Förderprogramme
Der Staat greift Baufinanzierern finanziell unter die Arme: Günstige Kredite und staatliche Zuwendungen helfen, den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Auch Modernisierer können von staatlichen Programmen profitieren. Die meisten Förderprogramme sind allerdings an bestimmte Bedingungen gebunden.
Wohn-Riester
Seit dem November 2008 dürfen Banken, Bausparkassen und Versicherer erstmals Immobilienkredite mit staatlicher Riester-Förderung anbieten. Für die Tilgung des Darlehens bekommen Hauseigentümer dann Zulagen und Steuervorteile wie für einen gewöhnlichen Riester-Sparvertrag. Allerdings müssen Haus- und Wohnungseigentümer einige Bedingungen erfüllen:
- Der Kreditnehmer hat sein Haus oder seine Wohnung nach 2007 angeschafft oder gebaut.
- Er wohnt selbst in der Immobilie und hat dort seinen Hauptwohnsitz oder Lebensmittelpunkt.
- Der Kreditvertrag sieht eine Tilgung spätestens bis zum 68. Lebensjahr vor.
- Der Kreditvertrag muss von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht oder vom neuen Bundeszentralamt für Steuern zertifiziert sein.
Zwei Kreditmodelle stehen zur Auswahl:
- Ein Riester-Darlehen mit direkter Tilgung (Annuitätendarlehen) und einer Zinsbindung von beispielsweise 10, 15 oder von 20 Jahren.
- Ein Kombikredit einer Bausparkasse. Er besteht aus einem Bausparvertrag und einem Darlehen in Höhe der Bausparsumme. Statt das Darlehen zu tilgen, spart der Kreditnehmer zunächst einen Bausparvertrag an, mit dem er das Darlehen nach beispielsweise zehn Jahren auf einen Schlag ablöst
Kreditnehmer können mit einem Riester-Darlehen je nach Ausgangslage und Kredithöhe viel tausend Euro sparen, im Einzelfall sogar bis zu 50 000 Euro. Denn neben den Zulagen und Steuervorteilen profitieren sie von einer erheblichen Zinsersparnis, weil sie ihr Darlehen mit Hilfe der Förderung schneller zurückzahlen können. Obwohl sie im Rentenalter Steuern auf die geförderten Beträge zahlen müssen, bleibt unterm Strich ein dickes Plus.
Finanztest informiert ausführlich über Riester-Darlehen:
Wohn-Riester: Top-Bauspartarife fürs Eigenheim (Finanztest 12/2009)
Riester fürs Eigenheim: Doppelt sparen mit Riester (Finanztest 12/2010)
KfW-Förderbank
Die staatliche KfW-Förderbank (KfW) vergibt zinsgünstige Darlehen für den Bau oder Kauf der eigenen vier Wände, aber auch für Modernisierungs- und Energiesparmaßnahmen. Unschlagbar günstig ist zum Beispiel das Programm „Energieeffizient Bauen“, mit dem die KfW den Bau oder Kauf eines Hauses mit niedrigem Energieverbrauch fördert. Dafür vergibt sie ein Darlehen bis zu 50 000 Euro zu Effektivzinsen von teilweise unter 2 Prozent. Keine Auflagen an die Bauweise stellt die KfW in ihrem Wohneigentumsprogramm für den Bau oder Kauf selbstgenutzter Immobilien. Dafür stellt sie ein Darlehen bis zu 30 Prozent der Gesamtkosten oder maximal 100 000 Euro zur Verfügung. Die Zinssätze sind allerdings nicht viel günstiger als für ein durchschnittliches Bankdarlehen.
Tipps
- Kombinieren. Oft ist es günstig das Bankdarlehen mit einem Darlehen der staatlichen KfW-Förderbank zu kombinieren. Auch wenn die Zinsen eher durchschnittlich sind, kann der Kredit die Finanzierung Ihres Eigenheims billiger machen. Denn einige Banken geben darauf einen Rabatt oder behandeln ihn wie Eigenkapital. Rutscht dadurch die Finanzierungssumme unter 60 Prozent des Immobilienwerts, bekommen Sie das Bankdarlehen zum Bestzins.
- Einkommensunabhängig. Sie können KfW-Kredite über Banken und Sparkassen beantragen. Im Gegensatz zu den meisten anderen staatlichen Hilfen gibt es die Kredite der bundeseigenen Förderbank unabhängig von der Höhe des Einkommens.
- Hindernis. Nur wenige Banken bieten Hausmodernisierern KfW-Darlehen ohne Mindestbetrag an. Vielen vermitteln die Förderung sogar nur in Kombination mit hauseigenen Immobilienkrediten. Lassen Sie sich nicht von Ihrer Hausbank dazu überreden, mehr Geld aufzunehmen als nötig. Finanztest nennt Banken, die KfW-Förderkredite auch an Hausmodernisierer vermitteln, die bisher nicht bei ihnen Kunden waren:
Sanierungskredit: Viel Geld für Energiesparer (Finanztest 2/2010).
Wohnungsbauförderung der Länder, Kommunen und Kirchen
Die meisten Bundesländer haben eigene Programme, um den Bau oder Kauf von Wohnungen und zum Teil auch Modernisierungsmaßnahmen zu fördern. Dazu gehören zinslose oder zinsgünstige Darlehen, einmalige Baukostenzuschüsse oder Aufwendungshilfen, die laufende Kreditbelastungen senken. Die Hürden sind unterschiedlich hoch. Gefördert werden oft nur Familien mit Kindern. Und wenn die Mittel für ein Jahr ausgeschöpft sind, gehen neue Antragsteller leer aus. Für fast alle Förderprogramme gelten Einkommensgrenzen. Chancen auf Länderförderung haben allerdings längst nicht nur Geringverdiener.
Tipps
- Förderung durch Bundesländer. Richtlinien, Kontaktadressen und einen interaktiven Förderrechner für alle Bundesländer gibt es im Internetportal: www.baufoerderer.de.
- Förderung durch Kommunen und Kirchen. Informationen finden Baufinanzierer im Onlineportal www.aktion-pro-eigenheim.de.
Baudenkmäler und Sanierungsgebiete
Wer ein Gebäude, das in einem Sanierungsgebiet liegt oder eine unter Denkmalschutz stehende Immobilie saniert, kann diese Kosten beim Finanzamt absetzen: Zehn Jahre lang erkennt der Fiskus jeweils 9 Prozent der Sanierungskosten als Sonderausgaben an. Die Arbeiten dürfen erst nach Abschluss des Kaufvertrags beginnen.
Tipps
- Auswahl. Kaufen Sie ein Baudenkmal nicht nur aufgrund der Steuerersparnis. Gerade deshalb werden Baudenkmäler oft überteuert angeboten.
- Beratung. Für den Steuervorteil müssen Sie eine Reihe von Regeln beachten. Lassen Sie sich dabei von einem Steuerberater helfen.