitsmanagement in Australien studiert. Zurück in Deutschland bekam sie eine Stelle im Traumjob: Seit anderthalb Jahren arbeitet sie im achtköpfigen Corporate Responsibility-Team des Naturmodeanbieters Hessnatur – und fand dort den gesuchten Sinn in ihrer Berufstätigkeit: „Meine Arbeit zielt auf etwas Positives. Ich wecke bei Menschen ein Bewusstsein für soziale Belange.“
Die Aufgabe erfordert allerdings Geduld: „Unsere Strategien umzusetzen, ist ein Prozess. Das geht nicht von heute auf morgen. Ein CSR-Manager braucht einen langen Atem.“ Nicht nur den: Sie benötige zudem diplomatisches Geschick, kulturelles Feingefühl, Konsequenz und Durchsetzungskraft. Eine Gratwanderung: „Wir dürfen westliche Vorstellungen nicht auf andere Kulturen übertragen, ohne sie zu hinterfragen. Ich muss entscheiden, was unerlässlich ist – und was nicht.“
Heckmann macht es am Beispiel deutlich: „Was Sicherheitskleidung angeht, sind wir strikt. Beim Fingerschutz vor Stichverletzungen gibt es keinen Kompromiss. Wenn dagegen wie in Bangladesch einige Näherinnen barfuß laufen möchten, wäge ich das Risiko ab: Besteht keine Verletzungsgefahr, müssen sie vorerst keine Schuhe tragen.“
Für CSR-Manager ist Hessnatur ein idealer Arbeitgeber: Bislang machte sich der Versandhändler als Vorzeigeunternehmen in Sachen Corporate Social Responsibility einen Namen. 2012 geriet das grüne Image jedoch in Gefahr. Ein Schweizer Finanzinvestor kaufte das Unternehmen. Das sorgte für Trubel: Biobaumwolle, faire Arbeitsbedingungen und eine durch Renditen getriebene Beteiligungsgesellschaft – das passt schwer zusammen.
Mitarbeiter und Kunden gingen auf die Barrikaden. „Das war turbulent“, gibt Heckmann zu. Doch Hessnatur nahm die Herausforderung an. „Wir haben Transparenz geschaffen – durch unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht und den neuen Kundenrat. Die Standards sind noch strenger geworden. Damit haben wir signalisiert, dass das Unternehmen zu seinen Werten steht.“ Der Fall hat Kristin Heckmann klargemacht: Ihre neue Position hat es in sich und erfordert auch Krisenkommunikation und Risikomanagement. „Aber es war die richtige Entscheidung.“
-
- Hellblaue Businesshemden sind ein Klassiker. Die Stiftung Warentest hat Herstellungsbedingungen sowie die Qualität von 14 Modellen geprüft. Ein günstiges liegt vorn.
-
- Konventionell oder Bio, Heu- oder Weidemilch? Im Vollmilch-Test schneiden viele Produkte gut ab, einige sogar sehr gut. Top-Qualität kostet aber etwas mehr.
-
- Gemütlich, warm, atmungsaktiv: Daunendecken versprechen ein besonderes Schlaferlebnis. Im Test Daunendecken der Stiftung Warentest mussten zehn Bettdecken (Preise...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.