Aldi bietet diese Woche Heimkino in hochaufgelöster Qualität: Ein Blu-ray-Spieler von Medion machts möglich. Für unschlagbare 119 Euro. Im Schnelltest leistet er sich jedoch einige Schnitzer.
Lieblingssprache Englisch
Das Testgerät überrascht schon beim Einschalten: Es legt einfach ohne Installationsassistenten los. Die Menüsprache ist auf Englisch eingestellt. Wer das ändern möchte, muss im Menü die Werkseinstellungen aufrufen und den Schritt-für-Schritt-Assistenten starten. Der fragt dann nach Sprache, gewünschter HDMI-Auflösung und TV-Format. Die gewählte Sprache merkt sich der Blu-ray-Spieler jedoch nicht. Nach jedem Standby erscheint das Menü wieder auf Englisch.
Superbild wie immer
Hochauflösende Videos spielt das Medion-Gerät tadellos von Blu-ray-Disks ab. Sowohl die Bildqualität als auch der Ton sind sehr gut. Das schaffen andere Blu-ray-Spieler aber genauso gut. Beschädigte Scheiben spielt das Aldi-Gerät bemerkenswert gut ab. Der niedrige Preis geht aber auf Kosten der Vielseitigkeit. 3D-Bilder kann der Billigspieler nicht wiedergeben. Auch das Internet holt er nicht ins Wohnzimmer. Einzige Ausnahme: Mit BD-Live können Zuschauer Zugang zu interaktiven Internetangeboten der eingelegten Blu-ray erhalten. Ähnlich wie beim Bonusmaterial einer DVD sehen sie damit Trailer, Infos und Spiele.
Schmale Ausstattung
Auch die Anschlüsse fallen dürftig aus. An der Rückseite gibt es einen analogen Video-Cinch-Ausgang, einen analogen Stereo-Cinch-Ausgang, einen Komponentenausgang, eine Netzwerkschnittstelle und jeweils einen elektrischen und optischen digitalen Audio-Ausgang. Analoge Mehrkanal-Ausgänge sind jedoch nicht vorhanden. Ein HDMI-Kabel gehört nicht zum Lieferumfang. An der Gerätefront gibt es eine USB-Buchse zum Anschluss einer portablen Festplatte oder eines USB-Sticks. Hier können Zuschauer Foto-, Musik- und Video-Dateien einspielen. Ein USB-Stick mit mindestens einem Gigabyte Speicherplatz muss dort auch stecken, wenn BD-Live aktiv ist. Der Blu-ray-Spieler speichert die heruntergeladenen Daten nämlich auf dem Stick. Erfreulich ist: Der Spieler kommt mit vielen Video-, Musik- und Fotoformaten zurecht.
Verwirrende Fernbedienung
Der Blu-ray-Spieler lässt sich fast nur mit der Fernbedienung steuern. Diese ist recht leicht und wirkt billig. Wichtige Tasten wie Play, Pause, Stop, Skip und Spulen sind klein und schlecht angeordnet. Intuitives Bedienen? Fehlanzeige. Andere Tasten wie EPG, AV, V+/V- und Mute sind dagegen überflüssig. Sie haben mit dem Blu-ray-Spieler nichts zu tun. Hier rächt sich, dass Medion einfach seine Standard-Universal-Fernbedienung beigelegt hat. Auch die Navigation durchs Setup-Menü per Fernbedienung nervt. An mehreren Stellen fordert das Menü zur Eingabe mit Tasten auf, die es auf der Fernbedienung überhaupt nicht gibt. Wer trotzdem ans Ziel kommen möchte, muss verschiedene Tasten ausprobieren.