
Bauherren müssen aufpassen: Bevor sie auch nur einen Cent Kredit bekommen, kassieren Banken Bereitstellungszinsen in Höhe von 3 Prozent auf den nicht ausgezahlten Darlehensbetrag – oft schon ab dem dritten Monat nach der Darlehenszusage. Mitunter verlangen sie vor der Kreditauszahlung doppelt so viel Zinsen im Monat wie danach. Der Artikel zeigt, mit welchen Zinsen Bauherren während der Bauzeit rechnen müssen und wie sie die teuren Zinsen umgehen können.
Der Einstieg in den Finanztest-Artikel
„Anfang der Neunzigerjahre zahlten Bauherren für ihren Kredit noch rund 10 Prozent Zinsen im Jahr. Zu Beginn des Jahrtausends waren es 6,5 Prozent. Heute gibt es Baugeld mit zehn Jahren Zinsbindung bei den meisten Banken zu einem Zinssatz unter 2 Prozent. Eines hat sich für Kreditnehmer aber nicht geändert: Heute wie damals kassieren Banken 3 Prozent Zinsen im Jahr allein dafür, dass sie den zugesagten Kreditbetrag zur Auszahlung bereithalten. Das kann die Finanzierungskosten um einige tausend Euro verteuern.
Banken zahlen Darlehen an Bauherren nicht auf einen Schlag aus, sondern in Etappen nach dem Baufortschritt – zu den Zeitpunkten, an denen die Rechnungen der Baufirmen fällig werden und der ausgezahlten Kreditsumme ein entsprechender Sachwert gegenübersteht. Beim Kauf vom Bauträger beispielsweise sieht die Makler- und Bauträgerverordnung bis zu sieben Teilzahlungen vor. Die ersten Monate nach Abschluss des Kreditvertrags sind in der Regel noch frei. Danach berechnen die Banken jeden Monat 0,25 Prozent Bereitstellungszinsen auf den Betrag, den der Kunde noch nicht abgerufen hat – zusätzlich zu den normalen Zinsen auf die bereits ausgezahlte Kreditsumme. (...)“