Blut­druck­mess­geräte im Test

Blut­druck messen – wichtige Infos

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Blut­druck­mess­geräte im Test - Die besten Geräte für Hand­gelenk und Ober­arm

Regel­mäßig­keit zählt. Den Blut­druck am besten immer zur gleichen Tages­zeit messen, etwa morgens vor dem Frühstück. © Getty Images

Wer seinen Blut­druck im Blick behalten möchte, kann ihn selber messen – mit Geräten für den Ober­arm oder das Hand­gelenk. Wir erklären, worauf es dabei ankommt.

Blut­druck­mess­geräte im Test

  • Testergebnisse für 17 Blut­druck­mess­geräte 09/2020
  • Testergebnisse für 13 Blut­druck­mess­geräte 11/2018
  • Testergebnisse für 13 Blut­druck­mess­geräte 05/2016

Blut­druck­mess­gerät richtig nutzen

Wie funk­tionieren Blut­druck­mess­geräte zum Selbst­gebrauch?

Sie ermitteln Schwingungen der Gefäß­wand und berechnen daraus den Blut­druck bei pumpendem und erschlafftem Herzen, fach­sprach­lich systo­lisch und diasto­lisch. Diese beiden Werte zeigen die Geräte dann im Display an. Die Schwingungen (Oszillationen) entstehen, wenn eine aufpump­bare Ober­arm- oder Hand­gelenk-Manschette so viel Druck ausübt, dass das Blut nur bei angespanntem, allerdings nicht bei entspanntem Herz­muskel hindurch­fließt.

Test Blutdruckmessgeräte

Sind Hand­gelenk- oder Ober­armgeräte besser?

Geräte für den Ober­arm sind meist teurer, sper­riger und mühsamer anzu­legen als die fürs Hand­gelenk. Sie sitzen dann aber auto­matisch richtig: auf Herz­höhe. Hand­gelenkgeräte müssen Nutzer aktiv in diese Position bringen, indem sie den Arm korrekt anwinkeln. Sonst gibt es Mess­fehler. Manche Modelle zeigen per Sensor, ob sie auf Herz­höhe sind. Grund­sätzlich ist es sehr wichtig, die Gebrauchs­anleitung gründlich zu lesen, um Mess­fehler zu vermeiden. Die besten Ober­arm- und Hand­gelenkgeräte aus unserem aktuellen Test sowie aus den beiden Vorgänger­unter­suchungen finden Sie, wenn Sie das Thema frei­schalten.

Können Nutzer jede Manschette nehmen?

Nein. Gerät und Manschette müssen zusammenpassen – und die Manschette zum Arm des Anwenders. Übliche Maße reichen oft für Umfänge von 13,5 bis 21,5 Zenti­meter am Hand­gelenk und 22 bis 42 Zenti­meter am Ober­arm. Teils liefern Hersteller auch abweichende Größen.

Wie oft sollten Patienten ihren Blut­druck messen?

Das sollten sie mit dem Arzt klären. Bei einer gut einge­stellten Therapie kann es beispiels­weise reichen, zwei- bis dreimal pro Woche am Morgen zu messen, möglichst zur selben Zeit, vor dem Frühstück und dem ersten Kaffee.

Blut­druck­mess­gerät verstehen

Meist messen die Geräte auch den Puls. Warum?

Das hängt mit dem oszillome­trischen Mess­prinzip zusammen und liefert zusätzliche Hinweise auf die Herz­gesundheit. Vorschrifts­gemäß messen die Geräte unter Ruhebedingungen, bestimmen also den Ruhepuls. Liegt er bei Erwachsenen oft unter 50 oder über 90 Schlägen pro Minute, sollte das der Arzt abklären. Dasselbe gilt, wenn das Gerät oft einen unregelmäßigen Puls anzeigt. Das kann – muss aber nicht – auf eine Herz­rhythmus­störung hinweisen.

Was passiert mit den Mess­werten?

Die Geräte speichern sie meistens mit Datum und Uhrzeit, zeigen sie einzeln oder mit Mittel­werten an. Nutzen mehrere Personen dasselbe Gerät, ist eines mit getrennten Speichern sinn­voll. Noch über­sicht­licher lassen sich die Werte beispiels­weise in Tabellen am Computer oder im Blut­druck­pass dokumentieren, bestell­bar unter anderem auf herzstiftung.de/Blutdruckpass.html.

Haben „smarte“ Mess­geräte Vorteile?

Sie über­mitteln Mess­werte an Apps auf dem Smartphone oder Tablet. In der App lassen sich Daten über­sicht­lich speichern, oft auch als Kurven­verlauf. Auf diese Weise bekommen Nutzer für sich und den behandelnden Arzt auto­matisch einen Über­blick, ohne die Werte beispiels­weise per Hand in ein Blut­druck­tagebuch einzutragen. Allerdings können Anwender schwer einschätzen, wie es bei den Apps um den Daten­schutz steht. Zwei „smarte“ Geräte haben wir im aktuellen Test über­prüft. Ergebnis: Beide Apps sind unkritisch im Daten­sende­verhalten und unkompliziert zu hand­haben.

Können bestimmte Erkrankungen die Messungen stören?

Tatsäch­lich können Erkrankungen wie Herz­rhythmus­störungen, Diabetes, verengte Blutgefäße beziehungs­weise Atherosklerose (Arterio­sklerose) oder auch ein Herz­schritt­macher die oszillome­trische Messung beein­trächtigen. Betroffene besprechen am besten mit dem Arzt, ob und wie sie messen sollten, also beispiels­weise besser ein Ober­armgerät benutzen als ein Hand­gelenkgerät. Falls jemand bereits ein Blut­druck­mess­gerät hat, bietet sich zur Über­prüfung der Genauigkeit eine Vergleichs­messung zum Arzt­gerät mit Stethoskop an. Diese Methode ist auch bei Begleit­erkrankungen zuver­lässig.

Ab wann ist Blut­hoch­druck gefähr­lich?

Das wurde in letzter Zeit viel diskutiert. In den USA gelten seit einigen Jahren nied­rigere Grenz­werte für Blut­hoch­druck; doch die europäische Ärzte-Leit­linie bleibt unter Einbezug aktueller Studien­daten den alten Werten treu. Behand­lungs­bedürftig ist Blut­druck demnach weiterhin ab 140/90 mmHg – abge­sehen von individuellen, medizi­nisch abzu­klärenden Ausnahmen. Selbst gemessene Werte sollten in der Regel bei maximal 135/85 mmHg liegen. Schließ­lich entstehen sie unter entspann­teren Bedingungen als in der Arzt­praxis.

Blut­druck­mess­geräte im Test

  • Testergebnisse für 17 Blut­druck­mess­geräte 09/2020
  • Testergebnisse für 13 Blut­druck­mess­geräte 11/2018
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135 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 17.10.2022 um 14:40 Uhr
Präsentation der Ergebnisse nicht gut

@Akribisch_Interessiert: Die Stiftung Warentest schätzt den Austausch mit den Leserinnen und Lesern ihrer Publikationen. Das gilt auch für deutliche Kritik. Nur so können wir erfahren, wie unterschiedlich die Ansichten zu unseren Berichten bzw. in diesem Fall zur Bewertung unserer untersuchten Blutdruckmessgeräte sind. Gerne leite ich Ihre Anmerkungen an unsere zuständige Fachabteilung zur Kenntnisnahme weiter.

Akribisch_Interessiert am 14.10.2022 um 18:14 Uhr
Präsentation der Ergebnisse nicht gut

Was mich an Stiftung Wartentst zunehmend stört:
A) Abwertungen werden nicht richtig erklärt Beim Gerät und
B)Darstellung der Untern-Noten als völlig ungenaue "Ägyptische Hyroglyphen". Unnötig. total ungenau. Nervend.
Was ich damit meine: Beim Omron X3 Comfort steht bei der "Blutdruckmessung" 2,9 und dahinter das Sternchen "führt zur Abwertung". Anstatt zu erklären welcher Messwert zu genau welcher Abwertung geführt hat.
Also geht blättert man zurück zum Testverfahren dort steht:
"Das test-Qualitäts­urteil konnte höchs­tens eine halbe Note besser sein als die Blut­druck­messung...... War die Wieder­holgenauigkeit ausreichend, wurde die Blut­druck­messung eine halbe Note abge­wertet....."
Liest man das durch versteht man, dass nichts davon auf die Noten von dem Gerät passt.
Unter Messgenauigkeit steht der "Kreis" was laut Legende 2,6-3.5 ist. Warum übersetzt man die Note in eine Hyroglyphe damit der Leser die Hyroglyphe wieder "zurückübersetzen muss?? Dezimalzahlen wären so viel lei

Profilbild Stiftung_Warentest am 22.04.2022 um 10:11 Uhr
Relevante Testkriterien

@ep26: Vielen Dank für die kritische Auseinandersetzung mit unseren Testergebnissen unserer letzten Untersuchung aus 2020. Der Fokus lag explizit auf der Funktionalität, Handhabung und Störanfälligkeit der Geräte. Wir haben die Testgeräte im Wesentlichen nach ihrer Marktbedeutung ausgewählt. Ihre wichtige Anregung bezüglich Umweltaspekte nehmen wir gerne auf und leiten sie zusammen mit dem Wunsch nach einem neuen Test der Blutdruckmessgeräte an das zuständige Untersuchungsteam weiter. Vielen Dank dafür.
Bitte beachten Sie, dass die Testgeräte unserem umfassenden Prüfverfahren standhalten müssen, Details dazu finden Sie unter "So haben wir getestet". Zu Geräten, die wir nicht untersucht haben, können wir Ihnen keine Einschätzung geben.

ep26 am 19.04.2022 um 08:42 Uhr
Leider fehhlen relevante Testkriterien wie . .

Komfort und Umweltfreundlichkeit, denn sämtliche getestete Geräte für den Oberarm benötigen AA-Batterien. Warum wurden keine mit eingebautem Lithium-Ionen-Akku getestet, die mit einem Ladegerät für das Smartphone wieder geladen werden könnn, und somit keinen Batteriemüll produziere?
Auf dem Markt wimmelt es von modernen Geräten, mit Lithium-Ionen-Akku, die mit Bluetooth mit einem Smartphone synchronisiert werden. Ich habe mich für das Wellue entschieden und bisher sehr zufrieden. Gerne hätte ich aus dem Test etwas über die Messgenauigkeit erfahren. Bei dem Gerät wird für die klinische Präzision auf den Standard IEC 80601-2-30 verwiesen. Ist der ok? Warum finde ist in Ihren Testberichten dazu keinen Hinweis?
Vorher hatte ich lange Zeit ein Beurer BM58, auch mit Batterien und USB-Datenübertragung zu einem Windows-PC. Zum Wechsel habe ich mich entschieden wegen des nervigen Batteriewechsels, bei dem zudem jedes Mal Datum und Uhrzeit verloren gingen und der unzureichenden Treiber-Pfleg

Profilbild Stiftung_Warentest am 05.04.2022 um 09:40 Uhr
Blutdruckmessgerät - Technisch noch in Ordnung?

@quasimodoz: Ob Ihr Blutdruckmessgerät technisch noch in Ordnung ist, können Sie möglicherweise in der Apotheke überprüfen lassen.