Für eine Modernisierung oder als Teil einer künftigen Hausfinanzierung kann sich Bausparen heute noch lohnen. Wir haben für fünf Modellfälle die besten Tarife ermittelt.
Die Bausparkassen zahlen fast keine Sparzinsen mehr. Sie verlangen hohe Abschluss- und Jahresgebühren. Und ihre Bauspardarlehen sind derzeit meist teurer als ein Kredit von der Bank. Von den scheinbar unattraktiven Konditionen sollten sich Sparer aber nicht täuschen lassen: Bausparen kann sich trotzdem lohnen – nicht als Sparvertrag, aber als Baustein einer künftigen Baufinanzierung.
Bausparverträge im Vergleich – das bietet unser Test
Die besten Tarife für fünf Modellfälle. Die Immobilienexperten der Stiftung Warentest haben aus mehr als 200 Tarifen und Tarifvarianten – unter anderem von Schwäbisch Hall, BHW und Debeka – die jeweils zehn besten Bausparlösungen für fünf Modellfälle ermittelt: Für Sparer, die in acht oder zehn Jahren einen Immobilienkauf planen ebenso wie für Hauseigentümer, die ihre Immobilie in vier oder sechs Jahren modernisieren wollen. Für jede Top-Ten-Tarifvariante können Sie die wesentlichen Tarifmerkmale abrufen – etwa Zinssätze, Gebühren, Mindestsparguthaben und Regelsparbeitrag.
Hintergrund und Tipps. Unsere Grafiken zeigen anschaulich, wie ein Bausparvertrag in der Spar- und Darlehensphase funktioniert und wie lange Sie je nach Tarif mindestens sparen müssen, bevor der Bausparvertrag zugeteilt wird. Mithilfe unserer Tipps können sich Sparer vor teuren und ungeeigneten Bausparverträgen schützen.
Bausparen oder Bankdarlehen? Wir zeigen an einem Beispiel, dass sich Bausparen auch dann lohnen kann, wenn die Zinsen für Immobilienkredite der Banken so niedrig bleiben wie heute.
Heftartikel. Wenn Sie den Artikel freischalten, erhalten Sie auch Zugriff auf das PDF zum Bauspartest aus Finanztest 7/2021 mit den ausführlichen Testtabellen.
Bausparen bietet Vorteile
Ein Bausparvertrag hat eine Reihe von Vorteilen, die kein anderes Finanzprodukt bietet:
Zinssicherheit. Der Zinssatz für das Bauspardarlehen steht heute schon fest – auch wenn Kunden das Geld erst in sieben oder zehn Jahren abrufen. Damit ist dieser Teil der Finanzierung unabhängig davon, wie sich die Zinsen am Kapitalmarkt entwickeln.
Günstigeres Bankdarlehen. Selbst wenn die Zinsen so niedrig bleiben wie heute, ist es oft besser, ein Bank- und ein Bauspardarlehen richtig zu mischen, statt alles über die Bank zu finanzieren. Denn ein Bausparvertrag verschafft Immobilienkäufern einen oft unterschätzten Vorteil: Sie brauchen weniger Geld von einer Bank. Schaffen sie es, den Bankkredit mithilfe eines Bauspardarlehens unter 80 oder sogar 60 Prozent des Immobilienwerts zu drücken, bekommen sie fast immer einen besseren Zinssatz. Rechnet man diesen Zinsvorteil mit ein, kann sich ein Bausparvertrag sogar bei dauerhaft niedrigen Zinsen lohnen.
Geld vom Staat. Seit Anfang des Jahres gelten für die Wohnungsbauprämie höhere Einkommensgrenzen und Förderbeträge. Dadurch profitieren viel mehr Bausparerinnen und Bausparer als bisher davon.
Günstige Kleindarlehen. Banken verlangen für Hypothekendarlehen unter 50 000 Euro oft happige Zinsaufschläge. Der Zinssatz für das Bauspardarlehen gilt dagegen auch für kleine Kreditsummen. Das ist vor allem beim Modernisieren ein Vorteil.
Sondertilgungen. Bei Bauspardarlehen sind beliebig hohe Sondertilgungen oder eine komplette Rückzahlung jederzeit möglich. Das ist bei Bankdarlehen gar nicht, nur begrenzt oder nur gegen Zinsaufschlag erlaubt.
Mit dem Bausparrechner zum günstigsten Tarif
Bausparrechner.
Der Vergleich von Bausparkassen kann einfach sein: Der Tarifrechner der Stiftung Warentest vergleicht für Sie die Tarife aller deutschen Bausparkassen – nach Ihren Vorgaben für Ihren persönlichen Bedarf.
Glossar.
Auf den Rechnerseiten finden Sie außerdem ein umfangreiches Glossar zum Bausparen mit über 40 Stichwörtern – von „Abschlussgebühr“ bis „Zwischenfinanzierung“.
Bausparkassen im Vergleich
Die Vorteile lassen sich aber nur verwirklichen mit einem günstigen Tarif, der zum Sparziel passt und auf die eigenen finanziellen Möglichkeiten abgestimmt ist. Der aktuelle Test der Stiftung Warentest zeigt: Einen Tarif, der für alle optimal ist, gibt es nicht. In den fünf getesteten Modellfällen stehen unterschiedliche Tarife in den Top Ten der günstigsten Bausparlösungen. Und auch die Reihenfolge der günstigsten Anbieter ändert sich von Fall zu Fall. Die drei Spitzenplätze in den Modellfällen machen allerdings nur drei Bausparkassen weitgehend unter sich aus.
Bausparvertrag abschließen: Regeln bei der Auswahl beachten
Der vielleicht größte Nachteil: Bausparen ist so komplex, dass selbst Beratern der Bausparkassen oft der Durchblick fehlt. In unserem Praxistest empfahlen sie reihenweise ungünstige Tarifvarianten, überhöhte Bausparsummen, Sparpläne mit viel zu hoher Ansparung und Darlehen mit Monatsraten, die sich kaum jemand leisten kann (Beratung Bausparen: Viele Bausparkassen fallen im Test durch).
Die gute Nachricht: Es gibt einfache Regeln, die vor teuren und ungeeigneten Bausparplänen schützen:
Pünktliche Zuteilung. Besonders wichtig ist das richtige Timing. Ein guter Vertrag ist so justiert, dass die Bausparsumme voraussichtlich pünktlich für die geplante Finanzierung zur Verfügung steht. Sonst müssen Sparer ihre Pläne verschieben oder die Wartezeit bis zur Zuteilung mit einem Zwischenkredit überbrücken. Wenige Monate sind kein Problem. Doch oft verkaufen Bausparkassen Produkte mit aufgeblähten Bausparsummen. Das Problem dabei: Wird der Bausparvertrag erst viele Jahre nach dem Wunschtermin zuteilungsreif, kann ein Zwischenkredit extrem teuer werden.
Regelsparbeitrag beachten. Fast alle Tarifbedingungen verpflichten dazu, einen festen monatlichen Regelsparbeitrag zu zahlen. Bausparkassen empfehlen aber oft Verträge mit viel höheren oder niedrigeren Raten. Vorsicht: Solche Sparpläne sind in aller Regel unverbindlich. Höhere Zahlungen als die Regelrate kann die Kasse jederzeit ablehnen. Sind die Raten kleiner, darf sie Nachzahlungen fordern und kündigen, falls Kunden das ablehnen (Sparbeitrag). Es ist ratsam, daher nur Sparpläne mit dem Regelsparbeitrag zu akzeptieren.
Nicht zu viel sparen. Es ist wichtig, nicht übers Ziel hinauszuschießen. Sieht ein Bausparangebot vor, bis zur Zuteilung weit mehr als das Mindestguthaben zu sparen, ist das doppelt schlecht. Dann ist nicht nur unnötig viel Geld zu Mikrozinsen angelegt, sondern der Darlehensanspruch verringert sich auch noch. Dieser ergibt sich bei fast allen Tarifen aus der Differenz aus Bausparsumme und Guthaben.
Dieser Test ist am 18. Juni 2021 auf test.de erschienen. Am 9. August 2021 haben wir die HTML-Tabellen aktualisiert (Nachtest des neuen Tarifs der Bausparkasse Schwäbisch Hall „Fuchs 05“). Das PDF haben wir nicht aktualisiert.
- Bausparkassen zahlen kaum noch Zinsen aufs Guthaben. Trotzdem kann sich Bausparen lohnen. Sogar dann, wenn die Zinsen für Baukredite so niedrig bleiben wie heute.
- Die BHW/Postbank benutzt die Corona-Pandemie als Vorwand, um Kunden zur Auflösung ihrer gut verzinsten Altverträge zu veranlassen. Wer das Angebot einer „Treueprämie“...
- Eine Bausparkasse darf einen Bausparvertrag nicht kündigen, bloß weil 15 Jahre seit Vertragsabschluss vergangen sind. Eine solche Klausel in den allgemeinen...
@tschmid81: Als klassische Geldanlage für Kinder ist Bausparen nicht geeignet. Die Bausparkassen zahlen fast keine Zinsen mehr auf die Sparbeiträge, verlangen aber relativ hohe Abschluss- und Jahresgebühren. Dadurch ist die Sparrendite fast nimmer negativ. Kinder unter 16 Jahren haben auch keinen Anspruch auf die staatliche Wohnungsbauprämie, die die Rendite aufbessern könnte. Als reine Geldanlage ist Bausparen allenfalls noch für Sparer interessant, die bei Vertragsabschluss 16 bis 25 Jahre alt sind und die staatliche Prämie nach einer Sperrfrist von 7 Jahren unabhängig von der Verwendung des Sparguthabens erhalten. Details finden Sie unter https://www.test.de/Bausparen-als-Geldanlage-Junge-Sparer-schaffen-bis-zu-24-Prozent-Rendite-5629038-0/ (dda)
Vielen Dank für den Test. Als Modellfall fehlt mir leider die - zumindest früher- klassische Geldanlage für Kinder z.B. als Alternative zum Sparbuch. Der Planungshorizont mag dabei > 10 Jahre (15, 20 etc.) liegen. Was ist dabei zu beürcksichtigen? Vielen Dank und beste Grüße
Wieso regen Sie sich so auf? Wenn Sie Fondssparen so viel besser finden sollten Sie doch von sich aus, schon seit Jahren, die Zuteilung annehmen.., oder? Und wenn ihr Bausparvertrag schon seit 10 Jahren zugeteilt ist, kann man dann wirklich von einer "Schweinerei" der Bausparkassen sprechen? Irgenwie passt das nicht, was Sie hier schreiben, sorry.
Hallo, wieso stellen Sie Vergleiche an, die nicht zu stellen sind und somit völlig abwegige Argumente kommen. Wer plant in 10 Jahren zu kaufen will nicht heute kaufen, sondern würde er ja nicht planen in 10 Jahren zu kaufen, klar soweit? :-) ..... und somit erübrigen sich alle Argumente.... Mal davon abgesehen, dass es auch sein kann, dass die Zinsn steigen und einherkehrend die in den letzten 2 Jahren so explodierten Immo-Preise wieder fallen..... aber das ist Glaskugel-Methode. Hat mit der Frage ob sich Bausparen lohnt oder nicht, nichts zu tun.
Ich würde sehr vorsichtig sein, einen Bausparvertrag abzuschließen. Bei mir hat die Debeka einfach versucht, eine Service Pauschale einzuführen und versucht mich jetzt nach 10 Jahren Zuteilungsreife loszuwerden. Wenn man kein Hobbyanwalt ist und den Schweinereien der Bausparkasse widerspricht, sollte man lieber in einem FTSE All World sparen und gut. Ich kann jedem nur die BaFin und den Ombudsmann empfehlen.
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@tschmid81: Als klassische Geldanlage für Kinder ist Bausparen nicht geeignet. Die Bausparkassen zahlen fast keine Zinsen mehr auf die Sparbeiträge, verlangen aber relativ hohe Abschluss- und Jahresgebühren. Dadurch ist die Sparrendite fast nimmer negativ. Kinder unter 16 Jahren haben auch keinen Anspruch auf die staatliche Wohnungsbauprämie, die die Rendite aufbessern könnte. Als reine Geldanlage ist Bausparen allenfalls noch für Sparer interessant, die bei Vertragsabschluss 16 bis 25 Jahre alt sind und die staatliche Prämie nach einer Sperrfrist von 7 Jahren unabhängig von der Verwendung des Sparguthabens erhalten. Details finden Sie unter https://www.test.de/Bausparen-als-Geldanlage-Junge-Sparer-schaffen-bis-zu-24-Prozent-Rendite-5629038-0/
(dda)
Vielen Dank für den Test.
Als Modellfall fehlt mir leider die - zumindest früher- klassische Geldanlage für Kinder z.B. als Alternative zum Sparbuch. Der Planungshorizont mag dabei > 10 Jahre (15, 20 etc.) liegen.
Was ist dabei zu beürcksichtigen?
Vielen Dank und beste Grüße
Wieso regen Sie sich so auf? Wenn Sie Fondssparen so viel besser finden sollten Sie doch von sich aus, schon seit Jahren, die Zuteilung annehmen.., oder?
Und wenn ihr Bausparvertrag schon seit 10 Jahren zugeteilt ist, kann man dann wirklich von einer "Schweinerei" der Bausparkassen sprechen?
Irgenwie passt das nicht, was Sie hier schreiben, sorry.
Hallo, wieso stellen Sie Vergleiche an, die nicht zu stellen sind und somit völlig abwegige Argumente kommen. Wer plant in 10 Jahren zu kaufen will nicht heute kaufen, sondern würde er ja nicht planen in 10 Jahren zu kaufen, klar soweit? :-) ..... und somit erübrigen sich alle Argumente....
Mal davon abgesehen, dass es auch sein kann, dass die Zinsn steigen und einherkehrend die in den letzten 2 Jahren so explodierten Immo-Preise wieder fallen..... aber das ist Glaskugel-Methode.
Hat mit der Frage ob sich Bausparen lohnt oder nicht, nichts zu tun.
Ich würde sehr vorsichtig sein, einen Bausparvertrag abzuschließen.
Bei mir hat die Debeka einfach versucht, eine Service Pauschale einzuführen und versucht mich jetzt nach 10 Jahren Zuteilungsreife loszuwerden.
Wenn man kein Hobbyanwalt ist und den Schweinereien der Bausparkasse widerspricht, sollte man lieber in einem FTSE All World sparen und gut.
Ich kann jedem nur die BaFin und den Ombudsmann empfehlen.