Hier dokumentieren wir, nach welchen Prüfprogrammen die Stiftung Warentest Bohrmaschinen testet.
So haben wir Akku-Schlagbohrschrauber und Schlagbohrmaschinen getestet (2021)
Im Test: 6 Schlagbohrmaschinen mit Kabel sowie 14 Schlagbohrschrauber mit 18-Volt-Lithiumionen-Akku und zwei Gängen – möglichst im Set mit zwei Akkus. Wir kauften die Produkte im Juli, August und Dezember 2020 ein. Die Preise ermittelten wir durch Anbieterbefragung im Dezember 2020.
Funktion: 50 %
In den Prüfungen und beim Bewerten der verschiedenen Produktgruppen berücksichtigten wir deren jeweilige Nutzungsschwerpunkte.
Bohren: Wir bohrten mit 6 Millimeter Durchmesser in Buche (40 mm tief), in Kalksandstein (30 mm tief) und in Stahl (5 mm tief) und beurteilten die dafür erforderlichen Zeiten.
Beim Schlagbohren bohrten wir in Beton – und zwar bei den Akku-Geräten mit 6 sowie 10 mm und bei den Geräten mit Kabel mit 6, 12 und 16 mm (jeweils 50 mm tief). Außerdem bohrten wir in Granit (mit 6 mm, 30 mm tief).
Beim Schrauben beurteilten wir, wie sich selbstschneidende Schrauben (6 x 16 mm) in vorgebohrten Stahl und Holzschrauben der Maße 6 x 80, 8 x 80 und 10 x 120 mm in Kiefernholz drehen lassen.
Bei den Schlagbohrmaschinen kontrollierten wir den Rundlauf des Bohrers (40 mm vom Bohrfutter entfernt), bei den Akku-Schlagbohrschraubern deren Schraub- und Bohreffizienz (Anzahl gebohrter Löcher und versenkter Schrauben im Verhältnis zur deklarierten Akku-Kapazität).
Handhabung: 35 %
Ein Experte beurteilte Bedienungs- und Sicherheitshinweise in der Gebrauchsanleitung aus Sicht von unerfahrenen Heimwerkenden. Drei erfahrene Nutzer, darunter ein Linkshänder und eine Person mit kleinen Händen, beurteilten Handlichkeit und Benutzerfreundlichkeit (unter anderem das Handhaben der Maschine, des Bohrfutters und der Bedienelemente sowie gegebenenfalls von Akku und Ladegerät).
Vielseitigkeit: Die Prüfer beurteilten unter anderem, welche größtmöglichen oder kleinsten Bohrer vom Bohrfutter sicher gehalten werden. Zudem bewerteten wir Ausstattungsmerkmale wie Schalter oder die LED-Beleuchtung des Arbeitsbereichs.
Bei Akku-Modellen ermittelten wir die Ladedauer – bezogen auf die Zahl damit eingedrehter Schrauben und erzielter Bohrlöcher.
In der Dauerprüfung kontrollierten wir, wie viele Belastungszyklen der Motor sowie das Schlagwerk auf einem Prüfstand überstehen. Die Zyklen bestanden jeweils aus mehreren, für die jeweilige Produktgruppe spezifischen Belastungsintervallen, die wir zuvor bei Funktionsprüfungen ermittelt hatten. Bei den Akku-Geräten prüften wir den Akku im Zuge von 400 Lade- und Entladezyklen. Dabei kontrollierten wir Veränderungen der Kapazität.
Schadstoffe: 5 %
Wir analysierten den Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK, gemäß GS-Spezifikation AfPS GS 2019:01) sowie an Phthalat-Weichmachern und Chlorparaffinen in den Griffen der Geräte.
Sicherheit: 0 %
Wir prüften wichtige Aspekte der elektrischen und mechanischen Sicherheit, zum Beispiel das Rückdrehmoment, also die Gefahr eines zu starken Rückschlags in seitliche Richtung beim plötzlichen Blockieren des Bohrers (sofern vorhanden, mit zweitem Handgriff) – in Anlehnung an Din EN 62841 sowie EN 60335–2–29 (Ladegerät) und EN 62133–2 (Akku).
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete die Note für die Sicherheit ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. War die Haltbarkeit ausreichend oder schlechter, konnte das Qualitätsurteil nur eine halbe Note besser sein. Bei mangelhaftem Schlagbohren konnte die Funktion maximal anderthalb Noten besser sein. Das Urteil für Handhabung werteten wir um eine halbe Note ab, wenn die Ladedauer mangelhaft war. Waren Handlichkeit und Benutzerfreundlichkeit ausreichend, konnte die Handhabung nur eine halbe Note besser sein.
So haben wir Akku-Bohrschrauber getestet (2019)
Im Test: 22 Bohrschrauber mit Lithiumionen-Akku und zwei Gängen, davon 17 mit 18-Volt-Akku (fünf mit Schlagbohrfunktion) und 5 mit 10,8-Volt-Akku – möglichst im Set mit zwei Akkus. Wir kauften die Produkte im August 2018 im Handel. Die Preise ermittelten wir durch Anbieterbefragung im Dezember 2018.
Funktion: 50 %
Beim Prüfen und Bewerten der verschiedenen Produktgruppen berücksichtigten wir deren jeweilige Nutzungsschwerpunkte.
Bohren. Wir bohrten in Buche (mit 6 Millimeter Durchmesser und 40 mm Bohrtiefe; bei 100 Newton Andruckkraft), Kalksandstein (mit 6 mm; 30 mm tief; bei 150 Newton Andruckkraft) und in Stahl (mit 6 mm; 5 mm tief; bei 150 Newton Andruckkraft). Wir beurteilten die dafür erforderlichen Zeiten. Zusätzlich kontrollierten wir den festen Sitz des Bohrers im Bohrfutter sowie – wichtig beim Bohren in Stahl – den Rundlauf des Bohrers.
Schlagbohren. Sofern Geräte über eine Schlag-Funktion verfügen, bohrten wir damit in Anlehnung an EN 60745 Löcher in Beton (mit 6 mm und 12 mm Durchmesser; 50 mm tief; bei 180 beziehungsweise 200 Newton Andruckkraft) sowie in Granit (mit 6 mm; 30 mm tief; bei 200 Newton Andruckkraft).
Schrauben. Wir beurteilten, wie sich selbstschneidende Schrauben (6 x 16 mm) in vorgebohrtem Stahl drehen lassen. Zudem schraubten wir Holzschrauben der Maße 6 x 80, 8 x 80 und 10 x 120 mm in Kiefernholz. Ein Experte beurteilte unter anderem die Eignung von Drehmomentvorwahl und die Möglichkeit, die Drehzahl optimal anzupassen.
Effizienz beim Bohren und Schrauben. Wir überprüften die Bohr- und Schraubleistung bezogen auf die Akkukapazität. Nach Vollladung und nach 15-minütiger Ladezeit ermittelten wir jeweils die Anzahl der 6 x 80-mm-Schrauben, die wir in Kiefernholz versenken konnten, und die Anzahl der mit 6-mm-Bohrern in Buche gebohrten Löcher. Die Gesamtzahl bewerteten wir im Verhältnis zur deklarierten Akkukapazität.
Handhabung: 35 %
Ein Experte beurteilte Bedienungs- und Sicherheitshinweise in der Gebrauchsanleitung im Hinblick auf den Informationsgehalt, den Aufbau und die Verständlichkeit.
Handlichkeit und Benutzerfreundlichkeit. Drei erfahrene Heimwerker, darunter ein Linkshänder und eine Person mit kleinen Händen, beurteilten unter anderem das Handhaben der Maschine, Bohrfutter, Geräusch sowie Akku (etwa Selbstentladung) und Ladegerät.
Vielseitigkeit der Gerätemerkmale. Die Prüfer beurteilten unter anderem, welche größtmöglichen oder kleinsten Bohrer vom Bohrfutter sicher gehalten werden. Außerdem bewerteten wir Ausstattungsmerkmale wie Schalter, Einstellmöglichkeiten oder die Beleuchtung des Arbeitsbereichs.
Ladedauer. Die Ladedauer des Akkus wurde bezogen auf die Zahl damit eingedrehter Schrauben und erzielter Bohrlöcher. Wir ermittelten auch die Anzahl der Anwendungen pro Akkuladung beim Bohren und Schrauben.
In der Dauerprüfung des Bohrschraubers kontrollierten wir, wie viele Belastungszyklen die Geräte auf einem Prüfstand überstehen. Die Zyklen bestanden jeweils aus mehreren für die jeweilige Bauart spezifischen Belastungsintervallen, die wir zuvor bei Funktionsprüfungen ermittelt hatten – beim Bohren in Buche und Stahl mit 6-mm-Bohrer sowie beim Schrauben in Kiefernholz mit 8 x 80-mm-Schrauben. Die Geräte liefen – im Idealfall – 33 Stunden unter Last. Dazwischen lagen Leerlauf- und Ruhephasen.
Dauerprüfung des Schlagwerks. Sofern vorhanden, überprüften wir das Schlagwerk mit separaten Belastungszyklen, in denen die Geräte etwa 4,5 Stunden unter Last liefen.
Dauerprüfung des Akkus. Wir belasteten die Akkus mit bis zu 400 Lade- und Entladezyklen und nutzten dabei das vom Anbieter im Set mitgelieferte Ladegerät. Dabei kontrollierten wir Veränderungen der Kapazität. Aus einem Meter Höhe auf Beton erfolgten Falltests von Akkuschrauber und Ladegerät.
Schadstoffe: 0 %
Wir analysierten den Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (nach AfPS GS 2014:01 PAK) sowie an Phthalat-Weichmachern (nach Din EN 62321–8, GC-MS) und Chlorparaffinen – nach Din EN ISO 2018219 (modifiziert), GC-MS/NCI Analyse – in den Griffen der Geräte.
Sicherheit: 0 %
Wir prüften elektrische und mechanische Sicherheit des Geräts, des Ladegeräts (in Anlehnung an Din EN 60335–2–29) und des Akkus (in Anlehnung an Din EN 62133–2). Wir kontrollierten zum Beispiel das Rückdrehmoment, also die Gefahr eines zu starken Rückschlags in seitliche Richtung beim plötzlichen Blockieren des Bohrers (gegebenenfalls unter Verwendung des zweiten Handgriffes), sowie die Sicherheit der Akkus, unter anderem den Brandschutz (Entflammbarkeit).
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das Urteil für die Funktion ausreichend oder war die Haltbarkeit befriedigend oder schlechter, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. War Schlagbohren ausreichend oder schlechter, konnte die Funktion maximal eine Note besser sein. Das Gruppenurteil für die Handhabung werteten wir um eine halbe Note ab, wenn die Ladedauer nur ausreichend oder schlechter war. Lautete das Urteil für die Dauerprüfung des Motors mangelhaft, konnte die Note für Haltbarkeit nicht besser sein.
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Stiftung_Warentest am 18.06.2021 um 17:04 Uhr
Maximale Drehmomente
@Nico_Beschnidt: Wir geben die maximalen Drehmomente, die die Anbieter angeben, nicht an. Grund: Es kommt durchaus vor, dass ein Gerät mit hohem maximalem Drehmoment in unseren strengen Funktionsprüfungen zum Bohren und Schrauben, in den Haltbarkeitsprüfungen von Gerät und Akku oder in der Handhabung viel schlechter abschneidet als andere Geräte mit geringerem angegebenem Drehmoment. Diese Zahl ist deshalb kaum von Bedeutung und wir haben sie auch in eigenen Messungen nicht abgeprüft. (PS, Se)
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Technisches Problem gelöst, Artikel freigeschaltet, Ihr Leserservice test.de@stiftung-warentest.de
jxhfuhdfudhfudhu am 06.05.2021 um 20:03 Uhr
Kommentar vom Autor gelöscht.
Joskra am 27.03.2021 um 00:49 Uhr
Nm-Vergleichswerte
@Nico Es gibt sogar eine Norm zur Angabe des Drehmoments. Für mich hätte eine Prüfung für einen seriösen Test dazu gehört, aber da wäre ja wieder aufgefallen, dass wieder Äpfel mit Birnen verglichen werden und was manche gelobten Marken für Fantasiewerte angeben. Leider ist mir nur ein Hersteller bekannt, der Werte nach dieser Norm angibt. Bosch gibt immer das hart und das weiche Drehmoment an. Aber da Bosch der Einzige Hersteller war, der sich daran gehalten hat wurde noch das Maximale Drehmoment eingeführt, was ungefähr den marktüblichen Fantasiewerten entspricht. Wenn ich mich richtige erinnere ist das weiche Moment das, welches einen Schrauber innerhalb einer 270° Drehung zum Stehen bringt und das Harte bei 30°. Praktisch ist das Weiche für Holzschrauben interessant und das Harte für M-Schrauben in Metall. Bald soll auch noch ein neuer Schrauber kommen, der beim Weichen Moment 75% zugelegt hat. Aber Bosch kann man ja laut Test.de nicht mehr kaufen.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@Nico_Beschnidt: Wir geben die maximalen Drehmomente, die die Anbieter angeben, nicht an. Grund: Es kommt durchaus vor, dass ein Gerät mit hohem maximalem Drehmoment in unseren strengen Funktionsprüfungen zum Bohren und Schrauben, in den Haltbarkeitsprüfungen von Gerät und Akku oder in der Handhabung viel schlechter abschneidet als andere Geräte mit geringerem angegebenem Drehmoment. Diese Zahl ist deshalb kaum von Bedeutung und wir haben sie auch in eigenen Messungen nicht abgeprüft. (PS, Se)
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Technisches Problem gelöst, Artikel freigeschaltet, Ihr Leserservice test.de@stiftung-warentest.de
Kommentar vom Autor gelöscht.
@Nico
Es gibt sogar eine Norm zur Angabe des Drehmoments. Für mich hätte eine Prüfung für einen seriösen Test dazu gehört, aber da wäre ja wieder aufgefallen, dass wieder Äpfel mit Birnen verglichen werden und was manche gelobten Marken für Fantasiewerte angeben. Leider ist mir nur ein Hersteller bekannt, der Werte nach dieser Norm angibt. Bosch gibt immer das hart und das weiche Drehmoment an. Aber da Bosch der Einzige Hersteller war, der sich daran gehalten hat wurde noch das Maximale Drehmoment eingeführt, was ungefähr den marktüblichen Fantasiewerten entspricht.
Wenn ich mich richtige erinnere ist das weiche Moment das, welches einen Schrauber innerhalb einer 270° Drehung zum Stehen bringt und das Harte bei 30°. Praktisch ist das Weiche für Holzschrauben interessant und das Harte für M-Schrauben in Metall. Bald soll auch noch ein neuer Schrauber kommen, der beim Weichen Moment 75% zugelegt hat. Aber Bosch kann man ja laut Test.de nicht mehr kaufen.
Kommentar vom Autor gelöscht.