Die zehn Schwing- und Winkelschleifer im Test kosten 13 bis 34 Euro. Keiner ist gut, drei sind mangelhaft. Am besten schneiden die Markengeräte Skil und Black & Decker ab.
Sie sind Spezialisten fürs Grobe: Winkelschleifer, auch Trennschleifer oder „Flex“ genannt. Die Geräte mit rotierender Schleifscheibe tragen ordentlich Material ab. Sie werden in der Metallbearbeitung zum Entrosten und Glätten von Schweißnähten eingesetzt und eignen sich, um Metallprofile und Steinzeug zu trennen.
Schwachpunkt ist die Haltbarkeit
Jeder der fünf Winkelschleifer im Test kostet weniger als 35 Euro. Sie funktionieren immerhin befriedigend. Probleme gibt es aber in der Haltbarkeit. Jedes Gerät musste insgesamt etwa 30 Stunden Flachstahl und Steinfliesen schneiden sowie Stahl schleifen. Bei Basic schafften zwei von drei Geräten nicht einmal die Hälfte der Zeit, bei Meister Basic hielten zwei Geräte keine 10 Stunden Dauereinsatz aus – dann brannten die Motoren wegen Überlastung durch. Wir haben diese Ergebnisse noch als ausreichend bewertet, weil Trennscheiben in der Regel nicht im Dauereinsatz betrieben werden. Budget und Bonus hielten immerhin zwischen 17 und 23 Stunden – befriedigend. Nur der Winkelschleifer von Skil kam problemlos durch die Dauerprüfung.
Ähnlich die Schwingschleifer: Basic, Budget und Meister Basic fielen bei dem Versuch durch, insgesamt etwa 50 Stunden verschiedene Holz- und Stahlflächen zu schleifen. Mindestens zwei von drei geprüften Geräten schafften nicht einmal die Hälfte der Zeit. Weil Schwingschleifer häufiger im Dauerbetrieb arbeiten, haben wir das mit mangelhaft bewertet. Allein der Schwingschleifer von Black & Decker hat den Dauertest ohne Schaden überstanden.
Schwingschleifer für ebene Flächen
Schleifgeräte mit vibrierender Schleifplatte wie Schwingschleifer sind für den Feinschliff ebener Flächen gedacht, vor allem auf Holz und Metall. Auf Lack lässt sich damit ein seidenmatter Glanz erzeugen. Ihr Materialabtrag ist eher gering, für den Grobschliff sind sie daher wenig geeignet. Auch bei den Schwingschleifern kommen Funktion und Handhabung über befriedigende Ergebnisse nicht hinaus.
Tipp: Setzen Sie je nach Vorhaben Schleifpapier mit feiner oder grober Körnung ein. Für Flächen, die leicht schmieren wie Lack oder harzreiches Holz, gibt es spezielle Schleifpapiere mit größeren Lücken in der Körnung, damit sich das Papier beim Schleifen nicht zu schnell zusetzt.
Generell gilt: Mit leistungsstärkeren Geräten werden Oberflächen schöner, Schnitte sauberer und die Arbeit gelingt wegen des größeren Materialabtrags schneller. Außerdem liegen die teureren Geräte besser in der Hand, das Arbeiten ist auf Dauer weniger anstrengend. Nicht zuletzt halten sie in der Regel auch länger.
Den Billigheimern fehlen außerdem viele Dinge, die das Arbeiten sicherer machen: Winkelschleifern etwa ein elektronischer Sanftanlauf sowie eine ohne Werkzeug zu verstellende Schutzhaube und Spindelarretierung, Schwingschleifern eine eigene Staubabsaugung. Auch die Halterung für das Schleifpapier ist zum Teil schlecht, sodass die Papiere herausrutschen. Immerhin: Sicherheitsmängel gab es im Test keine und nur in einem Fall kritische Schadstoffwerte: Phthalat-Weichmacher im Griff des Basic-Schwingschleifers.
Fazit: Für gelegentliche Schleifarbeiten mag ein Billiggerät reichen. Wer aber viel zu schleifen hat, gute Ergebnisse erzielen und Spaß bei der Arbeit haben will, sollte mehr als 35 Euro einkalkulieren. Die teureren Geräte haben zudem meist einige Watt mehr Leistungsreserven, sodass sie auch im Dauerbetrieb nicht durchbrennen.
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mein Winkelschleifer vom Hofer um 20€ hält seit Jahren und das trotz teilweise intensiven Einsatzes. Stahlbleche, Formrohre, Mauerwerk, alles ohne wenn und aber, auch das Kugellager dürfte noch gut sein, vibrationen sind sehr gering. Zum Vergleich hatte ich selbstverständlich auch Markengeräte, die vlt. haltbarer in der Funktion an sich aber meiner Meinung kaum besser sind.