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Testergebnisse für 31 Basmati-Reis 09/2018Im Test: 31 Basmatireise, darunter weißer Reis (16 lose, 5 im Kochbeutel), 5 Vollkornreise und 5 vorgegarte Mikrowellenprodukte. 8 Produkte sind Bio-Basmati.
Eingekauft haben wir im März 2018.
Die Preise ermittelten wir durch Befragung der Anbieter im Juli 2018.
Sensorisches Urteil: 40 %
Fünf auf Basmatireis geschulte Testpersonen prüften Aussehen und Geruch der ungekochten Reise. Dann bereiteten wir die Produkte nach Packungsempfehlung zu – ohne Zugabe von Salz oder Fett/Öl. Vorgegarten Reis erwärmten wir in der Mikrowelle nach Packungsvorschrift. Die Proben wurden gleich nach der Zubereitung unter standardisierten Bedingungen serviert und verkostet. Die Prüfer beschrieben Art und Intensität von Aussehen, Geruch, Geschmack, Konsistenz, Mundgefühl. Der erarbeitete Konsens war Basis unserer Bewertung. Fehlte der typische Basmati-Duft, gab es Fremdnoten oder war die Konsistenz nicht locker-leicht, sondern weich oder gummiartig, wurde abgewertet. Alle Prüfungen lehnten sich an die Methode L 00.90–22 der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils) sowie an Methode L 00.90–11/1–4 (Profilprüfung) der ASU an.
Authentizität: 20 %
Wir prüften mittels DNS-Fingerabdruck, ob es sich um zugelassenen Basmati-Reis handelt. Ließen sich die Sorten nicht unterscheiden, wurden alle Sorten aufgeführt, die in Frage kommen. Die Reissorten wurden dabei quantifiziert und der Anteil an Nicht-Basmatireis (Fremdreis) ermittelt. Bei allen Produkten führten wir Duftgenanalysen durch. Zudem ordneten wir die Reissorten den Herkunftsländern Indien und Pakistan zu. Die Untersuchungen wurden durchgeführt gemäß Nader, W.F., Brendel, T. and Schubbert, R.: Advances in Food Authenticity Testing. In: Advances in Food Authenticity (G. Downey, editor). Woodhead Publishing, UK, 2016, pages 7–33.
Entsprechend dem aktuellen Code of Practice on Basmati Rice von 2017 und dem Codex Alimentarius für Reis untersuchten wir:
- Amylosegehalt: gemäß ISO 6647, Part-1:2015
- Alkalispreizung und Gellänge: gemäß DRR Manual 2009
- Kornlänge und -breite: per Lichtmikroskop
- Längen-Breiten-Verhältnis und Ausdehnung des Reiskorns beim Kochen wurden berechnet.
- Anteile an kreidigen, verfärbten und insektengeschädigten Körnern sowie die Anteile an Bruch, Fremdbesatz und Schalenresten wurden mit präparativen Methoden ermittelt. Wir untersuchten mindestens zweimal 100 Gramm Reis pro Produkt.

Länge und Breite. Mit dem Lichtmikroskop haben wir die Reiskörner mikrometergenau vermessen. © Stiftung Warentest

Viel Bruch. Die Kochbeutel-Produkte enthielten im Schnitt doppelt so viele gebrochene Körner wie loser Reis. © Stiftung Warentest

Hitzegeschädigte, gelbe Körner. Auch diese fehlerhaften Körner haben wir aussortiert. © Stiftung Warentest
Schadstoffe: 20 %
Wir prüften auf verschiedene Schadstoffe:
- Schimmelpilzgifte: Aflatoxine B1, B2, G1, G2 und Ochratoxin A in Anlehnung an Methode DIN EN ISO 14123.
- Schwermetalle: Blei, Kadmium, Quecksilber in Anlehnung an Methode DIN EN 15763:2010 (2010–04).
- Gesamt-Arsen: in Anlehnung an Methode DIN EN 15763:2010 (2010–04); bei positivem Befund wurde auch das gesundheitskritische anorganische Arsen gemessen: gemäß Methode L 25.06–01 der ASU.
- Pestizide: per QuEChERS LC-MS/MS plus GC-MS gemäß DIN EN 15662:2009–02.
- Begasungsmittel zur Schädlingsbekämpfung: Zum Nachweis einer Begasung mit Methylbromid wurde auf anorganisches Bromid plus Chlorid geprüft (in Anlehnung an Methode DIN EN 13191–2:2000–10). Zum Nachweis einer Begasung mit Phosphorwasserstoff (Phosphan) wurden nur die Vollkornreise per Headspace-GC geprüft, weil nur in ihren Randschichten Phosphan noch nachweisbar ist.
- Mineralölbestandteile (Mosh/Posh und Moah): in Anlehnung an Methode DIN EN 16995:2017.
Verpackung: 5 %
Drei Experten prüften Öffnen, Entnehmen und Verschließen der Verpackungen sowie die Recyclinghinweise und Materialkennzeichnung.
Deklaration: 15 %
Wir prüften gemäß den lebensmittelrechtlichen Vorschriften. Drei Experten bewerteten darüber hinaus Lagerungs- und Zubereitungsempfehlungen, Allergiehinweise, Werbeaussagen, Herkunftsangaben und Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Kennzeichnung. Um die Richtigkeit der Nährwertangaben auf den Produkten zu kontrollieren, wurden Trockenmasse/Wassergehalt, Asche, Rohprotein, Gesamtfett, Stärke und Ballaststoffe in Anlehnung an ASU-Methoden bestimmt. Daraus berechneten wir die Gesamtkohlenhydrate, den Energiegehalt und den physiologischen Brennwert. Für die Bestimmung des Kochsalzgehaltes wurden die Produkte gemäß DIN EN 13805:2014 aufgeschlossen und Chlorid/Natrium gemäß Methode L 00.00–144:2013 bestimmt.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: War das sensorische Urteil oder das für Schadstoffe ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein. War das sensorische Urteil oder das Urteil für Authentizität oder das für Schadstoffe mangelhaft, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. Bei ausreichender Authentizität wurde das Gesamturteil um eine halbe Note abgewertet.
Weitere Untersuchungen
Wir prüften die mikrobiologische Qualität der vorgegartem Reise (aerobe mesophile Koloniezahl, Enterobacteriaceae, Escherichia coli, koagulase-positive Staphylokokken, Bacillus cereus, Salmonellen, Listeria monocytogenes, Hefen und Schimmelpilze). Alle Produkte wurden auf gentechnisch-veränderte Organismen untersucht.
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- Unsere Kollegen vom Schweizer Gesundheitstipp haben zwölf Risotto-Reis-Produkte auf Schadstoffe geprüft. Sie fanden in allen Arsen – aber nur geringe Mengen.
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- Unsere Schweizer Kollegen von Saldo haben zwölf Reiskocher getestet. Drei überzeugten besonders. Sehr guten Basmati-, Vollkorn-, Sushi- und Wildreis kochte nur einer.
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- Der Schweizer Gesundheitstipp hat zwölf Cornflakes-Produkte auf Acrylamid und weitere Schadstoffe geprüft. Zwei gute Mais-Flakes sind in Deutschland erhältlich.
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Kommentarliste
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@Doro07: In Reiswaffeln dürfen maximal 0,3 mg/kg (Milligramm pro Kilogramm) anorganisches Arsen enthalten sein. In Parboiled-Reis und geschältem Reis sind maximal 0,25 mg/kg anorganisches Arsen erlaubt. (bp)
Guten Tag, welcher Grenzwert für anorganisches Arsen liegt dem Reis Test zugrunde?
Frage an die Redaktion,
Ich kaufe schon immer den geschmacklich guten Tilda Reis, nun lese ich im Test "schlechte Lesbarkeit", das stimmt wirklich, doch einmal notiert, oder Scanner, und es passt.
Unklar sind mir die "unzulässigen Werbeaussagen", die gehören im Test definiert, der Hinweis darauf ist mir zu wenig.
Den Davert "Echter Basmati Reis", kann ich unter den 10 angebotenen bei Davert, unter der Bezeichnung nicht finden, oder habe ich da was übersehen?
@inga-lene: Unsere Tests haben einen Vorlauf von etwa einem halben Jahr. Somit haben wir den Reis im März anonym im Handel eingekauft. Die Anbieter werden über den Test ihres Produktes nicht vorab informiert, um jegliche Einflussnahme auszuschließen. Im Gegenzug hat dies zur Folge, dass wir vor Testbeginn keine Information darüber haben, ob möglicherweise Produktveränderungen geplant sind. Die Anbietervorinformation erfolgt erst kurz Heftveröffentlichung. Teilen uns die Hersteller dann im Zuge dieser Befragung mit, dass das von uns getestete Produkt geändert oder vom Markt genommen wurde, vermerken wir dies in der Testtabelle in Form einer Fußnote, wie das auch beim Lidl Reis geschehen ist. Da aber zum Zeitpunkt der Testveröffentlichung oft noch erhebliche Restbestände im Handel sind, veröffentlichen wir das Produkt trotzdem. (PF)
Nun habe ich aufgrund Ihres Tests den Basmatireis von Lidl gekauft - zu diesem Reis kann ich nur sagen:
Der schmeckt abscheulich!
Und lese gerade hier von "LuBu123" dass der getestete Reis gar nicht mehr angeboten wird! Was soll das denn? Dann hätten Sie diesen Test doch gar nicht mehr veröffentlichen dürfen!
Ich bin nicht das erste Mal von Stiftung Warentest enttäuscht!