Alle Testergebnisse für CO2-Kompensation
Im Test
Wir haben vier Anbieter untersucht, die Verbrauchern die Möglichkeit bieten, Treibhausgase durch Klimaschutzprojekte zu kompensieren. Dazu haben wir Fragebögen verschickt und die Internetseiten der Anbieter ausgewertet. Der Untersuchungszeitraum war von Juni bis September 2022.
Qualität der Kompensation (50 Prozent)
Wir haben unter anderem die Qualität der Zertifikate und die Beteiligung an der Projektentwicklung bewertet. Zertifikate, deren Einsparungen später anfallen, sollten ausgeschlossen sein.
Transparenz (15 Prozent)
Wir haben bewertet, ob der Anbieter die Finanzen offenlegt und zu Einnahmen, Ausgaben sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Vergleichszahlen ausweist. Positiv ist, wenn auch der Anteil der Verwaltungs- und Werbungskosten kommuniziert wird. Es soll veröffentlicht werden, wie viel Geld pro Jahr in die jeweiligen Projekte fließt.
Leitung und Kontrolle (15 Prozent)
Wir haben bewertet, ob In-sich-Geschäfte untersagt sind. Dabei könnte ein Geschäftsführer zum Beispiel Verträge mit sich selbst als Vertreter eines Dritten abschließen. Die Rechnungsprüfung sollte extern erfolgen.
Ab 2,5 Millionen Euro Gesamteinnahmen pro Jahr halten wir eine beanstandungsfreie Prüfung durch einen externen Wirtschaftsprüfer für erforderlich. Es sollten klare Regeln zur Projektförderung vorliegen. Zur Qualitätssicherung sollte ein Vier-Augen-Prinzip praktiziert werden.
Prinzip „Vermeiden vor Vermindern vor Kompensieren“ (20 Prozent)
Ein Hinweis auf das Prinzip „Vermeiden vor Vermindern vor Kompensieren“ soll auf der Website gut sichtbar vorhanden sein. Eine klare Hierarchie der drei Schritte soll dargestellt werden. Ein Ausschluss von Kompensationsangeboten, wenn vermieden oder vermindert werden kann, fließt ebenso in die Bewertung ein.
Abwertung
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Finanztest-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertung haben wir in der aktuellen Veröffentlichung eingesetzt: Das Qualitätsurteil darf nicht besser als das Urteil Qualität der Kompensation sein.
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@michaeltabbert: Für den Anteil des Geldes, das der Staat einnimmt, gelten Regeln. Nach Angaben des Umweltbundesamtes müssen mindestens 50 Prozent der nationalen Auktionserlöse von den Mitgliedstaaten für den Klimaschutz verwendet werden. In Deutschland würden die Erlöse sogar zu 100 Prozent in den Energie- und Klimafonds (EKF) fließen.
Ich finde das Konzept interessant. Verschnutzungsrechte werden direkt vom Markt genommen, d.h. es gibt einen unmittelbaren Nutzen. Bei einem neu gepflanzten Bäumchen wird der Ertrag/Nutzen erst in vielen Jahren realisiert.
Was nicht gesagt wird: Was passiert eigentlich mit dem Geld, welches durch den Kauf von Verschnutzungsrechten eingenommen wird? Wer kassiert und wofür wird das Geld verwendet?
Michael Tabbert
Das sind aber nur wenig getestete Anbieter. Planted.green und ForTomorrow.eu gehören mindestens mit in den Test. Der Ansatz von Char2Cool ist ebenfalls beachtenswert und sollte mal genauer getestet werden.
@timon.reinders: Ein Update zum Thema CO2-Kompensation ist bereits in Planung.
Ein Update wäre cool