Börsentermingeschäfte Börsentermingeschäfte: Konto systematisch geplündert

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Schweizer Gesellschaft Bloomfield Consulting AG kassiert unverschämte Gebühren für die Vermittlung von Börsentermingeschäften.

Einen Schaden von knapp 1,3 Millionen Mark erlitt ein Anleger, der sein Geld der Bloomfield Consulting AG in Zürich zur Vermittlung von Börsentermingeschäften anvertraute. Die Bloomfield AG plünderte das Konto des Anlegers systematisch über die Abrechnung "exzessiver Kommissionen", stellte ein vom Anleger beauftragter Sachverständiger fest. Knapp 67 Prozent des Schadens sei durch Gebühren entstanden, der Rest durch verlustreiche Spekulationen mit Aktienoptionen an der Börse. Der Anleger habe praktisch keine Chance gehabt, Gewinne zu erzielen, urteilte der Sachverständige.

Über Risiken getäuscht

Rechtsanwalt Peter Mattil von der Münchener Rechtsanwaltskanzlei Kärner & Kollegen hat die Bloomfield AG und den mit der Gesellschaft zusammenarbeitenden Broker, die LFG Linnco Future Group LLC in Chicago, auf Schadenersatz verklagt. Die Bloomfield AG habe die Unerfahrenheit seines Mandanten ausgenutzt und ihn über die Risiken der Termingeschäfte vorsätzlich getäuscht. Außerdem habe sie dem Mann schriftlich zugesichert, keine Gebühren zu kassieren.

"Bessere Konditionen finden Sie kaum nirgendwo", teilte eine Bloomfield-Verkäuferin sogar schriftlich mit. Die Einlage des Anlegers werde zudem gegen Verluste mit so genannten Stop-Loss-Orders abgesichert. Die Firma selbst verdiene lediglich an den Gewinnen ihrer Kunden mit.

Überhöhte Gebühren

Doch anstatt ­ wie versprochen ­ mit dem Geld des Anlegers beträchtliche Gewinne zu erwirtschaften, hätte die Bloomfield AG übertrieben viele Geschäfte abgewickelt, um dafür weit überhöhte Gebühren in Höhe von 175 US-Dollar pro An- und Verkauf zu kassieren. Seriöse Broker nähmen maximal 20 bis 30 US-Dollar, erklärte Mattil.

Ein Blick in das Schweizer Handelsregister zeigt, dass bei der Bloomfield AG Personen im Vorstand waren oder sind, die Finanztest schon früher im Zusammenhang mit dubiosen Angeboten aus der Schweiz aufgefallen sind.

So ist der frühere Vorstand der Bloomfield AG, Marius Zimmermann, Verwaltungsrat der Pleite gegangenen Centracon Investment AG in Basel. Die Centracon kassierte nicht nur absurde Gebühren für die Vermittlung von Termingeschäften, sondern legte einen großen Teil der Anlegergelder gar nicht an.

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