Bürger­wind­parks

Kosten: Boden und Projekt­entwick­lung sind teuer

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Ein Grund­stück in einer Innen­stadt­lage ist ­eine Gold­grube? Mag sein. Eine Fläche, die sich für Wind­kraft eignet, ist es offen­bar auch. Land­eigentümer zählen oft zum Gründer­team eines Bürger­wind­parks.

Alle sechs Bürger­wind­gesell­schaften zahlen eine ­üppige Pacht. Sie gehört zu den größten Ausgabe­posten. Üblicher­weise hängt die Höhe von den Strom­erlösen ab. In Flaute­jahren zahlt die Gesell­schaft also weniger, in Jahren mit stärkerem Wind mehr.

Die Kosten variieren zwischen knapp 6 Prozent der Strom­erlöse bei Heddinghäuser ­Bürger­wind 2 und 3 und etwa 9 Prozent bei Morbach Süd. Fast 4 Millionen Euro zahlt die Ge­sell­schaft Morbach Süd dafür über die Lauf­zeit, die Schwester Morbach Nord gut 5 Millionen Euro. Schwer vorstell­bar, dass Land­eigentümer mit dem Boden als Acker oder Weide annähernd so viel erzielen.

Je windärmer eine Gegend, desto schwieriger machen es hohe Pacht­ansätze, Ausschüttungen für die Anleger zu erzielen. Falls die aktuellen Angebote als Indikator taugen, sind die Kosten wohl in den vergangenen Jahren gestiegen: In einer Analyse der Gewinn-und-Verlust-Rechnungen von 228 Wind­fonds aus den Jahren 2000 bis 2013 hat der Steuerberater Werner Daldorf vom Anleger­ver­ein Wind­energie für die Pacht im Schnitt an der Küste 5,6 Prozent der Umsatz­erlöse ermittelt, im Binnen­land 4,3 Prozent.

Projekt­entwickler sahnen ab

Immerhin lässt sich die Pacht einfach im Prospekt ablesen. Schwieriger ist es zu erkennen, wie viel genau für die Projekt­entwick­lung anfällt. In der Regel kaufen die Gesell­schaften ihre Wind­kraft­anlagen nicht direkt über den Hersteller. Somit sehen Anleger selten, wie viel Initia­toren und Projekt­entwickler insgesamt genau an Vergütungen einstreichen.

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