Bio oder konventionell

Schmeckt Bio anders?

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Bio oder konventionell - Wer hat die Nase vorn?

© StockFood / J. Saunders

Wir haben mehr als 1 000 Lebens­mittel verkostet. Unver­wechsel­bar schme­cken Bioprodukte nicht.

Bei Blind­verkostungen lässt sich Bio nicht heraus­schme­cken

Wie schmeckt Bio? Aromatischer, ursprüng­licher? Viele Biokäufer sind über­zeugt: anders und besser. Sie vertrauen Bio, essen mit Genuss und gutem Gewissen. Bei Blind­verkostungen, wie sie die Stiftung Warentest macht, lässt sich Bio nicht heraus­schme­cken. Das Fazit aus 44 Tests: Produkte mit Bio-Logo schme­cken genauso gut oder mittel­mäßig wie die ohne. Der Anteil an sensorisch sehr guten Produkten war sogar in beiden Gruppen gleich hoch.

Bio bei Hack­fleisch und Oliven top

Bio oder konventionell - Wer hat die Nase vorn?

© Stiftung Warentest

Geschmack­lich sehr gute Bioprodukte fanden wir unter anderem bei Hack­fleisch, schwarzen Oliven und Schinken. Bei herkömm­lichen Produkten fanden wir sie beispiels­weise bei jungem Gouda, Salami-Pizza, Senf und geräuchertem Forellenfilet. In einigen Tests gehörten sowohl Bio als auch Nicht-Bio sensorisch zur Spitze. Verbraucher haben dann die Wahl: Bei Schokoladen­eis etwa können sie zu Häagen Dazs greifen – oder zum Demeter-Eis von Gildo Rachelli. Bei fertiger Bolognese im Glas kann es Barilla sein – oder Ökoland. Selten ist der Unterschied so klar wie bei gemischtem Hack­fleisch. Da zählten vier Bioprodukte zu den Besten. Alle rochen und schmeckten kräftig nach Fleisch. Das könnte am hohen Rind­fleisch­anteil liegen. Rind­fleisch bringt viel Geschmack mit.

Bio-Chips alt, bitter oder ranzig

Manchmal ist Bioware auch Geschmacks­verlierer, so etwa bei Kartoffel-Chips. Bio-Chips waren alt, bitter oder ranzig. Gesünder, im Sinne von weniger fett- oder zuckerreich, sind Bioprodukte per se nicht. Sie genießen aber diesen Ruf.

Fazit: Im Geschmack steht es unent­schieden. Neutrale Verkostungen zeigen: Bio schneidet meist nicht besser ab als andere Ware. Einen Biogeschmack gibt es nicht.

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cell-82 am 27.01.2021 um 11:46 Uhr
ich kann bestätigen..

Ich habe seit 2004 Allergie, keiner wusste warum, ich mussste bis vor einem Jahr mit Medikamenten leben und habe ich auch muskelschmerzen, laktozeintoleranz .
Ich habe mich letztes Jahr entschieden mein Ernärungsstil zu ändern und obst und Gemüze nur Bio, wenn ich andere Bioprudukte finde, kaufe ich auch. Nach dem Test haben die Ärzte festgestellt dass ich gegen Birke,Erle allergie habe (Kreuzallergie gegen Äpfel,Tomate usw..)
ABER; wenn ich zB. einen Bioapfel esse, habe ich keine Allergie oder wenn ich Biomilchprodukte esse, habe kein Loktoseintoleranz und habe seit einem Jahr 10kg abgenommen, nehme ich seit einem Jahr keine Allergietabletten.
Unser Körper arbeitet wie einer Fabrik, mit gutem Material kann man gutes Produzieren, das System mach dich erst krank, dann verkauft die Medikamente...

Saimondo am 19.04.2020 um 23:06 Uhr
Bio vs konventionelle Hähnchen lt Germanwatch 2019

Germanwatch hat Hähnchen 2019 auf Antibiotikaresistenzen überprüft und dort einen großen Unterschied zwischen bio und konventionell festgestellt: "Billig-Hähnchen aus Discountern sind zu 56 Prozent mit Keimen kontaminiert, die resistent sind gegen Antibiotika. Dabei ist mehr als jedes dritte Hähnchen mit Keimen belastet, die Resistenzen gegen Reserveantibiotika aufweisen. Reserveantibiotika wie Colistin werden bei Menschen als letzte Mittel gegen Infektionserkrankungen eingesetzt, wenn andere Antibiotika nicht mehr wirken. Oft können solche Resistenzen artübergreifend an Menschen und Tiere verbreitet werden." und "Bei [...] Öko-Hähnchenfleischproben wurden gar keine antibiotikaresistenten Keime gefunden." https://germanwatch.org/sites/germanwatch.org/files/Analyse%20von%20H%C3%A4hnchenfleisch%20auf%20antibiotikaresistente%20Erreger.pdf Beim horizontalen Gentransfer per Plasmide ist trotz kochen eine Verbreitung der Resistenz prinzipiell denkbar und zumindest mittelfristig bedenklich.

Engel1984 am 26.07.2019 um 11:25 Uhr

Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung

Profilbild Stiftung_Warentest am 17.01.2017 um 18:38 Uhr
Schadstoffe und Pestizide

@TheClub: Die verschiedenen Themen im Buch (tägliche Aufnahme an Kalorien, Nährwerte, usw.) richten sich nach den Empfehlungen der DGE, die diese auf Basis wissenschaftlicher Studien ausspricht. Wenn Sie sich für einen speziellen Bereich zum Thema Ernährung interessieren, finden Sie die Empfehlung dazu auf der Seite der DGE (www.dge.de), zusammen mit den jeweiligen Studien. Bei jeder unserer Untersuchungen geben wir die Testkriterien (z.B. nach welchen Schadstoffen wurde gesucht, etc.) in der Rubrik 'So haben wir getestet' bekannt. Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung von 50 Lebensmitteluntersuchungen, die nach unterschiedlichsten Kriterien untersucht wurden. Eine Untersuchung von Speiseeis ist eben nur schwer mit einer Untersuchung von Kräutertees zu vergleichen. (SL)

TheClub am 16.01.2017 um 11:28 Uhr
Schadstoffe und Pestizide

Leider hält der Bericht einer Expertendiskussion nicht stand, da nicht daraus hervorgeht, auf welche Schadstoffe getestet wurde. Wurde nur auf bekannte Pestizide und Schadstoffe konventioneller Landwirtschaft getestet, so hat dieser Test leider keine Aussagekraft darüber, ob Bio-Gemüse nun wirklich gesünder ist. Aber das geht halt nicht aus diesem Test hervor. Ich habe zwar weniger als einen Euro für den Test ausgegeben, von daher ist das jetzt kein finanzieller Schaden entstanden :), aber diesbezüglich hätte ich mir mehr Informationen erhofft, um den Bio-Gegner mal etwas entgegen zu setzen.