Alle Testergebnisse für Praxistest Baufinanzierung 03/2017
Banken sind verpflichtet, für Kredite den effektiven Jahreszins zu nennen, der alle wichtigen Kosten enthält – schon in der Werbung und auch für unverbindliche Angebote. Seit März 2016 gelten strengere Vorschriften für die Effektivzinsangabe – doch sie werden von Banken oft ignoriert.
Kombikredite
Für Kombikredite mit Bausparverträgen müssen Banken jetzt den Effektivzins für die gesamte Laufzeit ausweisen. Darin gehen neben den Zinsen alle Bausparbeiträge und Gebühren ein. Doch in mehr als der Hälfte der 45 im Test angebotenen Kombikredite fehlte der Effektivzins. Ein Vergleich mit herkömmlichen Bankdarlehen ist dann fast unmöglich. Besonders häufig fehlte der Effektivzins bei den Sparda Banken Baden-Württemberg und West, die dafür Punktabzüge bei der Kundeninformation bekamen.
Grundbuchkosten
Auch Kosten für die Bestellung der Kreditsicherheiten sind in den Effektivzins einzurechnen, soweit sie der Bank bekannt sind. Nur Notarkosten sind ausgenommen. Grundbuchgebühren sind gesetzlich festgelegt, der Bank bekannt und deshalb nach Auffassung von Finanztest immer einzurechnen. Doch in jedem dritten Kreditangebot im Test fehlten diese Kosten. Allianz, Commerzbank und Deutsche Bank gaben den Effektivzins sogar durchweg etwas zu niedrig an. Grundbuchkosten erhöhen den Effektivzins nur um wenige Hundertstel Prozentpunkte. Dennoch ist es ärgerlich, wenn sich Banken auf diese Art Wettbewerbsvorteile verschaffen.
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Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Spam
@ralph.meder: Die von uns genannte Pauschale empfehlen wir, solange die tatsächlichen Werte noch nicht bekannt sind und dienen einer ersten groben Einschätzung der Kosten für den Immobilienerwerb. Sie stellt einen groben Richtwert pro Quadratmeter Wohnfläche dar und beinhaltet alle Betriebskosten, die nach der Betriebskostenverordnung bei vermieteten Wohnungen auf den Mieter abgewälzt werden können, zuzüglich Instandhaltungs- und Verwaltungskosten. Sobald es sich um ein konkretes Objekt handelt, sollten Sie sich die Nebenkostenabrechnungen vom Verkäufer aushändigen lassen und dann die Finanzierung anhand dieser Daten genau prüfen. (AK)
Im Artikel "Der beste Weg zum Kredit" aus finanztest 03/2017 wird vorgeschlagen, wie man vor dem geplanten Hauskauf eine realisierbare Kreditrate berechnet. Zur Abschätzung der zukünftigen Nebenkosten wird empfohlen, wenn man diese für die neue Bleibe noch nicht kenne, pro Monat 3,50 € pro Quadratmeter anzusetzen. Meine Frage lautet: sollten damit etwa Energie, Strom, Müll, Immobilien-bezogene Pflicht-Versicherungen (Brand- bzw. Elementarschadenvers., Haftpflicht,..) abgedeckt sein und welche Flächenangabe wird zur Berechnung herangezogen? Die reine Hausfläche oder die gesamte Wohnfläche (jedes Stockwerk)? Dachgeschoss je nach Dachschrägen anteilig und auch Keller extra? Das bleibt völlig unklar. Die Faustformel scheint da für Eigentumswohnungen eher Sinn zu ergeben. Die Antwort auf diese Fragen würde uns für die Planung unserer Finanzierung sehr interessieren, da eine gesonderte Ermittlung aller dieser Kosten sehr zeitaufwändig ist.
Kommentar vom Autor gelöscht.
@perseushelm: Anders als in Ihrem Fall, wird eine Baufinanzierung i.d.R. einmal im Leben durchgeführt. Vielen Verbrauchern sind weder die Begrifflichkeiten noch die möglichen Fallstricke einer Finanzierung bekannt. Das zeigen uns die vielen Zuschriften unserer Leser. Gerade für jene Baufinanzierer können lange Zinsfestschreibungen – zumal in der jetzigen Tiefzinsphase – Finanzierungssicherheit bedeuten.
Wer bereits eine oder mehrere Baufinanzierungen hinter sich hat, weiß sicherlich, worauf es ankommt. (dda)