Schick und kompakt wie ein Armband misst das Blutdruckmessgerät der US-Firma iHealth Lab den Blutdruck am Handgelenk. Das trendig gestaltete Stück macht keine Piepgeräusche und überträgt die Daten per Bluetooth auf Apple-Geräte wie iPhone oder iPad. Die gemessenen Blutdruckwerte sind allerdings wesentlich weniger präzise als das ausgeklügelte Design. Und auch die für das Gerät nötige App fällt im Test negativ auf.
Einfach und praktisch
Oberflächlich betrachtet scheint das Blutdruckmessgerät iHealth viele Vorteile zu haben. Es ist handlich, lässt sich gut verstauen und ebenso einfach am Handgelenk befestigen. Die Gebrauchsanweisung ist ausführlich und gut verständlich. Es ist puristisch schick gestaltet und überträgt gemessene Werte direkt auf das Smartphone oder Tablet.
Nur für Apple-Nutzer
Der Blutdruckmesser ist nur mit Apple-Geräten wie iPhone oder iPad kompatibel. Darauf mussten die Probanden sich für den Test zunächst die iHealth-App installieren, die im iTunes-Store im Internet kostenlos zur Verfügung steht. Über die App legen Nutzer sich einen Account an, wählen Benutzernamen und Profilbild, geben ihre persönlichen Informationen ein und koppeln ihre Smartphones per Bluetooth mit dem Blutdruckmessgerät. Meist unbemerkt, tritt hier bereits ein wesentliches Problem auf.
App sendet Gerätekennung an Dritte
Die für die Nutzung des Gerätes unverzichtbare App sendet bei jeder Verwendung eine eindeutige Kennung des Gerätes. Dritte können so ein Profil mit den eingegebenen Informationen erstellen und dieses etwa für Werbezwecke nutzen. Stiftung Warentest wertet das Sendeverhalten der iHealth-App als kritisch. Der Einbezug des Smartphones lässt sich jedoch nicht vermeiden, denn der iHealth-Blutdruckmesser hat keine Anzeige. Alle gemessenen Werte sind nur auf dem iPhone- oder iPad-Bildschirm zu lesen.
Ungenaue Werte
Auch bei seiner eigentlichen Funktion kann das Gerät nicht überzeugen: Im Test sind die gemessenen Blutdruckwerte ungenau. So maßen die Prüfer bei jedem Probanden mehrmals den Blutdruck. Kritisch: Das Gerät zeigte bis zu sechs verschiedene Werte an, die teils weit auseinander lagen. Für Patienten, die zur Regulierung des Blutdrucks Medikamente einnehmen, ist das ein Risikofaktor, denn sie müssen sich auf die Werte verlassen.
Fazit: Korrekte Daten wichtiger als Lifestyle-Optik
Schicke Optik und einfache Handhabung sind ein nettes Beiwerk, nützen aber wenig, wenn die Blutdruckwerte nicht stimmen. Wer Medikamente zur Blutdruckregulierung einnimmt, kann sich auf das iHealth-Gerät nicht verlassen. Besser schlugen sich einige Geräte aus dem letzten Test von Blutdruckmessgeräten der Stiftung Warentest. Alle getesteten Produkte hatten einen Bildschirm, auf dem die Werte abgelesen werden können. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem iHealth. Denn: Auch die iHealth-Handy-App ist nur mit Vorsicht zu genießen, da sie die Gerätekennung an Dritte sendet und so das Erstellen von Nutzerprofilen ermöglicht. Der Hersteller hat offenbar viel Arbeit investiert, um das Blutdruckmessgerät von seinem staubigen Image als medizinisches Utensil zu befreien und es zu einem trendigen Lifestyle-Produkt zu machen. Wesentliche Punkte wie Genauigkeit und Verbraucherschutz hat das amerikanische Unternehmen dabei aber leider vernachlässigt.
Tipp: Weitere Informationen erhalten Sie in unserem aktuellen Test Blutdruckmessgeräte.