
Die richtige Sitzhöhe. Ober- und Unterschenkel sollten in etwa einen 90-Grad-Winkel bilden. © Anne Lehmann
Da kann der Stuhl noch so gut sein: Er muss auch richtig an die Körpermaße angepasst werden. Mit unseren Tipps gelingt das in wenigen Schritten.
1. Sitzhöhe einstellen: Mit den Füßen auf dem Boden

© Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck
Die Länge Ihrer Unterschenkel ist der Maßstab für die Sitzhöhe. Stellen Sie die Sitzhöhe am besten so ein, dass die Füße stabil auf dem Boden stehen und Ober- und Unterschenkel in etwa einen 90-Grad-Winkel bilden.
Aufgepasst: Ist die Sitzhöhe zu niedrig, kippt das Becken nach hinten. Das belastet den unteren Rücken und erschwert eine aufrechte Sitzhaltung. Wenn Sie zu hoch sitzen, erhöht sich der Druck auf die Unterseite Ihrer Oberschenkel und die Beinmuskeln können verspannen. Lässt sich der Sitz nicht tief genug herunterfahren, kann ein Fußbänkchen helfen.
2. Sitztiefe anpassen. Mit Abstand zu den Kniekehlen

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Die Länge der Oberschenkel ist der Maßstab für die Sitztiefe. Sie stimmt, wenn die Lehne das Becken stützen kann und zugleich zwischen Kniekehle und Sitzvorderkante drei bis vier Fingerbreiten Platz bleiben. Schlimmer als eine zu kleine Sitztiefe ist eine zu große Sitztiefe − und ein K.o.-Kriterium für den Kauf eines Schreibtischstuhls: Drückt die Vorderkante des Sitzes in die Kniekehlen, kann das die Blutzirkulation in den Beinen beeinträchtigen.
3. Rückenlehne richten: Mit dem Beckenrand im Kontakt

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Der gewölbte untere Bereich der Rückenlehne sollte mit Ihrem Beckenrand im engen Kontakt bleiben und so der untere Rücken gut abgestützt sein. Das hilft, auf Dauer Rückenschmerzen zu vermeiden. Meist können Sie die Lehne als Ganzes (siehe Foto oben rechts), manchmal nur eine separate Rückenstütze (siehe oben links) in der Höhe anpassen.
4. Aktiv sitzen: Mit dem richtigen Gegendruck

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Bürostühle mit Synchronmechanik fördern aktives Sitzen. Diese Wippfunktion soll verhindern, dass Sie in einer Position verharren und Fehlbelastungen riskieren. Ist sie entriegelt, neigt sich die Rückenlehne beim Zurücklehnen nach hinten und die Sitzvorderkante hebt sich zugleich geringfügig an. Der Körper bleibt in Bewegung.
Stellen Sie den Gegendruck der Lehne so ein, dass sie aufgerichtet gut abstützt und beim Zurücklehnen angenehm sanft nachgibt. Je nach Modell können Sie den Gegendruck oft unterhalb des Sitzes (siehe Foto oben links) oder seitlich davon (siehe oben rechts) verändern.
5. Armlehnen einrichten: Mit geraden Schultern

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Armlehnen helfen, Schultern und Nacken zu entlasten. Die Höhe der Lehnen stimmt, wenn die Schultern gerade bleiben und die Ober- und Unterarme in etwa einen 90-Grad-Winkel bilden. Etwas mehr ist aber auch okay.
Lässt sich die Weite der Lehnen anpassen, stellen Sie diese etwa schulterbreit ein. Die Arme sollten weder zu weit vom Körper abstehen, noch zu eng anliegen.
Wichtig ist auch, dass sich Schreibtischplatte und Armlehnen auf gleicher Höhe befinden. Rollen Sie den Stuhl so dicht an den Tisch heran, dass Ihre Unterarme von Armlehnen und Tischplatte abgestützt werden.
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