
Links: Der smarte Netatmo Raumluftsensor und seine App (die hier „gesunde“ Werte signalisiert).
Mitte: Das klassische CO2-Messgerät Technoline WL 1030 mit Werteanzeige und Ampelfunktion.
Rechts: Die Ampel von Renz Air2Color. Der grüne Leuchtstreifen zeigt gute, CO2-arme Raumluft an.
CO2-Sensoren können keine Coronaviren erkennen – aber sie zeigen an, wann es Zeit zum Lüften ist. Die Stiftung Warentest hat 11 CO2-Messgeräte untersucht, darunter sogenannte CO2-Ampeln und smarte Geräte, die mit App funktionieren. Sieben Geräte schneiden gut ab, drei sind mangelhaft. Das preisgünstigste gute CO2-Messgerät im Test kostet rund 90 Euro, das teuerste über 500 Euro. Wir sagen, wie CO2-Messgeräte funktionieren, welche Geräte etwas taugen – und für wen sich die Investition lohnt.
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Weckruf zum Lüften
Das Coronavirus Sars-CoV-2 kann beim Einatmen übertragen werden, ohne Körperkontakt zu anderen Menschen. Vor allem in schlecht belüfteten Innenräumen, Schulen und Büros droht Ansteckungsgefahr. Experten empfehlen regelmäßiges kräftiges Lüften. Doch wann muss gelüftet werden, um einen Raum wieder „frisch“ zu machen – und wie lange? Messgeräte können diese Frage beantworten, indem sie den Kohlenstoffdioxid-Anteil (CO2) der Raumluft ermitteln – und rechtzeitig den Weckruf zum Lüften geben. Elf solche CO2-Messgeräte hat die Stiftung Warentest geprüft.
Der CO2-Messgeräte-Test im Video
Display, Ampel oder mit Verbindung zum Smartphone. Sieben Geräte sind gut, drei aber nur mangelhaft.
Gut zu wissen: Ein CO2-Messgerät reicht auch für mehrere Räume. Ist das passende Lüftungsintervall für einen Raum durch die CO2-Messung einmal ermittelt, muss die Messung nicht permanent wiederholt werden, solange sich wichtige Einflüsse wie Innen- und Außentemperatur sowie die Anzahl der Personen im Raum nicht wesentlich ändern. Es reicht dann, das trainierte Lüftungsintervall einzuhalten.
Das bietet unser CO2-Messgeräte-Test
- Testergebnisse. Die Tabelle enthält Bewertungen für 11 CO2-Messgeräte und CO2-Ampeln. Darunter sind zwei smarte Raumluftmessgeräte und ein CO2-Gas-Alarm für Veranstaltungsräume und große Büros. Außer Konkurrenz haben wir zusätzlich einen CO2-Melder geprüft, der Lüftungsanlagen steuern kann. Zu den getesteten Anbietern gehören Netatmo, Renz und TFA Dostmann.
- Kaufberatung. Sie suchen ein CO2-Messgerät mit großem Display oder mit einstellbaren Schwellenwerten – oder eines, das sich beim Gang durchs Gebäude mobil einsetzen lässt? Mithilfe unserer ausführlichen Testkommentare finden Sie das passende Modell für Ihren Einsatzzweck. Wir gehen auf die wichtigsten Ausstattungsmerkmale der getesteten Geräte ein, beleuchten deren Stärken und Schwächen und sagen, welche interessanten Extras die Geräte bieten.
- FAQ und Tipps. Wir sagen, was CO2-Ampeln leisten können und warum sie auch in Coronazeiten hilfreich sind. Außerdem verraten wir, wie Sie richtig lüften – und warum Zimmerpflanzen wertvoll für das Raumklima sind.
- PDF. Testtabelle und ausführliche Testkommentare sowie FAQ und Tipps haben wir in einem 10-seitigen PDF für Sie zusammengefasst, das Sie nach Freischalten des Tests herunterladen können.
CO2-Ampeln: Schnelle Orientierung

CO2-Ampel Renz Air2Color. Ihr Leuchtstreifen ist besonders gut zu erkennen.
CO2-Ampeln signalisieren den CO2-Gehalt der Raumluft durch einen Leuchtbalken oder durch farbige LEDs: meist in Grün, Gelb und Rot. Die Farbe Rot steht für schlechte Raumluft und signalisiert: Jetzt ist es höchste Zeit zum Lüften. Ein Display für Messwerte gibt es bei den reinen Ampeln nicht. Dafür ist ihr Lichtsignal mitunter so deutlich, dass sie auch in Großraumbüros und Klassenräumen von (fast) allen Plätzen aus ablesbar sind.
Klassische CO2-Messgeräte: Zeigen Messwerte an

Technoline WL 1030. Klassisches Messgerät mit großem Display. Es zeigt den CO2-Wert, die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit. In der Mitte des Displays ist das Ampelsignal für den CO2-Gehalt der Raumluft zu erkennen.
Klassische Raumluftmessgeräte haben dagegen ein mehr oder weniger großes Display, auf dem sie Messwerte anzeigen. Neben dem CO2-Gehalt der Raumluft meist auch Raumtemperatur und relative Luftfeuchte. Alle drei Werte sind entscheidend für ein gutes Raumklima. Eine Ampelanzeige gibt es bei den klassischen Messgeräten obendrein: entweder direkt im Display oder durch zusätzliche farbige LEDs. Einige Messgeräte können ihre Messwerte speichern oder an einen PC übertragen. Damit sind Messreihen und Analysen im Tagesverlauf möglich. Die Daten zeigen, unter welchen Umständen der CO2-Gehalt in einem Raum kritisch ansteigt. Klassische Messgeräte sind daher gut für Schulen geeignet, die Messungen lassen sich sogar in den Unterricht einbauen.
Smarte CO2-Messgeräte: Daten direkt aufs Handy

Netatmo Smarter Raumluftsensor. Der smarte Raumluftsensor ermittelt einen „Hausgesundheitsindex“ aus CO2-Wert, Temperatur, relativer Luftfeuchte und Lärmpegel. Der senkrechte Leuchtstreifen erstrahlt, wenn man einen Finger auf das Gerät legt, in Blau („gesund“), Grün, Gelb, Orange oder Rot (“ungesund“) – je nach „Hausgesundheitsindex“. Smartphone und App liefern die Messwerte dazu – auch als Grafik über einen längeren Zeitraum.
Smarte Raumluftmessgeräte schlagen die Brücke zwischen reinen CO2-Ampeln und klassischen Messgeräten. Am smarten Gerät gibt es eine Farbanzeige wie bei den Ampeln. Per Smartphone, WLan und App liefert das smarte Gerät aber auch Werte und ganze Messreihen. Die können dann am Smartphone angezeigt und von der App ausgewertet werden. So lässt sich beispielsweise der CO2-Gehalt der Raumluft im Tagesverlauf grafisch darstellen. Smarte Geräte sind vor allem zur privaten Verwendung geeignet.
Was hat die Stiftung Warentest getestet?
Wir prüften in erster Linie die Kohlendioxidmessung der Geräte. Der CO2-Wert, der im Display erscheint, wird in Anteilen pro Million angegeben, auf Englisch „parts per million“, abgekürzt „ppm“.
Im Rahmen von verschiedenen Messreihen ermittelten wir die Warn- und Alarmschwellen der Geräte und bewertete sie anhand der Empfehlungen des Umweltbundesamtes (UBA): 800 bis 1 000 ppm Kohlenstoffdioxid für mittlere Raumluftqualität und 1 000 bis 1 400 ppm Kohlenstoffdioxid für mäßige Raumluftqualität.
Für Klassenräume und Großraumbüros erscheinen die UBA-Empfehlungen zum CO2-Gehalt der Raumluft zunächst streng. Zumal sich dort viele Menschen aufhalten und Kohlenstoffdioxid ausatmen. Angesichts der aktuellen Pandemielage sind niedrige CO2-Werte in Innenräumen aber sehr wichtig. Je höher der CO2-Wert in der Raumluft, desto größer wird die Gefahr, dass die Raumluft auch Aerosole aus der Atemluft enthält, die Viren transportieren können. Die Stiftung Warentest hat die CO2-Messgeräte deshalb anhand der strengen UBA-Empfehlungen bewertet.
Wir untersuchten, ob das Gerät den gemessenen Wert in die passende Ampelfarbe umsetzt und prüften:
- Wird die Warn- und Alarmfunktion zuverlässig ausgelöst (Wiederholgenauigkeit)?
- Entsprechen die vom Anbieter gewählten Schwellenwerte für Lüftungswarnung (meist Signalfarbe Gelb) und Lüftungsalarm (meist Signalfarbe Rot) den Empfehlungen des Umweltbundesamts und den aktuellen Normen?
Tipp: Welche Geräte virenhaltige Aerosole aus der Luft filtern können, zeigt unser Luftreiniger-Test.
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