9-Euro-Ticket für öffentlichen Nahverkehr
Vom 1. Juni bis zum 31. August gibt es drei Monate lang ein vergünstigtes Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. Pro Monat kostet es 9 Euro. Damit können U-Bahn, Bus, Straßenbahn, S-Bahn, Regionalbahn und andere Nahverkehrszüge genutzt werden. Das Ticket gilt nicht in ICE, Intercity, Eurocity, Flixzug oder Fernbus. Auch Abonnenten zahlen nur 9 Euro, die überzähligen Beiträge werden verrechnet. Ob und wie ein vergünstigtes Ticket für den öffentlichen Nahverkehr verlängert wird, wird aktuell diskutiert steht aber noch nicht fest.
Heizkostenzuschuss für Wohngeld- und Bafög-Empfänger
Aufgrund der gestiegenen Heizkosten bekommen unter anderem alle Empfänger und Empfängerinnen von Bafög und Wohngeld eine Pauschale. Das Geld wird im Sommer automatisch überwiesen, weil dann in der Regel Heizkosten- oder Nebenkostenabrechnungen anstehen.
Bafög. Für Studierende und Schüler gibt es 230 Euro. Das Geld bekommen auch Azubis, die Ausbildungsbeihife erhalten und Personen, die Aufstiegs-Bafög bekommen.
Wohngeld. Wie viel Geld es gibt, hängt von der Größe des Haushalts ab: Wohngeldhaushalte mit einer Personen bekommen 270 Euro, mit zwei Personen 350 Euro und für jede weitere Person 70 Euro.
Höhere Pauschale für Pendler
Menschen, die weite Wege zur Arbeit fahren müssen, sind von den hohen Benzin-Preisen besonders betroffen. Ab dem 21. Kilometer ihrer Fahrtstrecke können Fernpendler dafür rückwirkend zum 1. Januar 2022 nun 3 Cent pro Kilometer mehr in der Steuererklärung geltend machen, also 38 Cent. Das soll zunächst bis 2026 gelten.
Günstiger Tanken
Vom 1. Juni bis zum 31. August ist die Energiesteuer auf Treibstoff gesenkt. Damit soll Tanken billiger werden. Der Steuersatz für Benzin sinkt um fast 30 Cent pro Liter, bei Diesel sind es gut 14 Cent pro Liter.
Höherer Grundfreibetrag
Der Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer wurde von 9 984 Euro auf 10 347 Euro angehoben. Damit erhöht sich die Grenze, ab der man Einkommensteuer zahlen muss. Wer mit seinen Einkünften darunter liegt, wird so entlastet. Dies gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2022.
Höhere Werbungskostenpauschale
Die Werbungskostenpauschale, die Angestellte in der Steuererklärung geltend machen können, wurde von bisher 1 000 auf nun 1 200 Euro erhöht. Davon profitieren alle Steuerpflichtigen, die nicht ohnehin höhere Jobkosten haben.
Mehr Geld für Kinder
Familien, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, werden seit Juli direkt unterstützt. Kinder und Jugendliche bekommen 20 Euro mehr im Monat. Der Höchstbetrag für den Kinderzuschlag steigt damit von bis zu 209 auf bis zu 229 Euro monatlich pro Kind. Außerdem gab es für jedes Kind, das Kindergeld erhält, im Juli einmalig einen Bonus von 100 Euro. Das gilt für alle Familien und mindert nicht etwaige Sozialleistungen. Auch geflüchtete Kinder aus der Ukraine, die nach dem Asylbewerberleistungsgesetz Kindergeld erhalten, bekamen die 100 Euro.
Geld für erwachsene Sozialleistungsbezieher
Erwachsene, die Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld 2, Grundsicherung oder Sozialhilfe beziehen, erhielten im Juli 2022 eine Einmalzahlung von 200 Euro. Das soll helfen, mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten zurecht zu kommen. Arbeitslosengeld-1-Empfänger erhielten einen einmaligen Zuschuss von 100 Euro.
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Also ich persönlich stimme sicherlich in vielen Dingen nicht mit der Stiftung Warentest überein. Aber der Artikel hier ist absolut sachlich und neutral geschrieben und nennt die notwendigen Fakten. Und genau so erwarte ich das auch. So sollte es sein. Ich kann zumindest an dieser Stelle daher die Kritik von @ninick nicht nachvollziehen.
Aber ich muss dem ersten Kommentator natürlich teilweise Recht geben. Letztlich handelt es sich natürlich um keine Entlastung. Was die Regierung hier zahlt beziehungsweise weniger wegnimmt wird letztlich über den allgemeinen Haushalt finanziert. Oder über Schulden. Und die müssen zurückgezahlt werden. Wir alle bezahlen somit das, was uns hier gnädigerweise gewährt wird. Eine echte Entlastung wäre es dagegen, wenn die Summe, die nun gezahlt beziehungsweise weniger weggenommen wird, an anderer Stelle eingespart werden würde. Aber auf eine solche Idee kommt kein Politiker.
@ninick: Die Nachricht über die geplanten Zuschüsse und Steuererleichterungen ist eine reine Nachricht und kein politischer Kommentar. Wir berichten über Fakten. Die Maßnahme grundsätzlich zu bewerten und einzuordnen kann zu einem anderen Zeitpunkt an anderer Stelle geschehen. Die Meldung bietet ebenso keinen Platz für-Diskussionen über das deutsche Steuersystem. Zunächst geht es ganz nüchtern um die Verbraucher, die wissen möchten, ob sie von den Vergünstigungen profitieren.
Ich schlage vor, dass Stiftung Warentest bei der Kommentierung politischer Fragestellungen nicht weiter Verlautbahrungsjournalismus praktiziert, sondern stattdessen beginnt, ernsthaft aus Verbrauchersicht zu berichten oder zumindest bestimmte Aspekte nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Interessante Fragen sind doch: warum gibt es in D keine Institution, die in der Lage ist, Steuergeldverschwendung und staatlicher Raffgier Einhalt zu gebieten (in der echten Demokratie Schweiz geht das, deshalb liegt dort die höchste MwSt. bei derzeit 7,7% statt bei 19% wie bei uns)? Warum sind Steuern grundsätzlich nicht mehr zweckgebunden (war bei der Mineralsteuer früher der Fall)? Was rechtfertigt eigentlich eine Mineralöl(bzw. Energie)steuer in derart absurder Höhe (bis zu 70% des Benzin-Literpreises)? Es gibt noch dutzende weiterer solcher Fragen, die es wert sind, gestellt zu werden. Anscheinend aber nicht für die Stiftung Warentest. Naja, ist ja auch viel bequemer so ...
Da die Regierung kein eigenes Geld hat, kann sie nur das Geld den einen Bürgern wegnehmen und den anderen geben. Oder allen etwas wegnehmen und dann wieder zurückgeben. Entlasten kann man nur die Armen, indem man die Reichen belastet.