
Junge Sparer mit Bausparvertrag kassieren in jedem Fall einen staatlichen Zuschuss – auch wenn sie das Geld später für eine Gitarre oder eine Weltreise ausgeben und nicht für die eigenen vier Wände.
Ein Bausparvertrag als reine Geldanlage? Was in Niedrigzinszeiten kurios klingt, kann sich für Menschen zwischen 16 und 24 Jahren lohnen. Die Bausparverträge-Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt: Wer sieben Jahre lang rund 60 Euro im Monat sparen will, kann einen Bausparvertrag als sehr guten Sparplan nutzen – 1,3 bis 2,4 Prozent Rendite sind drin. Aber nur mit der Wohnungsbauprämie.
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Bis zu 490 Euro Prämie vom Staat
Die staatliche Wohnungsbauprämie bekommen normalerweise nur Bausparer, die ihren Vertrag für den Bau, den Kauf oder die Modernisierung einer Immobilie einsetzen. Doch es gibt eine Ausnahme: Sparer, die bei Vertragsabschluss noch keine 25 Jahre alt sind, können mit ihrem Geld machen, was sie wollen, also auch ein Auto kaufen oder eine Weltreise finanzieren. Die Prämie von insgesamt bis zu 490 Euro bekommen sie trotzdem.
Voraussetzungen: Sie müssen mindestens sieben Jahre sparen und sie dürfen nicht zu viel verdienen. Dann kann die Prämie auch einen mäßig verzinsten Bausparvertrag in einen rentablen Sparplan verwandeln.
Das bietet der Bauspartest der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt sechs günstige Bauspartarife für junge Sparer, die Anspruch auf die staatliche Wohnungsbauprämie haben und ihr Geld möglichst rentabel anlegen wollen. Dafür sind nur wenige Tarife gut geeignet. Die meisten lohnen sich allenfalls in Kombination mit einer späteren Baufinanzierung.
Renditen. Mit Wohnungsbauprämie und einem geeigneten Tarif können junge Sparer eine Rendite von 1,30 bis 2,41 Prozent erzielen. Testsieger sind Bausparkassen, die einen Jugendbonus und zusätzlich einen Zinsbonus zahlen.
Bausparförderung. Wir geben einen Überblick über die staatliche Bausparförderung mit Wohnungsbauprämien und Arbeitnehmer-Sparzulagen für vermögenswirksame Leistungen.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus Finanztest 8/2020.
Positiv: Einkommensgrenzen steigen
Die Einkommensgrenze einzuhalten, dürfte für die meisten jungen Leute spätestens ab 2021 kein Problem sein. Dann steigen nicht nur die Prämien von 45 auf 70 Euro im Jahr (für Ehepaare von 90 auf 140 Euro), sondern auch die Höchstgrenze für das Einkommen. Künftig bekommt jeder die Prämie, dessen zu versteuerndes Einkommen nicht höher als 35 000 Euro im Jahr liegt (Ehepaare 70 000 Euro). Brutto darf das Jahreseinkommen noch deutlich höher liegen. So profitieren mehr Sparer als bisher von der staatlichen Förderung. Um sie voll auszuschöpfen, reicht eine monatliche Sparrate von rund 60 Euro (Ehepaare 120 Euro).
Eine Rendite bis zu 2,4 Prozent ist drin
Längst nicht alle Bauspartarife sind für Renditesparer geeignet. Bei den meisten sind die Abschluss- und Jahresgebühren deutlich höher als die Zinsen, die sie ihren Kunden zahlen. Die Finanztest-Experten haben daher nach Tarifen gesucht, die ihre mageren Basiszinsen durch einen Jugendbonus aufstocken oder Bonuszinsen zahlen, wenn der Sparer kein Bauspardarlehen in Anspruch nimmt. Ergebnis: Bei den günstigen Tarifen im Test sind mit der Wohnungsbauprämie Renditen von 1,30 bis 2,41 Prozent drin. Das ist deutlich mehr, als Banken und Sparkassen derzeit für ihre Sparpläne bieten.
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