
Frühgenuss. Butter und Croissants – ein beliebtes Frühstück.
Für viele ist sie unersetzlich. In unserem Test kann sich jede zweite „gute Butter“ nennen. Lediglich eine fällt durch.
Niemand lässt sich gern die Butter vom Brot nehmen, manches Herz schmilzt wie Butter in der Sonne – Butter ist in aller Munde, und das nicht nur sprichwörtlich: Butter veredelt Soßen, verfeinert Kuchen und macht das Frühstück mit Croissant zum Genuss. Im Schnitt verspeist jeder Deutsche im Jahr sechs Kilogramm des feinen Milchfetts – rund ein Kilo mehr als Margarine. Also alles in Butter? Wir wollten es genau wissen und haben das beliebte Molkereierzeugnis ins Labor geschickt. Nun also Butter bei die Fische.
Unser Rat
Bei mildgesäuerter Butter liegen Edeka Gut & Günstig (1,29 Euro) und Sachsenmilch (2,39 Euro) vorn, gefolgt von Aldi Süd Milfina (1,29 Euro) und Frau Antje (2,69 Euro). Beste Süßrahmbutter: Rewe Bio (2,15 Euro). Eine der beiden Sauerrahmbuttern ist knapp gut: die Bio-Butter von Alnatura (2,59 Euro, alle Preise pro 250 Gramm). Frau Antje und Alnatura tragen nicht die Handelsklasse Deutsche Markenbutter.
Deutsche Markenbutter vorn
Insgesamt 30 Buttern – so nennen Fachleute die Mehrzahl von Butter – haben unsere Tester verkostet und analysiert, darunter 15 mildgesäuerte, 13 Süß- und 2 Sauerrahmbuttern. Knapp die Hälfte davon sind Bio-Produkte. Das Ergebnis rechtfertigt die allgemeine Wertschätzung: Jede zweite Butter ist gut. Am besten schneiden die beiden Mildgesäuerten Edeka Gut & Günstig und Unsere Butter von Sachsenmilch ab, dicht gefolgt von Aldi Süd Milfina und Frau Antje sowie der besten Süßrahmbutter Rewe Bio. Vier davon gehören zur Handelsklasse „Deutsche Markenbutter“ (Butter mit Klasse). Noch gut ist die Sauerrahmbutter von Alnatura. Neben den guten Buttern kommen immerhin zwölf noch auf Befriedigend. Sie sind akzeptabel, haben aber teils Fehler in Aussehen, Geruch und Geschmack. Sie sind zum Beispiel aromaarm, leicht fade oder käsig.
Eine Kerrygold mit vielen Keimen
Eine hat den Test nicht bestanden: Die Original Irische Süßrahmbutter von Kerrygold ist mangelhaft. Im Labor stellten wir eine sehr hohe Gesamtkeimzahl fest und wiesen zudem Keime nach, die auf mangelnde Hygiene bei der Produktion schließen lassen. Beides trifft in ähnlicher Weise auch auf die Süßrahmbutter von Edeka zu. Sie ist mikrobiologisch nur ausreichend.
Übrigens: Die zweite Original Irische Kerrygold-Butter im Test, die mildgesäuerte, schneidet knapp gut ab.
Die geprüften Süßrahm- und Sauerrahmbuttern stammen überwiegend aus ökologischer Erzeugung. Beide Sorten sind teurer als mildgesäuerte Butter, die meist konventionell produziert wird. Im vergangenen Herbst erreichten allerdings die Preise für Butter insgesamt Rekordhöhen – egal ob bio oder konventionell (Das Auf und Ab der Butterpreise). Nach kurzem Sinkflug steigen die Preise wieder. Butter bleibt also deutlich teurer als Margarine. Ihren Fans ist das egal – sie zahlen gern mehr für das traditionelle Milchfett. Nicht nur Gourmets schätzen das säuerliche oder sahnige Aroma. Butter kommt zudem ohne viele Zusätze aus und liefert von Natur aus auch Mineralstoffe und zum Beispiel die Vitamine A und E. Zugesetzt werden dürfen laut Butterverordnung Speisesalz und gelb färbendes Beta-Karotin. Bei Margarine hingegen wird an Zusatzstoffen, Aromen und Vitaminen in der Regel nicht gespart.
Früher wurde Cholesterin verteufelt
Trotzdem herrscht an vielen Frühstückstischen noch immer Verunsicherung: Ist das tierische Fett der Butter gesund? Die Sorge ist ein Überbleibsel aus den 80er Jahren. Damals wurde Butter als gesundheitsschädliche Cholesterinbombe geradezu verteufelt. Unter anderem sei sie schädlich für Herz und Kreislauf, hieß es.
Tatsächlich besteht Butter zu zwei Dritteln aus gesättigten Fettsäuren. Sie standen lange Zeit in Verruf, das ungünstige LDL-Cholesterin im Blut zu erhöhen. Inzwischen zeichnen Langzeitstudien und jüngste Untersuchungen ein differenzierteres Bild: Viele der gesättigten Fettsäuren in der Butter sind kurz- und mittelkettig. Im Gegensatz zu langkettigen gesättigten Fettsäuren beeinflussen sie weder das Verhältnis von „schlechtem“ LDL-Cholesterin zu „gutem“ HDL-Cholesterin im Blut negativ noch erhöhen sie das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem ist Butter leicht verdaulich.
Margarine ist nicht unbedingt besser
Im vergangenen August prüften wir Margarine (Test Margarine im Test, test 8/2017). Fazit damals: Die Fettsäureverteilung ist nur in einer guten Margarine etwas besser als in Butter. Pflanzliche Streichfette enthalten meist viel Ölsäure, eine einfach ungesättigte Fettsäure, die vor allem in Raps- und Olivenöl vorkommt. Zudem punkten sie mit essenziellen, mehrfach ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Sie wirken nachweislich positiv auf die Herzgesundheit.
Butter enthält meist weniger dieser lebensnotwendigen Fettsäuren. Etwas besser sieht es aus, wenn Milchkühe viel Gras und Heu fressen. Dann steigt der Anteil der mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Milch (Test Milch, test 10/2017). Bio-Butter kann daher die gesündere Wahl sein.
Wichtig ist aber vor allem, wie viel Öl und Fett man insgesamt zu sich nimmt. Butter und Vollfettmargarine enthalten beide gleich viel Fett – mindestens 80, höchstens 90 Prozent. Beide kommen damit auf mindestens 720 Kilokalorien pro 100 Gramm.
Weniger Fett haben Dreiviertel- und Halbfettbutter sowie Milchstreichfett. Butterschmalz dagegen besteht zu 100 Prozent aus Fett. Weil das Wasser entzogen wurde, eignet es sich gut zum Braten.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät, nicht mehr als 30 Prozent der täglichen Gesamtenergiezufuhr mit Energie aus Fett zu decken. Zudem empfiehlt sie maximal 30 Gramm Butter oder Margarine pro Tag als Brotaufstrich. Das dürfte fürs Frühstücks-Croissant und Abendbrot reichen.
Tipp: In unseren FAQ Butter und Margarine finden Sie Ausführliches zu Butter und Margarine.