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Bioware kostet meist mehr als herkömmlich produzierte. Nicht so bei zwei Produktgruppen im Test.
Biofleisch kostet das Doppelte bis Dreifache
Finanziell gehts ans Eingemachte bei der Entscheidung: Biofleisch oder nicht? Ein Kilo konventionelles gemischtes Hackfleisch kostete in unserem Test rund 5 Euro – die Biovariante mehr als das Doppelte. Bei Hähnchenbrust war das Filet mit Biosiegel sogar mehr als dreimal so teuer. Tiere nach Ökostandards zu halten, ist aufwendig. Meist arbeitet ein Biobauer mit weniger Tieren als sein konventionell wirtschaftender Nachbar. Er erzeugt das Futter auf seinem Hof selbst und behandelt Erkrankungen alternativ, etwa mit homöopathischen Mitteln. All das kostet.
Faire Schokolade hat ihren Preis
Auch Süßmäuler müssen eine Wahl treffen. Herkömmliche Nussschokolade kostete rund 1 Euro im Test, die mit Biosiegel zirka 2 Euro. Bei Bioschokolade wird der Kakao nach Ökokriterien angebaut, oft wird er zusätzlich fair gehandelt. Das soll Erzeugern stabile Löhne sichern – und kostet mehr.
Tee und Sonnenblumenöl günstiger
Anderswo fällt der Unterschied kleiner aus, etwa bei Nudeln. Bei Darjeeling und kaltgepresstem Sonnenblumenöl kostete Bio im Test im Durchschnitt sogar etwas weniger als Nicht-Bio. Vergleichsweise günstig ist Bioware beim Discounter. Die Einkaufsmengen und Mischkalkulationen von Aldi, Lidl und Co. machen es möglich.
Fazit: In den meisten Fällen kosten Bioprodukte mehr als konventionelle, aber nicht immer. Besonders groß ist der Preisunterschied bei Fleisch. Grund ist die aufwendige Tierhaltung nach Ökokriterien.
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Ich habe seit 2004 Allergie, keiner wusste warum, ich mussste bis vor einem Jahr mit Medikamenten leben und habe ich auch muskelschmerzen, laktozeintoleranz .
Ich habe mich letztes Jahr entschieden mein Ernärungsstil zu ändern und obst und Gemüze nur Bio, wenn ich andere Bioprudukte finde, kaufe ich auch. Nach dem Test haben die Ärzte festgestellt dass ich gegen Birke,Erle allergie habe (Kreuzallergie gegen Äpfel,Tomate usw..)
ABER; wenn ich zB. einen Bioapfel esse, habe ich keine Allergie oder wenn ich Biomilchprodukte esse, habe kein Loktoseintoleranz und habe seit einem Jahr 10kg abgenommen, nehme ich seit einem Jahr keine Allergietabletten.
Unser Körper arbeitet wie einer Fabrik, mit gutem Material kann man gutes Produzieren, das System mach dich erst krank, dann verkauft die Medikamente...
Germanwatch hat Hähnchen 2019 auf Antibiotikaresistenzen überprüft und dort einen großen Unterschied zwischen bio und konventionell festgestellt: "Billig-Hähnchen aus Discountern sind zu 56 Prozent mit Keimen kontaminiert, die resistent sind gegen Antibiotika. Dabei ist mehr als jedes dritte Hähnchen mit Keimen belastet, die Resistenzen gegen Reserveantibiotika aufweisen. Reserveantibiotika wie Colistin werden bei Menschen als letzte Mittel gegen Infektionserkrankungen eingesetzt, wenn andere Antibiotika nicht mehr wirken. Oft können solche Resistenzen artübergreifend an Menschen und Tiere verbreitet werden." und "Bei [...] Öko-Hähnchenfleischproben wurden gar keine antibiotikaresistenten Keime gefunden." https://germanwatch.org/sites/germanwatch.org/files/Analyse%20von%20H%C3%A4hnchenfleisch%20auf%20antibiotikaresistente%20Erreger.pdf Beim horizontalen Gentransfer per Plasmide ist trotz kochen eine Verbreitung der Resistenz prinzipiell denkbar und zumindest mittelfristig bedenklich.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
@TheClub: Die verschiedenen Themen im Buch (tägliche Aufnahme an Kalorien, Nährwerte, usw.) richten sich nach den Empfehlungen der DGE, die diese auf Basis wissenschaftlicher Studien ausspricht. Wenn Sie sich für einen speziellen Bereich zum Thema Ernährung interessieren, finden Sie die Empfehlung dazu auf der Seite der DGE (www.dge.de), zusammen mit den jeweiligen Studien. Bei jeder unserer Untersuchungen geben wir die Testkriterien (z.B. nach welchen Schadstoffen wurde gesucht, etc.) in der Rubrik 'So haben wir getestet' bekannt. Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung von 50 Lebensmitteluntersuchungen, die nach unterschiedlichsten Kriterien untersucht wurden. Eine Untersuchung von Speiseeis ist eben nur schwer mit einer Untersuchung von Kräutertees zu vergleichen. (SL)
Leider hält der Bericht einer Expertendiskussion nicht stand, da nicht daraus hervorgeht, auf welche Schadstoffe getestet wurde. Wurde nur auf bekannte Pestizide und Schadstoffe konventioneller Landwirtschaft getestet, so hat dieser Test leider keine Aussagekraft darüber, ob Bio-Gemüse nun wirklich gesünder ist. Aber das geht halt nicht aus diesem Test hervor. Ich habe zwar weniger als einen Euro für den Test ausgegeben, von daher ist das jetzt kein finanzieller Schaden entstanden :), aber diesbezüglich hätte ich mir mehr Informationen erhofft, um den Bio-Gegner mal etwas entgegen zu setzen.