
Standlautsprecher mit Bluetooth: Der Soundtower SSTB 10 B2 von Silvercrest ist für rund 60 Euro zu haben. © Lidl

Seit dem 26. März 2018 verkauft Lidl den knapp ein Meter hohen Bluetooth-Soundtower SSTB 10 B2 von Silvercrest – mit Smartphoneablage, zusätzlichen analogen Audioeingängen und einem Klangprogramm für die Wiedergabe des Fernsehtons. Wir haben das Gerät unter die Lupe genommen. Unser Schnelltest verrät, ob der Lidl-Lautsprecher für vergnüglichen Ohrenschmaus sorgt – und dank seines großen Volumens vielleicht sogar die bisher geprüften Bluetoothlautsprecher toppen kann.
Bluetooth-Lautsprecher peppt schlechten Fernsehton auf
Die Inbetriebnahme klappt reibungslos: Auspacken, Steckernetzteil einstöpseln, einschalten und via Bluetooth mit Smartphone oder Tablet verbinden – fertig. Eine Klinkenbuchse und die für analoge Anschlüsse gebräuchlichen Cinch-Buchsen in Weiß und Rot erweitern den Einsatzbereich des Bluetoothlautsprechers. So spielt er etwa Musik von älteren MP3-Playern ab oder peppt schlechten Fernsehton auf – selbst von älteren Modellen, die noch kein Bluetooth-Audio haben. Anders als von Soundbars gewöhnt, steht der Lautsprecher dann aber neben dem Fernseher, statt vor ihm zu liegen.
Kein Akku, kippeliger Stand
Der Lidl-Lautsprecher ist knapp 1 Meter hoch, wiegt kaum mehr als 3 Kilogramm und steht auf einem Fuß mit nicht einmal 20 Zentimeter Durchmesser. Die Bezeichnung Standlautsprecher hat der Bluetooth-Soundtower allerdings nicht verdient: Er fällt schon um, wenn man leicht dagegenstößt. Das mag auch daran liegen, dass er – anders als Bluetooth-Lautsprecher für den mobilen Einsatz – keinen Akku hat, dessen Gewicht die Standbox wenigstens etwas stabilisieren könnte.
Puristisches Bedienkonzept

Fernbedienung für den Zugriff auf alle Funktionen der Standbox. © Lidl

Die Bedienung ist einfach: Nutzer wählen über die mitgelieferte Fernbedienung eines der beiden Klangprogramme „Music“ oder „Movie“ oder den „individuellen Klangmodus“, mit Bass- und Höhensteller. Tasten an der Box und auf der Fernbedienung ermöglichen es, zum nächsten oder vorhergehenden Musiktitel zu springen. Wie bei Bluetooth-Boxen üblich, gibt es auch beim Silvercrest-Gerät keinen schnellen Vor- oder Rücklauf – diese Funktion übernimmt der Musikspieler des Smartphones oder Tablets. Viele Einstellmöglichkeiten gibt es also nicht, dafür gibt die Bedienung keine Rätsel auf. Ein Display oben auf der Box informiert über den gewählten Eingang – Bluetooth oder analog – und das eingestellte Klangprogramm.
Schlanker Klang, schwache Bässe
In den Hörtests mit Musikbeispielen aus Rock & Pop, Klassik und Jazz riss der Soundtower SSTB 10 B2 unsere Prüfer nicht gerade vom Hocker, als Ausfall entpuppte er sich aber auch nicht. Dass es im Bassbereich an Druck fehlt, überrascht angesichts des Lautsprechervolumens allerdings – ist letzteres doch rund doppelt beziehungsweise fünfmal mal so groß wie bei den bassstarken Modellen B & O Play Beolit 17 und Box Libratone Zipp. Auch die hohen Töne (etwa von einer Triangel) werden nicht wirklich brillant wiedergegeben, doch immerhin gibt es keine unschönen Resonanzüberhöhungen. Im Prüfbericht heißt es, der SSTB 10 B2 klinge „schlank, hell, etwas mittenbetont, aber nicht unangenehm“.
Akzeptabler Schalldruck, saubere Wiedergabe
Der Silvercrest SSTB 10 B2 kann durchaus größere Wohnzimmer beschallen. So laut wie die kräftigsten (und allesamt kleineren) Bluetoothboxen aus unseren letzten Tests ist er aber nicht. Immerhin kann der Lautstärkeregler voll aufgezogen werden, ohne dass Verzerrungen oder Störgeräusche auftreten. Die Wiedergabe bleibt sauber – das ist eine seltene Tugend.
Kein echtes Stereo
Beide Stereokanäle sind übereinander angeordnet und erzeugen praktisch keinen Stereoeffekt. Das kennen wir auch von anderen Bluetooth-Lautsprechern, die für sich genommen praktisch eine Monobox sind. Bei Modellen wie den zuletzt geprüften von B & O Play, Cambridge Audio, JBL, Libratone, Sony und Ultimate Ears können Nutzer eine zweite, identische Box für echtes Stereo einrichten. Das klappt mit der Standbox von Lidl nicht. Sie ist ein Solist. Dafür bleibt der Klang an unterschiedlichen Stellen im Hörraum recht konstant. Die Erklärung: Die Hochtonlautsprecher strahlen die für den Klangeindruck wichtigen Frequenzen auch seitlich ab.
Fazit: Angenehmer Klang zum günstigen Preis
Unterm Strich bietet der bei Lidl verkaufte Bluetooth-Soundtower SSTB 10 B2 ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die beiden eingebauten Verstärker und Lautsprecherkanäle sorgen für einen angenehmen, gemessen am Gehäusevolumen aber nicht allzu voluminösen, etwas mittenbetonten Klang. Etliche Bluetooth-Boxen klingen zwar besser und bieten mehr Funktionen (etwa eine Stereokopplung zweier Lautsprecher) – sie kosten aber auch deutlich mehr. Den Aufstellort für den Silvercrest sollten Nutzer indes sorgfältig wählen: Der Standlautsprecher ist etwas kippelig.
Newsletter: Keinen Schnelltest verpassen
Mit den Newslettern der Stiftung Warentest sind Sie stets bestens informiert über neue Schnelltests. Sie haben die Möglichkeiten, Newsletter aus verschiedenen Themengebieten auszuwählen test.de-Newsletter bestellen.
-
- Im Bluetooth-Lautsprecher-Test punkten die besten Geräte mit sattem Klang, starkem Akku und einfacher Handhabung. Doch dieses Gesamtpaket bieten nur wenige Boxen.
-
- Der drahtlose Lautsprecher empfängt keine Musik vom Handy? Windows findet keine Geräte? Nicht immer klappt die Verbindung von Geräten via Bluetooth reibungslos. Hier...
-
- Küchenwaagen sind heutzutage digital und flach, sodass sie sich leicht in einer Schublade verstauen lassen. Und sie sind günstig: Käufer müssen nicht mehr als 10 bis 15...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.