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Wir prüfen auch, wie sich Unternehmen für Mitarbeiter, Tiere und Umwelt einsetzen. Viele Biofirmen engagieren sich stark.
CSR-Tests der Stiftung Warentest
Käufer sind kritisch und bohren: Wo kommt das Lebensmittel her, wie wurde es produziert? Wir überprüften seit 2010 die gesellschaftliche Verantwortung der Anbieter von Hähnchenbrustfilet, Lachs und Orangensaft in einem CSR-Test (Corporate Social Responsibility), daneben auch in einem Test von regionalen Produkten. Ergebnis: Bioanbieter arbeiten oft transparent, kennen Lieferanten gut – meist besser als viele konventionelle.
Mehr Platz, längere Lebensdauer
Biobetriebe folgen strengeren Kriterien. So engagierten sich nur die Anbieter von Bio-Hähnchenfleisch insgesamt stark für Soziales und Umwelt – vor allem für Tierschutz. Die Tiere in den Biobetrieben wirkten während unserer Besuche zufriedener und entspannter als in konventionellen Ställen. Im Biosektor sind pro Hektar und Stall weniger Masthühner zugelassen als in der konventionellen Mast. Die Tiere müssen Auslauf im Freien haben, Bioverbände schreiben auch Scharrräume und Sitzstangen vor. Bio-Masthühner leben mit bis zu 90 Tagen länger als herkömmlich gehaltene.
Biobetriebe gehen oft über gesetzliche Tierschutzanforderungen hinaus
Auch im Test von regionalen Eiern und Milch bewiesen vor allem Bioanbieter, dass sie viel fürs Tierwohl tun. Im Legehennenbereich gingen nur Biobetriebe über gesetzliche Tierschutzanforderungen hinaus. Eier und Milch mit Biosiegel, die zusätzlich regional hergestellt wurden, erwiesen sich aus Nachhaltigkeitssicht als doppelt stark.
Tierschutz kann noch besser werden
Dennoch kann der Biosektor nachlegen, gerade in der Legehennenhaltung. Hier sind industrielle Großbetriebe entstanden. Der Verband Naturland kündigte an, Betriebe wieder verkleinern zu wollen. Bioland und Demeter wollen neue, robuste Geflügelrassen züchten. Bis heute nutzen Biobauern meist Rassen aus konventioneller Zucht.
Fazit: Bioanbieter setzen sich oft stark für Tierschutz ein. Für Tierfreunde ist Biofleisch die bessere Wahl. Wer nachhaltig essen will, begrenzt den Fleischkonsum und bevorzugt regionale und saisonale Ware.
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Ich habe seit 2004 Allergie, keiner wusste warum, ich mussste bis vor einem Jahr mit Medikamenten leben und habe ich auch muskelschmerzen, laktozeintoleranz .
Ich habe mich letztes Jahr entschieden mein Ernärungsstil zu ändern und obst und Gemüze nur Bio, wenn ich andere Bioprudukte finde, kaufe ich auch. Nach dem Test haben die Ärzte festgestellt dass ich gegen Birke,Erle allergie habe (Kreuzallergie gegen Äpfel,Tomate usw..)
ABER; wenn ich zB. einen Bioapfel esse, habe ich keine Allergie oder wenn ich Biomilchprodukte esse, habe kein Loktoseintoleranz und habe seit einem Jahr 10kg abgenommen, nehme ich seit einem Jahr keine Allergietabletten.
Unser Körper arbeitet wie einer Fabrik, mit gutem Material kann man gutes Produzieren, das System mach dich erst krank, dann verkauft die Medikamente...
Germanwatch hat Hähnchen 2019 auf Antibiotikaresistenzen überprüft und dort einen großen Unterschied zwischen bio und konventionell festgestellt: "Billig-Hähnchen aus Discountern sind zu 56 Prozent mit Keimen kontaminiert, die resistent sind gegen Antibiotika. Dabei ist mehr als jedes dritte Hähnchen mit Keimen belastet, die Resistenzen gegen Reserveantibiotika aufweisen. Reserveantibiotika wie Colistin werden bei Menschen als letzte Mittel gegen Infektionserkrankungen eingesetzt, wenn andere Antibiotika nicht mehr wirken. Oft können solche Resistenzen artübergreifend an Menschen und Tiere verbreitet werden." und "Bei [...] Öko-Hähnchenfleischproben wurden gar keine antibiotikaresistenten Keime gefunden." https://germanwatch.org/sites/germanwatch.org/files/Analyse%20von%20H%C3%A4hnchenfleisch%20auf%20antibiotikaresistente%20Erreger.pdf Beim horizontalen Gentransfer per Plasmide ist trotz kochen eine Verbreitung der Resistenz prinzipiell denkbar und zumindest mittelfristig bedenklich.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
@TheClub: Die verschiedenen Themen im Buch (tägliche Aufnahme an Kalorien, Nährwerte, usw.) richten sich nach den Empfehlungen der DGE, die diese auf Basis wissenschaftlicher Studien ausspricht. Wenn Sie sich für einen speziellen Bereich zum Thema Ernährung interessieren, finden Sie die Empfehlung dazu auf der Seite der DGE (www.dge.de), zusammen mit den jeweiligen Studien. Bei jeder unserer Untersuchungen geben wir die Testkriterien (z.B. nach welchen Schadstoffen wurde gesucht, etc.) in der Rubrik 'So haben wir getestet' bekannt. Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung von 50 Lebensmitteluntersuchungen, die nach unterschiedlichsten Kriterien untersucht wurden. Eine Untersuchung von Speiseeis ist eben nur schwer mit einer Untersuchung von Kräutertees zu vergleichen. (SL)
Leider hält der Bericht einer Expertendiskussion nicht stand, da nicht daraus hervorgeht, auf welche Schadstoffe getestet wurde. Wurde nur auf bekannte Pestizide und Schadstoffe konventioneller Landwirtschaft getestet, so hat dieser Test leider keine Aussagekraft darüber, ob Bio-Gemüse nun wirklich gesünder ist. Aber das geht halt nicht aus diesem Test hervor. Ich habe zwar weniger als einen Euro für den Test ausgegeben, von daher ist das jetzt kein finanzieller Schaden entstanden :), aber diesbezüglich hätte ich mir mehr Informationen erhofft, um den Bio-Gegner mal etwas entgegen zu setzen.