Blutdruck selber messen – Antworten auf häufige Fragen
Alle mit der Diagnose „Bluthochdruck“ tun gut daran, ihren Blutdruck regelmäßig selber zu messen. Das ist aussagekräftiger als gelegentliches Messen beim Arzt. So kann der Patient die Entwicklung des Blutdrucks verfolgen und sehen, ob Arzneien ihn im gewünschten Rahmen halten. Oft hilft das regelmäßige Messen auch, die Diagnose Bluthochdruck überhaupt erst zu stellen.
Blutdruckmessgerät richtig nutzen
Wie funktionieren Blutdruckmessgeräte zum Selbstgebrauch?
Sie ermitteln Schwingungen der Gefäßwand und berechnen daraus den Blutdruck bei pumpendem und erschlafftem Herzen, fachsprachlich systolisch und diastolisch. Diese beiden Werte zeigen die Geräte dann im Display an. Die Schwingungen (Oszillationen) entstehen, wenn eine aufpumpbare Oberarm- oder Handgelenk-Manschette so viel Druck ausübt, dass das Blut nur bei angespanntem, allerdings nicht bei entspanntem Herzmuskel hindurchfließt.
Sind Handgelenk- oder Oberarmgeräte besser?
Geräte für den Oberarm sind meist teurer, sperriger und mühsamer anzulegen als die fürs Handgelenk. Sie sitzen dann aber automatisch richtig: auf Herzhöhe. Handgelenkgeräte müssen Nutzer aktiv in diese Position bringen, indem sie den Arm korrekt anwinkeln. Sonst gibt es Messfehler. Manche Modelle zeigen per Sensor, ob sie auf Herzhöhe sind (siehe Anleitung). Grundsätzlich ist es sehr wichtig, die Gebrauchsanleitung gründlich zu lesen, um Messfehler zu vermeiden. Die besten Oberarm- und Handgelenkgeräte aus unserem aktuellen Test sowie aus den beiden Vorgängeruntersuchungen finden Sie, wenn Sie das Thema freischalten.
Können Nutzer jede Manschette nehmen?
Nein. Gerät und Manschette müssen zusammenpassen – und die Manschette zum Arm des Anwenders. Übliche Maße reichen oft für Umfänge von 13,5 bis 21,5 Zentimeter am Handgelenk und 22 bis 42 Zentimeter am Oberarm. Teils liefern Hersteller auch abweichende Größen.
Wie oft sollten Patienten ihren Blutdruck messen?
Das sollten sie mit dem Arzt klären. Bei einer gut eingestellten Therapie kann es beispielsweise reichen, zwei- bis dreimal pro Woche am Morgen zu messen, möglichst zur selben Zeit, vor dem Frühstück und dem ersten Kaffee.
Blutdruckmessgerät verstehen
Meist messen die Geräte auch den Puls. Warum?
Das hängt mit dem oszillometrischen Messprinzip zusammen und liefert zusätzliche Hinweise auf die Herzgesundheit. Vorschriftsgemäß messen die Geräte unter Ruhebedingungen, bestimmen also den Ruhepuls. Liegt er bei Erwachsenen oft unter 50 oder über 90 Schlägen pro Minute, sollte das der Arzt abklären. Dasselbe gilt, wenn das Gerät oft einen unregelmäßigen Puls anzeigt. Das kann – muss aber nicht – auf eine Herzrhythmusstörung hinweisen.
Was passiert mit den Messwerten?
Die Geräte speichern sie meistens mit Datum und Uhrzeit, zeigen sie einzeln oder mit Mittelwerten an. Nutzen mehrere Personen dasselbe Gerät, ist eines mit getrennten Speichern sinnvoll. Noch übersichtlicher lassen sich die Werte beispielsweise in Tabellen am Computer oder im Blutdruckpass dokumentieren, bestellbar unter anderem auf herzstiftung.de/Blutdruckpass.html.
Haben „smarte“ Messgeräte Vorteile?
Sie übermitteln Messwerte an Apps auf dem Smartphone oder Tablet. In der App lassen sich Daten übersichtlich speichern, oft auch als Kurvenverlauf. Auf diese Weise bekommen Nutzer für sich und den behandelnden Arzt automatisch einen Überblick, ohne die Werte beispielsweise per Hand in ein Blutdrucktagebuch einzutragen. Allerdings können Anwender schwer einschätzen, wie es bei den Apps um den Datenschutz steht. Zwei „smarte“ Geräte haben wir im aktuellen Test überprüft. Ergebnis: Beide Apps sind unkritisch im Datensendeverhalten und unkompliziert zu handhaben.
Können bestimmte Erkrankungen die Messungen stören?
Tatsächlich können Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Diabetes, verengte Blutgefäße beziehungsweise Atherosklerose (Arteriosklerose) oder auch ein Herzschrittmacher die oszillometrische Messung beeinträchtigen. Betroffene besprechen am besten mit dem Arzt, ob und wie sie messen sollten, also beispielsweise besser ein Oberarmgerät benutzen als ein Handgelenkgerät. Falls jemand bereits ein Blutdruckmessgerät hat, bietet sich zur Überprüfung der Genauigkeit eine Vergleichsmessung zum Arztgerät mit Stethoskop an. Diese Methode ist auch bei Begleiterkrankungen zuverlässig.
Ab wann ist Bluthochdruck gefährlich?
Das wurde in letzter Zeit viel diskutiert. In den USA gelten seit einigen Jahren niedrigere Grenzwerte für Bluthochdruck; doch die europäische Ärzte-Leitlinie bleibt unter Einbezug aktueller Studiendaten den alten Werten treu. Behandlungsbedürftig ist Blutdruck demnach weiterhin ab 140/90 mmHg – abgesehen von individuellen, medizinisch abzuklärenden Ausnahmen. Selbst gemessene Werte sollten in der Regel bei maximal 135/85 mmHg liegen. Schließlich entstehen sie unter entspannteren Bedingungen als in der Arztpraxis.
Weitere Tipps und Hinweise finden Sie im Artikel Den Blutdruck messen (nach Freischaltung des Tests).
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