

Jetzt gibt es die ersten UHD-Blu-ray-Spieler zu kaufen. Sie zeigen Filme in ultrahoher Auflösung mit mehr Kontrast. Im Zusammenspiel mit einem passenden UHD-Fernseher entsteht ein ganz neuer Sehgenuss, wie der Schnelltest von zwei Playern (Samsung und Panasonic) zeigt.
Kontraste wie im richtigen Leben
Das Bild wirkt zunächst dunkel. Ungewohnt dunkel. Schattige Bereiche sind im Film nun tiefschwarz. Dort, wo die Sonne scheint, leuchtet das Licht. Harte Kontraste. Wie im richtigen Leben. Wenn sich die Augen daran gewöhnt haben, wirkt auch der Film so natürlich wie nie zuvor. Das normale Fernsehbild erscheint nun im direkten Vergleich verwaschen und stumpf: Schwarz ist hier eher dunkelgrau. UHD und HDR machen das anders: Die Kombination von ultrahoher Auflösung („Ultra High Definition“, kurz: UHD) und erweitertem Kontrast („High Dynamic Range“, kurz: HDR) führt zu einem neuen Seherlebnis mit tiefem Schwarz und leuchtend hellem Licht. Feine Strukturen sind dadurch besser erkennbar. Besonders ausgeprägt ist der Effekt bei Szenen mit etwas Bewegung, beispielsweise bei langsamen Kameraschwenks. Ein UHD-Blu-ray-Spieler bringt neuen Sehgenuss auf UHD-Fernseher. Beeindruckend ist das Bild in einer Heimkinoumgebung bei entsprechend gedämpftem Umgebungslicht.
Tipp: Wie Sie die Einstellung auch bei UHD noch optimieren können, lesen Sie im FAQ UHD auf test.de. Wenn Sie einen UHD-fähigen Fernseher suchen, schauen Sie in unseren Produktfinder Fernseher auf test.de. Dort finden Sie auch Tests von 80 UHD-fähigen Fernsehern.
Panasonic und Samsung im Test
Filmfans fieberten lange darauf, endlich UHD-Auflösung ins Wohnzimmer zu bekommen. Neue Fernseher sind heute größtenteils darauf ausgelegt. Das Fernsehprogramm leider noch nicht. Filme in UHD-4k-Auflösung gab es bisher nur im Streaming über Videoportale. Jetzt sind die ersten 25 Kinofilme auf UHD-Blu-ray-Disc im Handel und es gibt zwei Abspielgeräte dafür: Den UHD-Blu-ray-Spieler Panasonic DMP-UB900EGK für 799 Euro und den Samsung UBD-K8500/EN für 499 Euro. Wir haben sie getestet. Hier lesen Sie im Folgenden den ausführlichen Bericht unseres Schnelltests.
- Weitere Performance-Details zu beiden Geräten bietet der Unterartikel Stärken und Schwächen.
- Ausstattung, Maße und Umwelteigenschaften der Geräte finden Sie in der Ausstattungstabelle.
- Weitere Infos zu Filmen im FAQ UHD auf test.de.
Panasonic holt auf
Beide Geräte haben Klasse und beherrschen ihr Fach. Bild und Ton sind ohne Tadel. Der UHD-Blu-ray-Spieler von Panasonic ist sogar schneller, als frühere Blu-ray-Spieler derselben Marke. Panasonic hat das UHD-Gerät offenbar weiter entwickelt. Gut so, denn Blu-ray-Spieler von Panasonic galten bisher als sehr langsam, was Zugriff und Steuergeschwindigkeit betrifft. Der Panasonic DMP-UB900EGK hat das Schneckenimage früherer Geräte abgeschüttelt und alles klappt etwas flotter. Bis Bild und Ton zur Verfügung stehen, vergehen 34 Sekunden (der Konkurrent von Samsung benötigt 18 Sekunden). Beim Einschalten aus dem Standby-Schnellstart-Modus braucht der Panasonic nur noch 14 Sekunden. Er nimmt dafür aber auch permanent 7 Watt Leistung auf. Stark ist der Panasonic bei den Anschlüssen: Er liefert den Ton wahlweise digital oder analog. So ist auch 7.1.-Kanal-Raumklang an einer älteren Heimkinoanlage mit analogen Anschlüssen möglich.
Plus beim Bild, nicht aber beim Ton
Beim Ton selbst bringt die neue UHD-Blu-ray-Disc nichts Neues. Es gibt kein spezielles Tonformat für UHD. Die UHD-Spieler im Test lesen dieselben Formate wie herkömmliche Blu-ray-Spieler: DolbyDigital, DolbyDigital True HD, dts und dts HD in 5.1– und 7.1-Kanaltechnik. Neu und beeindruckend ist dagegen das Bild: Die Weiterentwicklung der Blu-ray-Disc, die Ultra-HD-Blu-ray-Disc, liefert die vierfache Anzahl von Bildpunkten: 3 840 mal 2 160 Bildpunkte (UHD) oder sogar 4 096 mal 2 160 Bildpunkte. Dies wird dann auch „4k“ genannt. Es ist die Auflösung aus dem Kinobereich, die viel Platz für Nuancen und Details bietet. Dazu kommt die neue HDR-Funktion (High Dynamic Range) für erweiterten Kontrastumfang. Die Kombination von UHD und HDR lässt das Bild knackscharf und natürlich erscheinen. Das funktioniert freilich nur, wenn der Fernseher einen UHD-Bildschirm und die besagte HDR-Funktion hat. Für den Test haben wir den Samsung UE55JS8090T verwendet. Dieser Fernseher lieferte ein beeindruckendes Bild – egal ob die Zuspielung vom UHD-Spieler von Panasonic oder vom UHD-Spieler von Samsung kam.
Problem nach Firmware-Update
Ganz reibungslos lief die Technik im Test noch nicht. Der UHD-Spieler von Panasonic, der zunächst gut funktionierte, gab nach einem automatisch installierten Update seiner Firmware plötzlich seltsame Fehlermeldungen aus. Er erkannte die HDR-Funktion des angeschlossenen Fernsehgeräts nicht mehr und behauptete, der Fernseher hätte keine Kontrasterweiterung. Das angezeigte Bild war im Test aber ebenso kontrastreich wie vor dem Software-Update. Anwender, die auf solche Probleme stoßen, sollten den Service kontaktieren und den Fehler melden. Letztendlich müssen sie darauf hoffen, dass der Anbieter das Problem durch ein weiteres Firmware-Update löst. Einstellmöglichkeiten für den Anwender bieten die Geräte kaum. Beim Panasonic lässt sich die HDR-Automatik einschalten oder abschalten. Der UHD-Spieler von Samsung läuft immer mit HDR-Automatik.
Noch mangelt es an hochaufgelösten Filmen
Die schlechte Nachricht aus dem Testlabor: die Auflösung, also die Erkennbarkeit von kleinen Strukturen, ist trotz der vielen Bildpunkte auf der UHD-BluRay-Disc derzeit nicht wesentlich höher als bei der bisherigen BluRay in HD. Der Grund: die meisten Filme werden in 2k-Auflösung gedreht und geschnitten. Die vierfache Anzahl von Bildpunkten entsteht erst durch Hochrechnen (Skalieren). Dank der HDR-Funktion wirkt das hochskalierte UHD-Bild dennoch natürlicher und schärfer. In Zukunft könnte UHD aber noch besser werden – wenn nämlich Kameratechnik und Schnitt auf echte 4k-Auflösung umgestellt werden. Das treibt freilich den technischen Aufwand und die Kosten in der Filmproduktion nach oben. Wie auch immer: Eingefleischte Filmfans profitieren auch von hochskalierten Filmen auf UHD-Blu-ray-Disc. Ihr Vorteil im Vergleich zum Streaming: Die Blu-ray-Disc läuft unabhängig vom Internet, jederzeit und störungsfrei. Wer nur ab und an mal einen Kinofilm auf Blu-ray sieht, kann sich die Ausgabe für den UHD-Spieler dagegen sparen.
Das Fazit: Im Bild sind beide Geräte sehr gut
- Sehr gutes Bild. Die ersten beiden UHD-Blu-ray-Spieler am Markt sind gut, im Bild sind sie sogar sehr gut. Sie benötigen dafür einen neueren UHD-Fernseher mit so genannter HDR-Funktion.
- Ausstattung Panasonic. Für den UHD-Blu-ray-Spieler Panasonic DMP-UB900EGK spricht seine Ausstattung: Er lässt sich auch mit einer analogen Heimkinoanlage verbinden.
- Vielseitigkeit Samsung. Der Samsung UBD-K8500/EN liefert den Ton ausschließlich über einen optischen Digitalausgang. Dafür spielt er im Test fast alle Videoformate ab und zeigt auch Fotos in den Formaten jpg, png und bmp zur Ausstattungstabelle. Der Samsung kommt ohne Display und ohne Bedienungsanleitung daher, ist aber auch 300 Euro günstiger als der Panasonic. Mit seinem geschwungenen Design passt der Samsung ästhetisch gut zu den geschwungenen Curved-Fernsehern derselben Marke.
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@ Elektronikfreund: In der Tat! Herzlichen Dank für den Hinweis - statt "Panasonic" steht nun "Samsung" in der Zwischenüberschrift. (lw)
Auf Seite 2 müsste die Zwischenüberschrift richtig lauten: "Samsung – der Einfache für viele Videoformate".