Rechtzeitig zum Schulanfang hat die Stiftung Warentest Buntstift- und Fasermaler-Sets sowie Tinten auf Schadstoffe untersucht. Die Ergebnisse sind alarmierend: Jedes dritte Set fällt durch. Von 17 getesteten Buntstift-Sets bekommen 5 die Note Mangelhaft. Sie enthalten Stoffe, die Krebs erzeugen oder im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Bei den Tinten besteht nur eine Patrone den Schadstofftest. Die übrigen fünf enthalten Konservierungsmittel, die Allergien auslösen können.
Mäc Geiz Kid´s World by Connor Dreikant-Buntstifte
Maped Color'Peps
Müller Buntstift-Set
Pelikan Buntstifte Standard
Rossmann Schreibwelt Dreikant-Farbstifte
Stabilo Trio Dicke Farbstifte
Staedtler Noris Club Buntstifte
Stylex Dreikant-Buntstifte
Tedi Kids Buntstifte
Fasermaler 08/2018
Bic Kids Visa Fasermaler
Depesche Monster Cars Fasermaler
Edding Funtastics Fasermaler
Faber-Castell Grip Colour Marker
Herlitz Fasermaler
Idena Fasermaler
Mäc Geiz Kid’s World by Connor Fasermalstifte
Maped Color'Peps Long Life Filzstifte
Pelikan Colorella Star Fasermaler
Stabilo Cappi Filzstifte
Staedtler Noris Fasermaler
Stylex Fasermaler
Tintenpatronen 08/2018
Herlitz Tintenpatronen königsblau
Kreuzer Tintenpatronen königsblau
Lamy T10, blau löschbar
Online Rollerball-Tintenpatronen königsblau
Pelikan 4001 Tintenpatronen TP/6 königsblau
Schneider Tintenpatronen königsblau löschbar
Buntstifte und Filzstifte sind Spielzeug
Glitzersternchen, bunte Bildchen: Malstifte sind nicht nur verpackt wie Spielzeug, Kinder behandeln sie auch so. Sie knabbern an ihnen herum, bemalen Hände und Arme, lecken an der Mine oder klecksen mit Tinte. Kaum ein Kind käme auf die Idee, sich die bunten Farben sofort abzuwaschen. Kein Problem, solange Minen, Lack und Tinte keine Schadstoffe enthalten. Aber was, wenn doch? Das möchten sich fürsorgliche Eltern lieber nicht ausmalen.
Das Video zum Test Buntstifte, Filzstifte und Tintenpatronen
Malstifte sind nicht nur so verpackt wie Spielzeug, Kinder behandeln sie auch so. Umso wichtiger ist es, dass die Stifte frei von gefährlichen Schadstoffen sind. Doch wie unser Test zeigt, ist das leider nicht immer der Fall.
Auf der Suche nach Gift im Stift
Die Stiftung Warentest hat 35 Stifte und Tinten gezielt auf Schadstoffe untersucht. Enthalten die Stifte Konservierungsstoffe, Lösemittel, Azofarbmittel oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)? Unser Prüfinstitut hat Lack abgeschabt, Minen herausgebrochen und Proben durch die Zentrifuge gejagt. Bei der Bewertung haben wir uns unter anderem an den Grenzwerten der Spielzeugnorm orientiert. Denn Buntstifte und Fasermaler gelten nach einer Leitlinie der Europäischem Kommission als Spielzeug – Tinten jedoch nicht.
Das bietet der Test von Tinten, Buntstiften und Fasermalern
Testergebnisse.
Unsere Tabellen zeigen Bewertungen der Stiftung Warentest zu 35 Stift-Sets für den Schulbedarf. Wir haben Buntstifte, Filzstifte und Tinten auf Schadstoffe getestet. Nur 5 von 17 Buntstift-Sets sind gut. Bei den Fasermalern schneiden immerhin 6 von 12 Sets sehr gut ab. Dafür sind 5 von 6 Tinten mangelhaft. Insgesamt erhielten 12 von 35 Produkten die Note Mangelhaft.
Hintergrundwissen und Tipps.
Die Schadstoffexperten der Stiftung Warentest geben Tipps für den Umgang mit Malutensilien und sagen, worauf Eltern beim Kauf von Stiften achten sollten. Ein Glossar informiert über die gefundenen Schadstoffe und die Richtlinien, nach denen sie bewertet wurden.
Heft-Artikel.
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Belastete Buntstifte: Was die Schadstofffahnder fanden
In fünf Buntstift-Sets fanden wir kritische Mengen von PAK. Sie entstehen bei unvollständiger Verbrennung von organischem Material wie Holz, Kohle oder Öl und gelangen oft als Verunreinigung in Produkte. Einige von ihnen können Krebs erzeugen, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzung gefährden. In einigen Buntstiften fanden wir außerdem aromatische Amine, die aus Azofarbmitteln stammen. Einige dieser Stoffe können Tumore verursachen oder stehen im Verdacht, dies zu tun. Immerhin: Weichmacher und Schwermetalle fanden die Schadstoffspezialisten keine.
Allergien durch Fasermaler und Tinten
Bei Tinten für Füller und in Fasermalstiften liegen die Probleme anders. Beide enthalten wässrige Lösungen. Der Einsatz von Wasser führt jedoch dazu, dass Produkte anfällig für Schimmelpilze und Bakterien sind. Um das zu verhindern, setzen Anbieter den Faserstiften und Tinten Konservierungsmittel zu. Einige greifen dabei auf Isothiazolinone zurück, von denen manche Allergien verursachen können. Dermatologische Studien zeigen, dass in den letzten Jahren Hunderttausende Menschen aller Altersgruppen gegenüber einem bestimmten Isothiazolinon (MIT) sensibilisiert wurden. Das heißt zwar nicht, dass eine Allergie ausbrechen muss, der Körper ist aber quasi in Alarmbereitschaft. Und wer schon eine Allergie gegen Isothiazolinone hat, dessen Haut reagiert schon auf geringe Konzentrationen dieser Konservierungsmittel empfindlich.
Nutzerkommentare, die vor dem 24. Juli 2018 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung.
- Gute Gründe, Kindern ein Laufrad zu schenken, gibts viele – doch im Laufrad-Test der Stiftung Warentest sind viele Modelle mangelhaft. Meist wegen Schadstoffen.
- Bei Aldi gibt es seit Montag, 13.07. 2020 für knapp 60 Euro einen Bluetooth-Kopfhörer von JBL. Der Kopfhörer klingt gut, der Preis ist nicht schlecht. Trotzdem rät die...
- Ihnen vollständig auszuweichen, ist kaum möglich, denn sie können fast überall vorkommen, etwa in Lebensmitteln, Kosmetik oder Spielzeug: Polyzyklische aromatische...
@megamaus3: Buntstifte gelten nach einer Leitlinie der Europäischen Kommission als Spielzeug. In einem Lack des braunen Buntstiftes von Staedtler fanden wir 3,8 mg/kg Naphthalin. Naphthalin steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Die europäische Spielzeugrichtlinie, die seit 2009 in Kraft ist, erklärt generell, dass in Spielzeug keine Stoffe verwendet werden dürfen, die als krebserzeugend oder krebsverdächtig eingestuft sind, erlaubt dann aber eine Ausnahme von 0,1 bzw 1 % (10.000 mg/kg). Dieser allgemeine Wert ist toxikologisch nicht begründet. Er wird für viele krebserzeugende oder krebsverdächtige Stoffe als nicht ausreichend für den Schutz der Gesundheit der Kinder angesehen. Für immer mehr Stoffe wird daher in der Spielzeugrichtlinie für Spielzeug für Kinder unter drei Jahren der Grenzwert auf die Nachweisgrenze gesenkt. Wir haben uns bei der Bewertung von Naphthalin am GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit orientiert, da wir den allgemeinen Grenzwert in der Spielzeugrichtlinie von 1 % für krebsverdächtige Stoffe als viel zu hoch ansehen. Der Grenzwert für Naphthalin im GS-Zeichen liegt für Spielzeug mit längerem Hautkontakt bei 1 mg/kg bzw. 2 mg/kg für andere Materialien mit längerem Hautkontakt. Da Kinder einer Vielzahl von Schadstoffen aus verschiedenen Produkten ausgesetzt sind, sollten gesundheitsgefährdende Stoffe aus Vorsorgegründen soweit reduziert werden wie es technisch möglich ist. Dass es möglich ist, zeigen die vielen Buntstifte, die die Anforderungen des GS-Zeichens einhalten. (RE/Se)
...Unsere Buntstifte erfüllen alle Anforderungen der Spielzeug-Richtlinie 2009/48/EG und werden gemäß der Norm EN71 geprüft. Das CE Kennzeichnen verweist sowohl auf unseren Produkten als auch auf unseren Verpackungen auf die Eignung des Stiftes als Spielzeug. Stiftung Warentest prüfte im Test nach GS. Das deutsche GS Zertifikat, ein freiwilliges Zeichen für Produktsicherheit, setzt den Grenzwert von Naphthalin auf <2mg/kg. Aufgrund der Überschreitung dieses Wertes wurden unsere Buntstifte im aktuellen Test von Stiftung Warentest als mangelhaft bewertet. STAEDTLER lobt GS nicht aus und richtet sich bewusst nach den gesetzlichen Vorgaben der europäischen Spielzeug-Richtlinie.
Das ist die Stellungnahme von Staedtler: Im Rahmen der Untersuchung von Buntstiften durch Stiftung Warentest im August 2018 ist im braunen Lack der Noris Club Buntstifte von STAEDTLER Naphthalin nachgewiesen worden. Naphthalin, ein farbloser Feststoff, stammt aus der Stoffgruppe der PAK. Dieser Stoff ist nach der Europäischen Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 wie folgt eingestuft: „Kann vermutlich Krebs erzeugen“. Daraus ergibt sich eine Kennzeichnungspflicht ab einem Grenzwert von >=1%. Dies entspricht einer Menge von 10.000 mg/kg. Erst oberhalb dieses Wertes wäre das Produkt als gefährlich eingestuft. Gemäß Prüfergebnissen von Stiftung Warentest liegt der Gehalt an Naphthalin im Lack des braunen Buntstiftes bei 3,8 mg/kg. Damit liegen wir tausendfach unter dem Grenzwert. Eine Gefährdung der Kinder im Umgang mit unseren Buntstiften war und ist zu keinem Zeitpunkt gegeben. ...
@Ello4: Wir haben eine risikoorientierte Auswahl der Farben vorgenommen. Den PAK-Gehalt haben wir im braunen und schwarzen Stift geprüft, da hier die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, PAK-Verunreinigungen zu aufzuspüren. (RE/Bee)
Hallo, Ist bei den Staedtler Buntstiften nur der dunkelbraune Stift belastet? Oder sind es die anderen Farben auch? Im Teststurteil heißt es nämlich: „Naphtalingehalt im dunkelbraunen Lack zu hoch.“ Wir besitzen diese Stifte, wir haben sie mit einem schon befüllten Mäppchen gekauft. Somit könnten wir einfach nur den braunen Stift ersetzen. Mit freundlichen Grüßen!
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@megamaus3: Buntstifte gelten nach einer Leitlinie der Europäischen Kommission als Spielzeug. In einem Lack des braunen Buntstiftes von Staedtler fanden wir 3,8 mg/kg Naphthalin. Naphthalin steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Die europäische Spielzeugrichtlinie, die seit 2009 in Kraft ist, erklärt generell, dass in Spielzeug keine Stoffe verwendet werden dürfen, die als krebserzeugend oder krebsverdächtig eingestuft sind, erlaubt dann aber eine Ausnahme von 0,1 bzw 1 % (10.000 mg/kg). Dieser allgemeine Wert ist toxikologisch nicht begründet. Er wird für viele krebserzeugende oder krebsverdächtige Stoffe als nicht ausreichend für den Schutz der Gesundheit der Kinder angesehen. Für immer mehr Stoffe wird daher in der Spielzeugrichtlinie für Spielzeug für Kinder unter drei Jahren der Grenzwert auf die Nachweisgrenze gesenkt. Wir haben uns bei der Bewertung von Naphthalin am GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit orientiert, da wir den allgemeinen Grenzwert in der Spielzeugrichtlinie von 1 % für krebsverdächtige Stoffe als viel zu hoch ansehen. Der Grenzwert für Naphthalin im GS-Zeichen liegt für Spielzeug mit längerem Hautkontakt bei 1 mg/kg bzw. 2 mg/kg für andere Materialien mit längerem Hautkontakt. Da Kinder einer Vielzahl von Schadstoffen aus verschiedenen Produkten ausgesetzt sind, sollten gesundheitsgefährdende Stoffe aus Vorsorgegründen soweit reduziert werden wie es technisch möglich ist. Dass es möglich ist, zeigen die vielen Buntstifte, die die Anforderungen des GS-Zeichens einhalten. (RE/Se)
...Unsere Buntstifte erfüllen alle Anforderungen der Spielzeug-Richtlinie 2009/48/EG und
werden gemäß der Norm EN71 geprüft. Das CE Kennzeichnen verweist sowohl auf unseren
Produkten als auch auf unseren Verpackungen auf die Eignung des Stiftes als Spielzeug.
Stiftung Warentest prüfte im Test nach GS. Das deutsche GS Zertifikat, ein freiwilliges
Zeichen für Produktsicherheit, setzt den Grenzwert von Naphthalin auf <2mg/kg. Aufgrund
der Überschreitung dieses Wertes wurden unsere Buntstifte im aktuellen Test von Stiftung
Warentest als mangelhaft bewertet. STAEDTLER lobt GS nicht aus und richtet sich bewusst
nach den gesetzlichen Vorgaben der europäischen Spielzeug-Richtlinie.
Das ist die Stellungnahme von Staedtler: Im Rahmen der Untersuchung von Buntstiften durch Stiftung Warentest im August 2018 ist im braunen Lack der Noris Club Buntstifte von STAEDTLER Naphthalin nachgewiesen
worden. Naphthalin, ein farbloser Feststoff, stammt aus der Stoffgruppe der PAK. Dieser Stoff ist nach der Europäischen Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 wie folgt eingestuft: „Kann vermutlich Krebs erzeugen“. Daraus ergibt sich eine Kennzeichnungspflicht ab einem Grenzwert von >=1%. Dies entspricht einer Menge von 10.000 mg/kg. Erst oberhalb dieses Wertes wäre das Produkt als gefährlich eingestuft.
Gemäß Prüfergebnissen von Stiftung Warentest liegt der Gehalt an Naphthalin im Lack des braunen Buntstiftes bei 3,8 mg/kg. Damit liegen wir tausendfach unter dem Grenzwert. Eine Gefährdung der Kinder im Umgang mit unseren Buntstiften war und ist zu keinem Zeitpunkt gegeben. ...
@Ello4: Wir haben eine risikoorientierte Auswahl der Farben vorgenommen. Den PAK-Gehalt haben wir im braunen und schwarzen Stift geprüft, da hier die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, PAK-Verunreinigungen zu aufzuspüren. (RE/Bee)
Hallo,
Ist bei den Staedtler Buntstiften nur der dunkelbraune Stift belastet? Oder sind es die anderen Farben auch? Im Teststurteil heißt es nämlich: „Naphtalingehalt im dunkelbraunen Lack zu hoch.“
Wir besitzen diese Stifte, wir haben sie mit einem schon befüllten Mäppchen gekauft. Somit könnten wir einfach nur den braunen Stift ersetzen.
Mit freundlichen Grüßen!