
Wer zur rechten Zeit bucht, kann preiswert fliegen. Doch die Freude über billige Tickets währt oft kurz. Denn niedrige Ticketpreise gleichen die Airlines mit zusätzlichen Gebühren aus. test.de zeigt, wie teuer angeblich billige Flüge werden können.
Neue Gepäckgebühr
Pünktlich zur Hauptreisezeit führt Germanwings Gepäckgebühren ein. Wer seinen Koffer am Flughafen aufgibt, zahlt ab sofort 10 Euro zusätzlich pro Flug. Wird das Gepäck schon bei der Buchung angemeldet und bezahlt, kostet es 5 Euro. Ohne zusätzliche Kosten fliegt bei Germanwings nur, wer seinen Flug vor dem 19. Mai gebucht hat oder mit Handgepäck reist. Gepäckgebühren verlangt auch Easyjet. Hier liegen sie zwischen 6 und 15 Euro pro Strecke. Die Gebühren von Germanwings und Easyjet sind ärgerlich, aber harmlos im Vergleich zu Ryanair.
Vorreiter Ryanair
Bei der irischen Billigfluggesellschaft kostet jeder Handschlag extra: Allein den Check-In am Schalter lässt sich Ryanair mit 5 Euro bezahlen. Für jedes am Flughafen aufgegebene Gepäckstück kassiert die Airline weitere 20 Euro pro Flug. Einzige Ausnahme: Bei Online-Anmeldung kostet der erste Koffer „nur“ 10 Euro. Auf innerdeutschen Flügen kommen noch 19 Prozent Mehrwertsteuer hinzu. Erlaubt sind 15 Kilo Freigepäck. Jedes weitere Kilo findet sich mit 15 Euro auf der Rechnung wieder. Alles in allem zahlt ein Ryanair-Passagier mit 20 Kilo Gepäck bis zu 119 Euro zusätzlich. Das ist oft teurer als das eigentliche Ticket.
Gebühr für Sitzplätze
Eine weitere zusätzliche Einnahmequelle sind Sitzplätze. Plätze an den Türen und Notausgängen sind heiß begehrt, da sie etwas mehr Beinfreiheit bieten. Diese so genannten XL-Sitze lassen sich Air Berlin und Tuifly mit bis zu 60 Euro pro Flug teuer bezahlen. Doch auch Easyjet und Ryanair - bei denen eigentlich freie Platzwahl herrscht - schlagen aus den Sitzen noch Profit. Wer eine zusätzliche Gebühr zahlt, darf vor allen anderen Passagieren an Bord und kann die besten Sitze blockieren.
Tipps
- Rechnen. Lassen Sie sich nicht von billigen Ticketpreisen blenden. Rechnen Sie Gebühren für Gepäck und Check-In hinzu und vergleichen Sie dann mit anderen Fluggesellschaften.
- Flughäfen. Bedenken Sie auch, dass manche Billigflieger auf abgelegenen Flughäfen landen. Das kostet Zeit und Geld. Beispiel Stockholm: Air Berlin, Germanwings und Tuifly fliegen nach Stockholm-Arlanda. Ryanair dagegen landet in Skavsta - 100 Kilometer südlich der Hauptstadt.
- Packen. Beachten Sie die Freigepäckgrenzen. Wiegen Sie Ihren Koffer vor der Fahrt zum Flughafen. Verteilen Sie nötigenfalls das Gepäck auf mehrere Taschen und Reisende.
- Sparen. Beschränken Sie sich möglichst auf Handgepäck. Das spart Zeit und Geld. Aber Achtung: Im Handgepäck sind nur noch Flüssigkeiten bis 100 Milliliter erlaubt.
- Reservieren. Nutzen Sie den kostenlosen Check-In im Internet. Bei Air Berlin, Germanwings und Tuifly können Reisende mit Handgepäck schon am Vorabend Ihren Sitzplatz reservieren. Bei Easyjet und Ryanair dürfen sie als Erste einsteigen.
Im Überblick: Zusätzliche Gebühren der Billigflieger
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