
Die Landesbausparkasse (LBS) Bremen hat mehreren Kunden gedroht, ihnen ihre Bausparguthaben im Wert von mehreren tausend Euro wegzunehmen. „Das Bausparguthaben haben wir bislang zinslos für Sie verwahrt. Wir werden es nunmehr zu unseren Gunsten vereinnahmen“, schrieb sie zum Beispiel Johann Müller*. Er ist seit 40 Jahren Kunde der Bremer Sparkasse, die bis vor kurzem an der LBS beteiligt war.
Ende 2012 hatte die LBS Bremen Müllers Bausparvertrag gekündigt, weil sein Guthaben von rund 9 000 Euro höher war als die Bausparsumme. Der Bitte der LBS, ein Konto für die Überweisung seines Guthabens zu nennen, war er nicht nachgekommen.
Müller ging davon aus, dass die LBS sein Konto bei der Sparkasse kennt. Außerdem hatte er seinen Sparkassen-Betreuer gebeten, sich bei der LBS für eine Rücknahme der Kündigung einzusetzen.
Im Dezember 2013 kam dann der Drohbrief. Die Kasse setzte ihm eine Frist von 14 Tagen, ein Konto zu nennen.
Einen Brief, wie ihn Müller bekam, erhielten nach Angaben der LBS Bremen 14 Kunden. Deren Generalbevollmächtigter Frank Demmer stellt die Aktion ganz harmlos dar: „Das Anschreiben soll die Kunden sensibilisieren, eine Weisung zur Auszahlung der Guthaben zu erteilen.“ Es handele sich nur um eine „bilanzwirksame Vereinnahmung“. Das Kapital werde „selbstverständlich“ jederzeit an die Kunden ausgezahlt. Johann Müller findet andere Worte: „Das ist der Gipfel der Frechheit!“
*Name von der Redaktion geändert.