Das Sterbegeld der gesetzlichen Krankenkassen wurde gestrichen. Jetzt muss jeder entscheiden, welche finanzielle Vorsorge er trifft.
Wer bestimmte Vorstellungen davon hat, wie seine eigene Bestattung aussehen soll, der kann zu Lebzeiten vorsorgen. Das Testament ist dafür jedoch nicht das richtige Mittel, da es in der Regel erst nach der Bestattung geöffnet wird.
Die meisten sprechen das in der Familie ab oder bevollmächtigen eine Vertrauensperson. Man kann aber auch mit einem Bestatter einen Vorsorgevertrag abschließen, in dem der Ablauf, der Umfang und die persönlichen Wünsche für die Bestattung festgelegt werden. Damit nimmt man den Angehörigen die Arbeit ab, verhindert aber auch, dass die Erben den Aufwand für die Bestattung kürzen. Im Vertrag sollte unbedingt eine Vollmacht für den Bestatter „über den Tod hinaus“ enthalten sein. Dann kann er von den Erben nicht gekündigt werden. Der Kunde selbst kann bei Standardverträgen aber jederzeit kündigen. Achten Sie beim Vertragsabschluss auf niedrige Stornokosten. Preiserhöhungen müssen sachlich gerechtfertigt und angekündigt sein.
Vorsicht ist bei der Finanzierung geboten. Da es eine Leistung ist, die erst zu einem unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft erbracht wird, muss grundsätzlich nicht im Voraus bezahlt werden. Dass der Bestatter eine Sicherheit für erbrachte Leistungen erwartet, ist jedoch verständlich. Dafür kommen zum Beispiel Lebens- und Sterbegeldversicherungen, die Einzahlung eines festen Betrags auf ein Sparbuch mit Sperrvermerk oder auf ein Treuhandkonto infrage. Viele Bestatter kassieren den Betrag auch gern im Voraus. Davon raten wir ausdrücklich ab. Denn im Konkursfall könnte das Geld verloren sein. Sicherer ist die Hinterlegung auf ein Treuhandkonto wie zum Beispiel bei der „Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand“. Vorteil: Das Kapital wird verzinst und quasi mündelsicher angelegt. Im Todesfall wird das Treuhandvermögen an den beauftragten Bestatter ausgezahlt, damit er die Bestattung durchführen kann.
Teure Zwitter
Sicher angelegt ist das Geld auch bei einer Sterbegeldversicherung. Aber lohnt sich das? Kaum. Sterbegeldversicherungen, die älteren Verbrauchern nicht selten mit massivem Druck aufgeschwatzt werden, sind teure Zwitter aus Kapital- und Risikolebensversicherungen mit sehr langen Laufzeiten. Ein 65-jähriger Mann zahlt zum Beispiel bei der Ideal Versicherung 33,77 Euro im Monat für nur 4 500 Euro Versicherungssumme. Nach amtlicher Sterbetafel hat er noch eine Lebenserwartung von gut 15 Jahren. Wenn er die erreicht, hat er bereits 6 079 Euro eingezahlt – weit mehr als die Versicherungssumme. Auf die Überschussbeteiligung kann er sich nicht verlassen, denn die wird nur unverbindlich und ohne Angabe der Höhe in Aussicht gestellt. Schon mit einem Sparplan von einer Bank kämen im selben Zeitraum bei nur 2 Prozent Zins 7 100 Euro zusammen. Weiterer Vorteil: Auf Bank- oder Fondssparpläne können die Sparer zugreifen, wenn sie das Geld zu Lebzeiten brauchen, zum Beispiel, um Krankheits- und Pflegekosten zu bestreiten. Für jüngere Menschen ist eine Risikolebensversicherung meist die beste Wahl.
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Ich berate seit 2002 Menschen die nach einem günstigen und guten Bestatter suchen.
Mein Kernthema heißt: URNE zu HAUSE!
Meine Datenbank hat ca. 8.500 Bestatterdaten und da gibt es auch div. Bestatter, die ich nicht an die Hand gebe.
Mir ist die Situation bekannt, wenn man anruft um nach einem Preis zu fragen.
Jeden Tag darf ich mir anhören, dass man das am Telefon so nicht beantworten kann.
Wobei ich mich frage, wieso eigentlich nicht?
Klar, es ist ein komplexes Thema. Aber es müsste für jeden Bestatter möglich sein, einen Grundpreis für die Bestatterleistung angeben zu können.
Viele Bestatter möchten aber gerne den Angehörigen vor sich sitzen haben. So kann man nett und gefühlvoll beraten. Das macht es dem Angehörigen schwer NEIN zu sagen und evtl. noch einen Mitbewerber zu kontaktieren.
Die beste Möglichkeit heißt: Kümmern Sie sich wenn der Tod noch nicht eingetreten ist!
Der Kopf ist aufnahmefähig und Sie stehen nicht unter Druck.
Wer mich kennt, der weiß, es geht auch and
Kommentar vom Autor gelöscht.
@B.Klass: Wir haben nicht getestet, bei welcher Bestattungsfirma es die günstigste Bestattung gibt. Mit Links zu Portalen, die günstige Bestattungen anbietern, können wir nicht dienen.
Doch bereits mit der Wahl der Bestattungsform und des Ortes können Sie viel Geld sparen. Im Ratgeber "Schnelle Hilfe im Trauerfall" finden Sie eine Tabelle zu den Preisunterschieden der unterschiedlichen Bestatungsformen und auch Beispiele dazu, wie sehr die Wahl des Bestattungsortes einen Einfluss auf die Kosten hat: www.test.de/shop/kinder-familie/schnelle-hilfe-im-trauerfall-sp0533/?ft=download-2001
Wer bereits zu Lebzeiten das Geld für die Bestattung zur Seite legen möchte, kann einen Treuhandvertrag für die Bestattungsvorsorge abschließen, die haben wir in Finanztest 02/2018 vorgestellte und getestet: www.test.de/Bestattungsvorsorge-So-planen-Sie-den-Abschied-nach-Ihren-Wuenschen-5271549-0 . (maa)
Hallo,
eine ältere Dame braucht ihr Geld zu Lebzeiten und sucht für den Todesfall die günstigste Bestattung.
Wo findet man das preisgünstigste Bestattungsinstitut?
Die von einem Leser angegebene Adresse
https://www.ibestattung.com/
lässt sich leider nicht öffnen.
Kommentar vom Autor gelöscht.