Im Test: 35 exemplarisch ausgewählte Sets von Stiften und Tinten, davon 17 Sets mit lackierten Buntstiften, 12 Sets mit Fasermalern und 6 Modelle von Tintenpatronen. Die Produkte kauften wir im Februar und März 2018 ein. Die Preise erfragten wir bei den Anbietern im Mai und Juni 2018.
Schadstoffe
Wir bestimmten in den Minen, Lacken und Tinten folgende Substanzen:
Azofarbmittel: Wir untersuchten die Minen und Lacke der Buntstifte in den exemplarisch ausgewählten Farben Gelb, Orange, Rot, Grün, Braun und Schwarz, die Fasertinten der Fasermaler exemplarisch an den Farben Gelb, Orange und Rot und die Tinten an der blauen Tinte. Die Prüfung auf Azofarbmittel, die krebserzeugende oder krebsverdächtige aromatische Amine abspalten können, erfolgte mittels reduktiver Spaltung ohne Extraktion in Anlehnung an die Prüfmethode für Textilien. Zusätzlich wurden bei den Buntstiften Proben mit hohen Gehalten auf frei vorliegende primäre aromatische Amine nach der Spielzeugnorm geprüft. Die Prüfung mittels reduktiver Spaltung erfolgte in Anlehnung an DIN EN 14362–1 und DIN EN 14362–3, die Prüfung auf frei vorliegende primäre aromatische Amine nach DIN EN 71 Teil 9, 10 und 11.
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): Wir prüften die Lacke und Minen der Buntstifte in den exemplarisch ausgewählten Farben Braun und Schwarz und Tinten an der blauen Tinte nach den Vorgaben des GS-Zeichens (Geprüfte Sicherheit) nach Extraktion mit dem Lösemittel Toluol. Der Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) wurde nach der GS-Spezifikation AfPS GS 2014:01 PAK untersucht.
Schwermetalle und weitere Elemente: Wir untersuchten die Minen der Buntstifte in den exemplarisch ausgewählten Farben Gelb, Rot und Blau, die Fasertinten der Fasermaler exemplarisch in den Farben Rot, Blau und Grün und die Tinten an der blauen Tinte. Wir bestimmten die Freisetzung der Stoffe, indem wir die Proben mit Salzsäure versetzten und danach analysierten. Bei den Buntstiften bestimmten wir zusätzlich den Gehalt an Blei und Kadmium. Die Freisetzung der Schwermetalle und weiterer Elemente prüften wir gemäß DIN EN 71–3:2013 + A2:2017. Die Gehaltsbestimmung von Blei und Kadmium erfolgte nach Vollaufschluss gemäß EPA 3052 mittels ICP-OES bzw. ICP-MS.
Phthalat-Weichmacher: Wir untersuchten die Lacke der Buntstifte in den exemplarisch ausgewählten Farben Orange, Grün und Blau. Wir analysierten nach Extraktion mit einem organischen Lösemittel auf Phthalate, die in Spielzeug verboten sind, welches Kinder in den Mund nehmen können. Zusätzlich prüften wir auf weitere Phthalate, unter anderem auf die als besonders besorgniserregend eingestuften. Die Bestimmung der Phthalate erfolgte mittels GC-MS nach Extraktion mit einem organischen Lösemittel.
Konservierungsstoffe: Wir untersuchten die Fasertinten der Fasermaler in den exemplarisch ausgewählten Farben Rot, Blau und Grün und die Tinten an der blauen Tinte. Wir prüften den Gehalt der Konservierungsstoffe, die in der Spielzeugnorm aufgeführt werden. Die Konservierungsstoffe prüften wir nach DIN EN 71 Teil 9, 10 und 11 sowie nach Extraktion mit Methanol/Wasser/Essigsäure mittels HPLC.
Lösemittel: Wir prüften die Fasertinten der Fasermaler in den exemplarisch ausgewählten Farben Rot, Blau und Grün und die Tinten an blauer Tinte. Wir bestimmten die Aromaten Benzol, Toluol und Xylol mittels Gaschromatografie-Massenspektrometrie. Wir bestimmten die Aromaten Benzol, Toluol und Xylol mittels Headspace-GC-MS.
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@megamaus3: Buntstifte gelten nach einer Leitlinie der Europäischen Kommission als Spielzeug. In einem Lack des braunen Buntstiftes von Staedtler fanden wir 3,8 mg/kg Naphthalin. Naphthalin steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Die europäische Spielzeugrichtlinie, die seit 2009 in Kraft ist, erklärt generell, dass in Spielzeug keine Stoffe verwendet werden dürfen, die als krebserzeugend oder krebsverdächtig eingestuft sind, erlaubt dann aber eine Ausnahme von 0,1 bzw 1 % (10.000 mg/kg). Dieser allgemeine Wert ist toxikologisch nicht begründet. Er wird für viele krebserzeugende oder krebsverdächtige Stoffe als nicht ausreichend für den Schutz der Gesundheit der Kinder angesehen. Für immer mehr Stoffe wird daher in der Spielzeugrichtlinie für Spielzeug für Kinder unter drei Jahren der Grenzwert auf die Nachweisgrenze gesenkt. Wir haben uns bei der Bewertung von Naphthalin am GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit orientiert, da wir den allgemeinen Grenzwert in der Spielzeugrichtlinie von 1 % für krebsverdächtige Stoffe als viel zu hoch ansehen. Der Grenzwert für Naphthalin im GS-Zeichen liegt für Spielzeug mit längerem Hautkontakt bei 1 mg/kg bzw. 2 mg/kg für andere Materialien mit längerem Hautkontakt. Da Kinder einer Vielzahl von Schadstoffen aus verschiedenen Produkten ausgesetzt sind, sollten gesundheitsgefährdende Stoffe aus Vorsorgegründen soweit reduziert werden wie es technisch möglich ist. Dass es möglich ist, zeigen die vielen Buntstifte, die die Anforderungen des GS-Zeichens einhalten. (RE/Se)
...Unsere Buntstifte erfüllen alle Anforderungen der Spielzeug-Richtlinie 2009/48/EG und
werden gemäß der Norm EN71 geprüft. Das CE Kennzeichnen verweist sowohl auf unseren
Produkten als auch auf unseren Verpackungen auf die Eignung des Stiftes als Spielzeug.
Stiftung Warentest prüfte im Test nach GS. Das deutsche GS Zertifikat, ein freiwilliges
Zeichen für Produktsicherheit, setzt den Grenzwert von Naphthalin auf <2mg/kg. Aufgrund
der Überschreitung dieses Wertes wurden unsere Buntstifte im aktuellen Test von Stiftung
Warentest als mangelhaft bewertet. STAEDTLER lobt GS nicht aus und richtet sich bewusst
nach den gesetzlichen Vorgaben der europäischen Spielzeug-Richtlinie.
Das ist die Stellungnahme von Staedtler: Im Rahmen der Untersuchung von Buntstiften durch Stiftung Warentest im August 2018 ist im braunen Lack der Noris Club Buntstifte von STAEDTLER Naphthalin nachgewiesen
worden. Naphthalin, ein farbloser Feststoff, stammt aus der Stoffgruppe der PAK. Dieser Stoff ist nach der Europäischen Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 wie folgt eingestuft: „Kann vermutlich Krebs erzeugen“. Daraus ergibt sich eine Kennzeichnungspflicht ab einem Grenzwert von >=1%. Dies entspricht einer Menge von 10.000 mg/kg. Erst oberhalb dieses Wertes wäre das Produkt als gefährlich eingestuft.
Gemäß Prüfergebnissen von Stiftung Warentest liegt der Gehalt an Naphthalin im Lack des braunen Buntstiftes bei 3,8 mg/kg. Damit liegen wir tausendfach unter dem Grenzwert. Eine Gefährdung der Kinder im Umgang mit unseren Buntstiften war und ist zu keinem Zeitpunkt gegeben. ...
@Ello4: Wir haben eine risikoorientierte Auswahl der Farben vorgenommen. Den PAK-Gehalt haben wir im braunen und schwarzen Stift geprüft, da hier die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, PAK-Verunreinigungen zu aufzuspüren. (RE/Bee)
Hallo,
Ist bei den Staedtler Buntstiften nur der dunkelbraune Stift belastet? Oder sind es die anderen Farben auch? Im Teststurteil heißt es nämlich: „Naphtalingehalt im dunkelbraunen Lack zu hoch.“
Wir besitzen diese Stifte, wir haben sie mit einem schon befüllten Mäppchen gekauft. Somit könnten wir einfach nur den braunen Stift ersetzen.
Mit freundlichen Grüßen!