
Genug Eigenkapital? Wir zeigen, wie Sie einen Teil in Fonds anlegen. © Getty Images / Fabian Wentzel
Immobilienkredite gibt es derzeit schon ab Zinssätzen unter 1 Prozent. Lohnt es sich da überhaupt noch, möglichst viel Eigenkapital für die eigenen vier Wände einzusetzen? Tatsächlich kann die Finanzierung viele tausend Euro günstiger werden, wenn Käufer einen Teil ihrer Mittel nicht in die Immobilie, sondern in Aktienfonds anlegen. Eine Garantie gibt es aber nicht, ein Risiko ist immer dabei. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest.
Fondsanlage statt Eigenkapital
In der aktuellen Niedrigzinsphase ist es für Immobilienkäufer verlockend, nur einen Teil des Eigenkapitals für die eigenen vier Wände einzusetzen und den Rest in Aktienfonds anzulegen. Wenn die Fondsanteile bis zum Ende der Zinsbindung mehr Rendite bringen, als der Kredit an Zinsen kostet, würde diese Strategie aufgehen.
Finanzieren mit Aktienfonds – das bietet unser Test
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Finanzierungsvergleich. Zwei Beispielrechnungen zeigen, wie die Chancen und Risiken einer Baufinanzierung mit Aktienfonds von der Höhe des Eigenkapitals abhängen.
Hintergrund und Tipps. Die Finanztest-Experten erläutern, für wen es sich lohnen kann, die Immobilienfinanzierung mit einer Anlage in Fonds zu kombinieren − und welche Risiken damit verbunden sind. Wir sagen, welches Eigenkapital Sie mindestens einsetzen sollten, warum eine lange Zinsbindung für eine Fondsfinanzierung besonders wichtig ist und und welche Fonds am besten geeignet sind.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus Finanztest 12/2020.
Fondsrenditen höher als aktuelle Bauzinsen
Die Chancen dafür stehen gut. Mit dem Kauf eines ETF auf den globalen Aktienindex MSCI World in den Jahren 1970 bis 2000 hätten Anleger bei 20 Jahren Anlagedauer im Schnitt mehr als 8 Prozent Rendite erzielt. Selbst im schlechtesten Fall waren es noch 2,5 Prozent. Das ist deutlich mehr, als ein Baudarlehen heute kostet.

© Stiftung Warentest
Keine Renditegarantie
Gute Renditen in der Vergangenheit sind allerdings keine Garantie für die Zukunft. Außerdem zahlen Haus- und Wohnungskäufer für ihr Darlehen oft einen höheren Zinssatz, wenn sie einen Teil ihres Geldes in Fonds statt in ihre Immobilie stecken. Das muss beim Vergleich berücksichtigt werden. Und in jedem Fall tauschen Kreditnehmer ein Stück Planungssicherheit gegen Chancen und Risiken an der Börse.
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@Schedbauer: Nein, davon gehen wir nicht aus und das wäre auch unrealistisch. Im Artikel finden Sie mehrere Beispiel dafür, wie die Zinssätze der Banken von der Eigenkapital- bzw. Fremdkapitalquote abhängen. Bei geringem Eigenkapital liegen die Zinssätze weit über den Bestkonditionen. (maa)
Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie davon ausgehen, dass die Zinssätze der Kapitalgeber unabhängig vom Eigenkapital für alle Finanzierungsquoten nahezu gleich sind? Wäre das realistisch?