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Alle Testergebnisse für Praxistest Bausparen 01/2020
© Lisa Rock
Abschlussgebühr
Sie beträgt je nach Tarif meist 1,0 oder 1,6 Prozent der Bausparsumme und wird entweder von den ersten Sparraten abgezogen oder separat vom Bausparer gezahlt.
Agio
Einige Bausparkassen verlangen für das Bauspardarlehen neben den Zinsen ein Agio (Aufschlag) in Höhe von meist 2 Prozent des Darlehensbetrags. Das Agio wird zu Finanzierungsbeginn auf den Darlehensbetrag aufgeschlagen. Es gilt als Zinsvorauszahlung, die bei einer vorzeitigen Rückzahlung des Bauspardarlehens anteilig erstattet wird.
Allgemeine Bausparbedingungen
In den Allgemeinen Bausparbedingungen (ABB) werden die wesentlichen Bestandteile des Bausparvertrags geregelt. Die Bedingungen sind von der Finanzaufsichtsbehörde (Bafin) genehmigt und Bestandteil des Bausparvertrags.
Bauspardarlehen
Darlehen, das Bausparer nach der Zuteilung ihres Vertrags beanspruchen können. Bei den meisten Tarifen ergibt sich die Höhe des Darlehens aus der Differenz zwischen der Bausparsumme und dem Bausparguthaben. Der Zinssatz für das Bauspardarlehen beträgt meist 1,95 bis 2,95 Prozent, die Laufzeit meist sieben bis zwölf Jahre. Bauspardarlehen dürfen nur für „wohnungswirtschaftliche Zwecke“ eingesetzt werden, vor allem zum Kauf, Bau oder zur Modernisierung von Häusern und Wohnungen.
Bausparsumme
Die Höhe der Bausparsumme wird im Bausparvertrag vereinbart. Sie wird ausgezahlt, wenn der Vertrag die Zuteilungsvoraussetzungen (Mindestguthaben und Zielbewertungszahl) erfüllt. Von der Bausparsumme hängen die Abschlussgebühr, das Mindestguthaben und der Tilgungsbeitrag ab.
Bewertungszahl
Die Kennziffer für die Sparleistung eines Bausparers, von der die Zuteilung und oft auch die Darlehenskonditionen abhängen, wird an mehreren Stichtagen im Jahr von der Bausparkasse ermittelt. Zu den Stichtagen legen die Kassen auch die Zielbewertungszahl fest, die ein Bausparvertrag vor der Zuteilung erreichen muss.
Effektivzins
Der Effektivzins des Bauspardarlehens enthält neben dem Sollzins einen Teil der Abschlussgebühr und ein eventuelles Agio. Er sagt aber nichts über die Qualität eines Tarifs aus, weil die Sparphase nicht berücksichtigt ist. Ein besonders niedriger Effektivzins geht mit einer besonders niedrigen Guthabenverzinsung, einem hohem Tilgungsbeitrag oder anderen Nachteilen einher.
Guthabenzins
Er beträgt meist nur noch 0,01 bis 0,25 Prozent pro Jahr. Die Zinsen liegen damit unter den Gebühren, die Bausparkassen während der Sparphase berechnen. Bei einem Darlehensverzicht erhöht sich die Verzinsung in einigen Tarifen durch Bonuszinsen.
Kontogebühr/Jahresentgelt
Die meisten Bausparkassen verlangen in der Sparphase eine jährliche Gebühr von beispielsweise 12 oder 24 Euro. Kontogebühren für Darlehen sind nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes unzulässig. Verbraucherzentralen halten auch Kontogebühren in der Sparphase für rechtlich fragwürdig.
Mindestsparguthaben
Vor der Zuteilung des Vertrags muss der Bausparer je nach Tarif ein Mindestguthaben von 25 bis 50 Prozent der Bausparsumme ansparen.
Tilgungsbeitrag
Die Monatsrate, die der Bausparer für das Bauspardarlehen aufbringen muss. Bei einigen Tarifen können Bausparer zwischen verschieden hohen Tilgungsbeiträgen wählen.
Zuteilung
Zeitpunkt, ab dem die Bausparkasse die Bausparsumme zur Auszahlung bereithält – meist zwei bis vier Monate nach dem Stichtag, an dem der Bausparer Mindestguthaben und Zielbewertungszahl erreicht hat.
Tipp: In unserem Vergleich von Bauspartarifen finden Sie ein ausführliches Bauspar-Glossar mit mehr als 40 Stichwörtern.
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@Gerhard_Fuchs: Ein Hinweis auf den Regelsparbeitrag erfolgt zwar häufig (nicht immer) auf den Ausdrucken der Bausparkassen, aber fast nie wird auf die möglichen Folgen hingewiesen, wenn der tatsächliche Sparbeitrag den Regelsparbeitrag unterschreitet. Das steht nur im Kleingedruckten (den ABB). Das haben wir in dem Artikel ausdrücklich kritisiert, an mehreren Beispielen erläutert und in der Bewertung berücksichtigt, außerdem hier:
https://preview.test.de/Bausparen-Rechner-hilft-beim-Vergleich-1825589-5390703/
(dda)
Ein Kunde nennt eine Sparrate, die er leisten kann. Er bekommt daraufhin in 26% der Beratungen ein Bausparvertrag angeboten, bei dem eine höhere Regelsparrate erwartet wird, zusammen mit einem Sparplan, der die Wunschsparrate des Kunden verwendet.
Stimmt das?
Beim Kunden könnte so der Irrtum erweckt werden, er könne sich mit seiner Wunschsparrate einen Bausparvertrag mit einer höheren Bausparsumme leisten.
Wenn jetzt die Bausparkasse nach einiger Zeit den Bausparvertrag kündigt, weil der Kunde die Regelsparrate nicht leisten kann, wird das Vermögen des Kunden geschädigt: Der Kunde vermag mit einen Bausparvertrag in der Zukunft ein Darlehen zu einem vorher vereinbarten Zinssatz in Anspruch zu nehmen, nach der Kündigung vermag er das nicht mehr.
Darüber hinaus hat sich in der Regel der "Berater" / die Bausparkasse auf Kosten des Kunden einen Vermögensvorteil verschafft, indem sie aufgrund der höheren Bausparsumme eine höhere Abschlussgebühr kassiert haben.
Ist das eigentlich Betrug?
@ LUCKyFinger: Mit meinem damaligen Bausparvertrag und den Beratungsgesprächen dazu, habe ich ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht. Daher kann ich deiner Aussage nicht zustimmen, dass sich die Vorteile von Fonds und Bausparverträgen unterscheiden. Richtig ist doch eher die Aussage, dass Bausparverträge gar keine Vorteile bieten. Bausparverträge sind in meinen Augen einfach nur die ultimative "Katze im Sack" oder der "Gaul, dem man doch einmal in das Maul geschaut hat". Ich bin sehr froh über mein Fondsdepot bei Comdirect, das ich dank meines Fondsvermittlers mit Fonds-Cashback und zu wesentlich günstigen Sonderkonditionen führen kann. Durch meine Erfahrungen muss ich Jedem raten: "Schaut euch ganz genau an, in was ihr investiert. Es lohnt sich ernsthaft 3 oder 4 Mal hinzuschauen." Denn es ist nicht lustig, sinnlos Geld zu verbrennen - besonders dann, wenn man seinen Kindern auch etwas bieten möchte.
Vielen Dank für die rasche und klare Auskunft. Dann freue ich mich über 12 Monate mit 3% Zinsen und überlege solange, was ich mit dem Geld 2021 anfangen werde.
Auch ich sehe, dass die meisten Bausparverträge aktuell nicht mehr lukrativ sind. Auf jeden Fall schneidet einen Fondssparplan für vermögenswirksame Leistungen in den meisten Fällen besser ab, als die durchschnittlichen Bausparverträge - doch auch bei diesen sollte man gut aufpassen, zumindest auf den Vermittler. Denn wenn man zu hohe Ausgaben zahlt, so werden auch die schönsten Erträge geschmälert. Daher würde ich behaupten, dass sich die Vorteile von Bausparverträgen und Fonds einfach unterscheiden.