Alle Testergebnisse für Praxistest Baufinanzierung
Im Test
19 regionale und überregionale Anbieter von Baukrediten. Von Februar bis Oktober 2022 ließen sich geschulte Testpersonen von den Anbietern unverbindliche Angebote zur Finanzierung einer Eigentumswohnung erstellen. Anhand von Protokollbögen und Angebotsunterlagen haben wir 131 Gespräche ausgewertet. Pro Institut wurden sieben Gespräche ausgewertet, bei der Hamburger Sparkasse und Sparda München waren es jeweils sechs.
Testfall. Die Testpersonen gaben vor, mit ihrem Ehepartner – beide 28 bis 48 Jahre alt – eine Wohnung zur Eigennutzung kaufen zu wollen. Der Kaufpreis der Immobilie lag je nach Region zwischen 350 000 und 750 000 Euro. Rund 15 Prozent des Kaufpreises und alle Nebenkosten waren durch das Eigenkapital abgedeckt. Es bestand aus Tages- und Festgeld, Aktienfonds, Staatsanleihen und einem Zuschuss der Eltern. Das Nettoeinkommen reichte nach Abzug der gesamten Lebenshaltungskosten und des Hausgelds für eine Tilgung des Kredits von mindestens 2 Prozent im Jahr.
Qualität des Angebots (75 Prozent)
Eignung für den Kunden. Wir prüften, ob der Finanzierungsvorschlag zur finanziellen Situation der Tester und den Kosten des Kaufs passte. Negativ wurde bewertet, wenn es eine Finanzierungslücke gab oder die Kreditbelastung nicht den finanziellen Möglichkeiten entsprach. Berücksichtigt wurde auch das Zinsänderungsrisiko für die Restschuld nach Ende der Zinsbindung.
Kosten. Hier war der Maßstab der Bewertung die Differenz aus dem Effektivzins der Gesamtfinanzierung und der Rendite für Hypothekenpfandbriefe mit gleichem Tilgungsverlauf. Je kleiner dieser Abstand, desto günstiger das Angebot. In die Bewertung gingen Nachteile ein, die entstanden, wenn Teile des Eigenkapitals oder Einkommens nicht einbezogen wurden.
Flexibilität. Wir bewerteten flexible Rückzahlungsoptionen wie Sondertilgung oder Wechsel des Tilgungssatzes.
Kundeninformation (20 Prozent)
Kreditbausteine. Wir haben geprüft, ob der Finanzierungsvorschlag alle wichtigen Informationen zu den Krediten enthielt, etwa den Effektivzins, die Restschuld zum Ende der Zinsbindung, die Laufzeit der Finanzierung sowie einen vollständigen Tilgungsplan.
Gesamtfinanzierung. Bewertet haben wir, ob der Kunde oder die Kundin eine klare und vollständige Übersicht über die Kosten des Immobilienkaufs, die Finanzierungsstruktur und die monatliche Gesamtbelastung erhielt.
Begleitumstände (5 Prozent)
Wir haben geprüft, ob die Terminvereinbarung klappte, das Gespräch diskret und störungsfrei verlief, der Berater und die Beraterinnen die Finanzierung verständlich erläuterten und auf Fragen unserer Testkunden eingingen.
Abwertungen
Durch Abwertungen wirken sich Mängel in den Beratungsgesprächen verstärkt auf übergeordnete Urteile aus. Folgende Abwertung setzten wir ein: Haben wir die Eignung für den Kunden mit Mangelhaft bewertet, konnte die Note für die Qualität des Angebots nicht besser sein. Abwertungen sind mit einem * in unseren Testergebnissen gekennzeichnet.
Alle Testergebnisse für Praxistest Baufinanzierung
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- Rentable Immobilien zu finden ist nicht einfach. Wir zeigen, wie sich der Kauf einer Eigentumswohnung dennoch lohnen kann und wie Anleger nüchtern kalkulieren.
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- Unser KfW-Vergleichsrechner ermittelt, ob und wie viel Zinsen Sie bei Ihrer Finanzierung sparen, wenn Sie ein Bankdarlehen mit einem Förderkredit der KfW kombinieren.
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- Mit dem Grenzzinsrechner der Stiftung Warentest können Sie berechnen, wie viel Zinsen Sie sparen, wenn sie vorhandene Geldanlagen für mehr Eigenkapital auflösen.
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Bei der Finanzierung einer Eigentumswohnung schlicht falsch beraten. Im Nachhinein werden dort meiner Meinung nach falsche Anreize gesetzt. Nicht der zufriedene Kunde ist das Ziel sondern der eigene Bonus. Für unser Häuschen alles selbst gerechnet und viel gespart.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Spam
@ralph.meder: Die von uns genannte Pauschale empfehlen wir, solange die tatsächlichen Werte noch nicht bekannt sind und dienen einer ersten groben Einschätzung der Kosten für den Immobilienerwerb. Sie stellt einen groben Richtwert pro Quadratmeter Wohnfläche dar und beinhaltet alle Betriebskosten, die nach der Betriebskostenverordnung bei vermieteten Wohnungen auf den Mieter abgewälzt werden können, zuzüglich Instandhaltungs- und Verwaltungskosten. Sobald es sich um ein konkretes Objekt handelt, sollten Sie sich die Nebenkostenabrechnungen vom Verkäufer aushändigen lassen und dann die Finanzierung anhand dieser Daten genau prüfen. (AK)
Im Artikel "Der beste Weg zum Kredit" aus finanztest 03/2017 wird vorgeschlagen, wie man vor dem geplanten Hauskauf eine realisierbare Kreditrate berechnet. Zur Abschätzung der zukünftigen Nebenkosten wird empfohlen, wenn man diese für die neue Bleibe noch nicht kenne, pro Monat 3,50 € pro Quadratmeter anzusetzen. Meine Frage lautet: sollten damit etwa Energie, Strom, Müll, Immobilien-bezogene Pflicht-Versicherungen (Brand- bzw. Elementarschadenvers., Haftpflicht,..) abgedeckt sein und welche Flächenangabe wird zur Berechnung herangezogen? Die reine Hausfläche oder die gesamte Wohnfläche (jedes Stockwerk)? Dachgeschoss je nach Dachschrägen anteilig und auch Keller extra? Das bleibt völlig unklar. Die Faustformel scheint da für Eigentumswohnungen eher Sinn zu ergeben. Die Antwort auf diese Fragen würde uns für die Planung unserer Finanzierung sehr interessieren, da eine gesonderte Ermittlung aller dieser Kosten sehr zeitaufwändig ist.
Kommentar vom Autor gelöscht.