Black Friday & Co – Top-Produkte selten günstig
Mangelware. Außergewöhnlich niedrige Preise rund um den Black Friday waren bei den 50 untersuchten Produkten mit guten Testergebnissen Mangelware. Der in der Grafik abgebildete Preisverlauf eines Bose-Kopfhörers steht beispielhaft für die meisten anderen Produkte: Rund um den 23. November 2018, also den sogenannten Black Friday, sank weder der mittlere Preis, noch fanden wir einzelne Top-Angebote. Nur 4 der 50 Produkte waren Ende November deutlich günstiger zu haben als sonst im Monat: der Kopfhörer Jaybird Run, ein Saeco-Kaffeevollautomat und zwei Lautsprecher von Bang & Olufsen und Denon.
Angebote gibt es ganzjährig. In den Preishistorien vieler Produkte zeigten sich allerdings über das Jahr verteilt immer wieder mal günstige Angebote. Wer ein Preisradar in einer Preissuchmaschine einstellt, verpasst sie nicht. Wie es geht, erläutern wir in 5 Schritte: Ihr Fahrplan zu richtig guten Angeboten.
Spartipp: Ein Wunschprodukt am Black Friday zum Schnäppchenpreis zu finden, ist Glückssache. Die Sparchance erhöht, wer mehrere Produkte in die Auswahl nimmt. Empfehlenswerte Alternativen zu Wunschprodukten finden Sie etwa auf test.de.
Kaum Sonderpreise für test-Empfehlungen.
Der beste kabellose Kopfhörer aus unserem Test im Herbst 2018 war rund um den Black Friday kaum günstiger als in den Wochen davor und danach – so wie 46 der 50 Produkte, deren Preise wir beobachtet haben.

© Stiftung Warentest
Kein Preisanstieg im Weihnachtsgeschäft
Nur ein Produkt deutlich teurer. Zieht der Handel im Advent die Preise an? Im Gegenteil: In vier der analysierten Produktgruppen lag der mittlere Preis im Dezember im Schnitt sogar etwas niedriger als in den Wochen davor, obwohl sich im November vermeintliche Rabatt-Tage wie der Black Friday ballen. Einen nennenswerten Preisanstieg im Dezember fanden wir nur bei einem der 50 Produkte: Airpods-Kopfhörer der Marke Apple wurden knapp 10 Prozent teurer.
Spartipp: Im Dezember wird es nicht unbedingt teurer. Wer es beim Schenken nicht romantisch braucht, liegt mit einem Gutschein nicht verkehrt: Im neuen Jahr waren viele Produkte unserer Analyse noch günstiger zu haben als im Dezember.
Im Advent sinken die Preise.
Von uns empfohlene Geräte waren im Dezember 2018 günstiger als im November. Im Januar sanken die Preise erneut.

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Preise fallen mit der Zeit – wer wartet, kann sparen
Lohn der Geduldigen. Was viele vermuten, bestätigt die Analyse: Ob Lautsprecher oder Kopfhörer – mit der Zeit werden viele Produkte günstiger. Fast immer gilt deshalb: Geduld ist geldwert. Für drei Produktgruppen haben wir spezielle Spartipps.
Fernseher. Die mittleren Preise vieler teurer TV-Modelle fallen nach der Markteinführung – die häufig im Frühjahr liegt – im Laufe weniger Monate deutlich. Allein von Anfang November 2018 bis Ende Januar 2019 sanken sie für einzelne Geräte um bis zu 16 Prozent. Bei großen Fernsehern kann Warten einige hundert Euro Ersparnis bringen.
Spartipp: Das Weihnachtsgeschäft ist ein günstiger Zeitraum, um TV-Geräte aus dem laufenden Modelljahr zu kaufen. Können Sie mit einem Vorjahresmodell leben, gucken Sie oft noch günstiger.
Fernseher werden schnell günstiger.
Die Preise von zehn der besten TV-Geräte aus unseren Tests 2018 sind zügig gesunken. Von Anfang September bis Ende Februar fielen sie um bis zu 29 Prozent.

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Smartphones. Die mittleren Preise der besten Handys aus den Tests 2018 fielen vom 1. November bis 31. Januar im Extremfall um knapp 17 Prozent. Deutlich günstiger werden Smartphones oft, wenn ihre Nachfolgermodelle erhältlich sind.
Spartipp: Kaufen Sie Smartphones nicht direkt nach der Markteinführung. Einige Monate später sind sie günstiger und modellspezifische Probleme oft schon bekannt und behoben. Älter als zwei Jahre sollten Android-Modelle aber nicht sein. Bei ihnen kann bald Schluss mit Software-Updates sein, wie unsere Tests von Smartphones zeigen. Ein Sonderfall sind iPhones: Ihre Preise bleiben lange stabil, sie erhielten bislang aber auch viel länger Updates als Android-Handys.
Kaffeevollautomaten. Bei ihnen wartet man auf fallende Preise mitunter lange. Für fast alle Modelle in der Analyse blieb der mittlere Preis recht stabil.
Spartipp: Seien Sie beim Design flexibel. In einer anderen Farbe kann ein Modell deutlich günstiger sein.
Mega-Rabatte – nicht blenden lassen
Falsche Messlatte. „70 Prozent billiger“ – solche Werbeversprechen sind mit Vorsicht zu genießen. Sie beziehen sich oft auf den unverbindlichen Verkaufspreis des Anbieters, den UVP. Für Schnäppchen ist er eine trügerische Messlatte. Unsere Analyse ergab: Fast alle Produkte waren weit günstiger zu haben. Wir zeigen es unten am Beispiel des besten Lautsprechers aus test 1/2019. Laut Verbraucherzentrale NRW stecken hinter Rabattversprechen von mehr als 50 Prozent auf den UVP oft weniger als 20 Prozent Nachlass auf die üblichen Handelspreise.
„Empfohlener“ Preis weit unterschritten.
Bei 399 Euro liegt der unverbindliche Verkaufspreis (UVP), den der Anbieter Bang & Olufsen für den besten mobilen Lautsprecher aus test 1/2019 nennt. Der mittlere Preis im Handel lag um bis zu rund 100 Euro niedriger.

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Spartipp: Vergleichen Sie Angebote mit dem mittleren Preis – etwa auf test.de – oder über Preisvergleichsportale mit den Preisen anderer Händler.
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- Schenken bringt Freude – dem Schenker und dem Beschenkten. Blöd nur, wenn das Präsent gleich kaputtgeht oder nicht so funktioniert, wie gedacht. Ob Spielzeug, Fernseher...
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- Innenstädte, Kneipen, Biergärten und auch die eine oder andere Wohnung verwandeln sich in schwarz-rot-goldene Fanmeilen. Millionen Bürger zittern vor den Bildschirmen...
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- Wer Smartphones gebraucht kauft, spart Geld und Ressourcen. Wir haben neun Shops für refurbished Handys getestet. Die Qualität überzeugt oft – aber nicht immer.
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Ich habe es gestern zu Beginn der Black Week erlebt, dass auf einer populären Preissuchmaschine von einem angeschlossenen Händler ein Elektronikprodukt stark vergünstigt eingestellt wurde. Der Händler war dadurch an 1. Position der Produktsuche. Auch der Preisverlauf, der als Orientierungshilfe für Preisniveaus dient, zeigte den niedrigen Preis an. Ich habe das Produkt sofort gekauft und per Paypal bezahlt. Im Laufe des Tages wurde die Bestellung durch den Händler ohne jede Info an mich storniert. Angeblich ein Angebotsfehler. Der Preisverlauf zeigt jedoch immer noch den angeblichen Niedrigstpreis als Benchmark an. Wurde nicht korrigiert. Screenshots gemacht. Ich unterstelle Vorsatz, da beide Akteure vom Erreichen guter Benchmarks in ihren und anderen Rankings profitieren. Bin mal gespannt, wann das Geld zurückkommt.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Ich habe es geschafft werder am Black Friday, in der Black Week, am Black Weekend und auch nicht am Cyber Monday zu kaufen.
Es war die beste Entscheidung letztes Jahr, zumal die Schnäppchen danach tatsächlich teilweise nochmal günstiger zu bekommen waren, wenn auch in manchen Fällen sehr umständlich (Frühshopping?!).
Ich möchte bei der Fotografie auf Vollformat umstellen. Das bedeutet ein komplett neues System kaufen. Von der Kamera (Sony a7 iii) bis zu Vollformatobjetiven. Mein Preisrahmen bis 4.000 Euro. Um ein Gefühl für Preise zu bekommen habe ich auf Preissuchmaschinen die Händlerpreis verglichen und in einer Liste eingetragen. Unbewußt habe ich ihr 5 Schritte Kaufsystem angewandt. Das Ergebnis: Am 25.11.2019 früh morgens hatte Foto Bantle die Kamera für 1849 Euro im Angebot. Seither kostet sie 1929 Euro. Die Woche vorher stand sie noch mit 1899 Euro bei vielen Händlern zum Verkauf an. Bei den Objektiven und Kits zur Kamera hat sich wenig getan, was ich erwartet habe. Aber noch ist nicht Freitag, der 13. ähh 29.11.2019. Zeitdruck ist ein schlechter Ratgeber. Lieber mal verzichten, wenn sich bei den Preisen nichts tut, notfalls ohne neues Kameraset in Urlaub fliegen.
Kommentar vom Autor gelöscht.