Brett- und Kartenspiele

Spaß für die ganze Familie

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Der Dieb von Bagdad

Kistenklau. Je schwerer die Schatzkisten, desto mehr Diebe braucht man, um sie aus dem Palast zu schleppen. Die schleust man an den massigen Wächtern vorbei, was mindestens eine Karte kostet. Störende Wächter kann man – ebenfalls gegen Zahlung – in andere Paläste versetzen. Das kann einen Gegner ärgern, anderen aber später nützen. So plant man voraus, hofft auf gute Karten oder eine hübsche Tänzerin als Joker und hält Wachpersonal sowie beutelüsterne Diebe in Trab. Nominiert zum Spiel des Jahres 2007.

test-Kommentar: Hübsche, stimmige Diebesgeschichte, in die man schnell einsteigt, mit relativ einfachen Regeln und nicht zu langer Spielzeit. Gut für Familienrunden, aber kaum für Fans komplexer Spieltiefe.

Preis: Etwa 25 Euro.
Spieler: 2 bis 4.
Alter: Ab 8 Jahre.
Dauer: 45 bis 60 Minuten.
Verlag: Queen Games.

Jenseits von Theben

Per Zeppelin zu Nofretete. Wer nach Antiquarischem graben will, muss Wissen erwerben, beispielsweise in Berlin oder Paris. Das kostet Zeit, ebenso die Reise zu den Ausgrabungsorten. Schneller geht es mit dem Zeppelin. Weiter wichtig sind Assistenten, Ausrüstungsgegenstände und eine Grabungserlaubnis. Das alles nützt aber nichts, wenn man dann doch Nieten ausgräbt beziehungsweise aus dem Stoffsack zieht. Geduld ist erforderlich, wenn ein Mitspieler lange gräbt, nachdenkt oder teuer kauft. Nominiert zum Spiel des Jahres 2007.

test-Kommentar: Es lohnt sich, die Anleitung durchzuarbeiten. Ansprechende, familiengerechte Mischung aus Strategie und Glück, die nebenbei Geschichtswissen vermittelt. Einfach und vielschichtig zu spielen.

Preis: Etwa 30 Euro.
Spieler: 2 bis 4.
Alter: Ab 8 Jahre.
Dauer: 60 bis 90 Minuten.
Verlag: Queen Games.

Jetzt schlägts 13

Gemeine Geschenke. Hier verteilt jeder in jeder Runde frisch aufgenommene Karten, die Zahlen und Zeichen tragen. Die Nachbarn müssen sie nehmen, auch wenn sie es nicht wollen, weil sich damit die Zahlen ihrer Karten über 13 addieren. Wenn es 13 geschlagen hat, beendet das für sie erst einmal die Runde. Jetzt wird nur für die anderen Spieler gezählt, welche Karten sie vor sich haben. Dabei geht es aber nicht um Zahlen, jetzt zählen die Pluszeichen auf den Karten.

test-Kommentar: Mal hat man Pech, mal Glück. Ein kleines, manchmal etwas gemeines Kartenspiel, immer wieder gut für zwischendurch. Ohne große Ansprüche, aber spannend und überraschend zu spielen, besonders zu viert oder zu fünft.

Preis: Etwa 11 Euro.
Spieler: 2 bis 5.
Alter: Ab 8 Jahre.
Dauer: Etwa 30 Minuten.
Verlag: Ravensburger.

Kabale und Hiebe

Auf und ab. Wenn Julia sich zu Romeo legt, verdreifacht sich sein Wert. Funkt der Zauberer dazwischen, werden hohe Karten wertlos. Mit dem Bettler dagegen gewinnen auf einmal gerade die Ärmsten. Am Anfang haben alle gleiche Chancen, das heißt den gleichen Satz an Karten. Die legen sie Runde für Runde ganz unterschiedlich aus. Da kann man nur vermuten, womit die Gegner gerade punkten wollen. Taktik hilft nur begrenzt: Der Spielablauf bleibt überraschend.

test-Kommentar: Einstiegshürde ist die Anleitung. Aber sonst macht das kleine, manchmal unfeine Kartenlegespiel mit reichlich Glücksfaktoren Spaß – zumal man bis zu fünf Mitspieler gezielt ärgern kann. Klappt am besten ab vier Spielern. Kaum schon für Achtjährige geeignet (Verlagsempfehlung).

Preis: Etwa 15 Euro.
Spieler: 2 bis 6.
Alter: Ab 10 Jahre.
Dauer: 30 bis 60 Minuten.
Verlag: Hans im Glück.

Tal der Abenteuer

Familienkost. Enttäuscht wird, wer sich bei diesem Titel Hochspannung oder gar Taktik pur erhofft. Letzteres könnte die Prämierung der Wiener Spiele Akademie zum „Spiel der Spiele“ nahelegen, die deutlich auf der Schachtel prangt. Wie man auf der Suche nach Edelsteinen durch das Hochtal von Tibet vorankommt, hat aber nicht nur mit Strategie, sondern oft mit reichlich Glück zu tun. Auf der Rückseite des doppelseitigen Spielplans drohen sogar einstürzende Brücken. Spielt sich nach immer wieder ähnlichem Schema.

test-Kommentar: Leichter Einstieg ins taktische Denken, mit Glücksfaktoren, aber ohne große Überraschungen. Vor allem für Anfänger und Familienrunden, bei Hilfe auch ab 6 Jahre. Am besten zu dritt oder viert.

Preis: Etwa 30 Euro.
Spieler: 2 bis 4.
Alter: Ab 8 Jahre.
Dauer: 30 bis 45 Minuten.
Verlag: Parker.

Würfel Bingo

Kniffel plus Sudoku. Mit Bingo hat das eigentlich nichts zu tun: Würfeln, Zahlen eintragen, würfeln – und das 25 Mal. Dann haben alle Spieler ihre Tafeln mit den gleichen Zahlen gefüllt, nur dass jeder sie in andere Felder platziert hat. Die Position der Zahlen entscheidet, wie sie abgerechnet werden. Vier Sechsen in einer senkrechten oder waage­rechten Reihe zählen zum Beispiel mehr als drei, fünf mehr als vier. Und eine „Straße“ in der Diagonalen ist ganz stark. Die robusten Tafeln lassen sich auch nach vielen Spielen noch gut abwaschen und immer wieder vollschreiben.

test-Kommentar: Ein kurzer, spannender strategischer Würfelspaß für Groß und Klein. Immer gut für zwischendurch und als Absacker geeignet. Klappt in jeder Besetzung und lässt sich auch allein spielen.

Preis: Etwa 11 Euro.
Spieler: 1 bis 4.
Alter: Ab 7 Jahre.
Dauer: 15 Minuten.
Verlag: Ravensburger.

Yspahan

Zeitreise in den Orient. Die Basare der alten persischen Hauptstadt sollen gefüllt werden. Ein origineller Würfelmechanismus legt zu jeder Runde die Aktionsmöglichkeiten fest. Wer zuletzt kommt, muss die Aktion nehmen, die übrig ist. Die kann aber sehr erfolgreich sein. Und die Reihenfolge ändert sich: Irgendwann ist der letzte Spieler der erste. Um Waren und Karawane nicht aus den Augen zu verlieren, muss man ganz schön taktieren. Relativ lange Regel, aber schneller Einstieg ins Spiel. Nominiert zum Spiel des Jahres 2007.

test-Kommentar: Eine funktionierende Mischung aus Glück, Strategie, schnellen Spielzügen und Ärgerkomponenten. Stimmige Geschichte mit Kamelen und Basaren. Gut für Familien, vielschichtiger auch für Freaks.

Preis: Etwa 32 Euro.
Spieler: 3 bis 4.
Alter: Ab 8 Jahre.
Dauer: 45 bis 60 Minuten.
Verlag: Ystari Games (Huch and Friends).

Zooloretto

Wo steckt Knut? Zoogeschichten haben immer Saison – auch wenn Knut, der Berliner Eisbär, nicht dabei ist. Hier kaufen die Spieler Tiere. Sind die Gehege schlecht gefüllt, gibt es wenig Punkte; werden sie aber zu voll, kostet auch das Punkte. Da kann ein paarungswilliges Tigerpärchen, das unversehens Nachwuchs beschert, Platzplanungen über den Haufen werfen. Es sei denn, jemand kauft das Tigerbaby. Oder man baut den Zoo aus. Wer schlechte Plättchen (Tiere) zieht oder zugeschustert bekommt, muss Frust ertragen. Achtjährige (Verlagsempfehlung) sind damit leicht überfordert. Spiel des Jahres 2007

test-Kommentar: Bei dem liebevoll gestalteten Familienspiel kann man recht schnell loslegen. Hübsch für Tierfreunde, eher ruhig und ohne große Sensationen, mit reichlich Glücks- und vor allem Ärgerelementen. Achtjährige brauchen meist Mithilfe.

Preis: Etwa 25 Euro.
Spieler: 2 bis 5.
Alter: Ab 8 bis 10 Jahre.
Dauer: Etwa 45 Minuten.
Verlag: Abacusspiele.

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