
Preiswerte Cashewkerne statt teurer Pinienkerne, Sonnenblumenöl statt hochwertigem Olivenöl und dazu Weizengrieß oder Aroma – viele Basilikum-Pestos aus dem Handel haben mit dem Original nichts mehr zu tun. Unsere Tester haben 30 verzehrfertige Basilikum-Soßen untersucht, 5 davon mit Biosiegel und 3 aus dem Kühlregal. Viele industriell hergestellte Pestos haben gravierende Fehler im Geschmack oder enthalten Keime und sind daher nur ausreichend oder gar mangelhaft. Drei Soßen sind aber gut.
Alle Testergebnisse für Basilikum-Pesto 08/2013
Liste der 30 getesteten Produkte
Pesto Genovese keine geschützte Spezialität
Die Menschen in Genua und ganz Ligurien sind stolz auf ihr Pesto Genovese. In der grünen Soße vereinen sie die kulinarischen Schätze Nordwest-Italiens: frisches Basilikum und knackige Pinienkerne – gepaart mit Olivenöl, Parmigiano Reggiano, Pecorino, Knoblauch und Salz. Seit mindestens 200 Jahren zerstampfen Hausfrauen und Köche diese Zutaten im Mörser. Pestare heißt die Tätigkeit auf Italienisch, Pesto Genovese die Soße. Sie schmeckt auf Nudeln und Brot, in Suppen und Salaten.
Seit gut 20 Jahren stellt auch die Industrie Pesto Genovese her. Doch die Rezeptur ist in der EU nicht als Spezialität geschützt wie etwa der Parmaschinken. Der Grund: Bis heute wurde kein korrekter Antrag gestellt. Dennoch erwarten die Verbraucher auch in Pesto Genovese aus dem Supermarkt die traditionellen Zutaten – die Stiftung Warentest ebenfalls.
Gerade die teuren Pesti schneiden schlecht ab
Doch weit gefehlt. Von den sechs Pesto-Zubereitungen, die als Pesto Genovese etikettiert sind, enthalten fünf Sonnenblumen- statt Olivenöl bzw. Cashew- statt Pinienkerne. Nur eine Firma bietet ihr Biopesto mit den richtigen Zutaten an. Die Prüfer fanden darin aber einen potenziell krebserregenden Stoff. Alle sechs Pesto Genovese im Test schneiden mangelhaft ab. Dabei sind gerade sie teuer. 100 Gramm kosten im Durchschnitt 2,80 Euro, die gleiche Menge einfacher Basilikumzubereitungen nur 1,55 Euro.
Basilikum-Zubereitungen ungenau gekennzeichnet
Bei Basilikum-Zubereitungen komponieren die Hersteller frei. Abgewandelt vom Original bietet der Handel sie als Pesto alla Genovese oder Pesto Verde an. Was sich hinter derart ungenauen Bezeichnungen verbirgt, müsste deutlich beschrieben sein – wird es aber häufig nicht. Traditionelle Pesto-Zutaten sind teuer. Neben Pinienkernen und nativem Olivenöl extra kosten auch Parmesan und Pecorino viel Geld. Es lohnt sich für Hersteller, sie ganz oder teilweise zu ersetzen. Kartoffelflocken oder Weizengrieß übernehmen etwa die Bindefunktion des Käses, mit dem die Industrie geradezu geizt. Statt 20 Prozent, wie Traditionsrezepte empfehlen, findet man mitunter weniger als 1 Prozent Käse.
Echtes Pesto Genovese besteht zu einem Viertel aus Basilikum
Beim Basilikum zählt weniger die Menge als die Qualität. Jung und kleinblättrig sollte es sein, ältere Blätter und Stiele sind oft faserig. Pesto Genovese sollte mindestens zu einem Viertel aus Basilikum bestehen – möglichst „Basilico Genovese“. Es wächst im milden Meeresklima Liguriens und darf die EU-Ursprungsbezeichnung D.O.P (Denominazione di Origine Protetta) tragen. Ein Hersteller verwendet Biobasilikum, das aber schadstoffbelastet ist – ärgerlich für die ligurische Spezialität.
Verschwiegene Zutaten und ein authentisches Rezept
Was die Tester an verschwiegenen Zutaten, unnötigen Konservierungsstoffen, chemisch hergestellten Aromen, aber auch gefährlichen Schadstoffen gefunden haben, wird auf den folgenden Seiten verraten. Und wie ein frisches Pesto Genovese schmeckt, können Sie auch herausfinden, ohne nach Ligurien zu fahren: Mithilfe unseres garantiert echten Original-Rezepts!
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- In der grünen Soße finden sich oft Rückstände von Schadstoffen, zeigt ein Test des Vereins für Konsumenteninformation. Am meisten überzeugen Bio-Pestos.
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- Der Verbrauch von Kuhmilch sinkt – der Absatz von Milchalternativen steigt. Pflanzendrinks gelten als gesund und nachhaltiger als Milch. Stimmt das? Ein Überblick.
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- Naturkatastrophe, Stromausfall, Pandemie – das Bundesamt für Katastrophenhilfe empfiehlt, für Krisen einen Notvorrat anzulegen. test.de verrät, was wirklich reingehört.
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Das Pesto von Manufaktum schnitt „mangelhaft“ ab, weil es mikrobiologisch verdorben war. Der stark säuerliche Geschmack des von uns getesteten Pestos - geprüft wurden natürlich mehrere Gläser einer Charge - wies eindeutig auf Verderbnisbakterien hin. Das ist auch der Grund warum Manufaktum das Pesto aus dem Verkehr gezogen hat. Die falsch deklarierte Füllmenge gab zwar einen „Punktabzug“ war aber nicht ausschlaggebend für das mangelhafte Gesamturteil.(BP)
Ihnen schmeckt das Pesto von Manufactum. Das ist absolut in Ordnung. Bei ihrem Schimpfen vergessen sie jedoch leider irgend welche anderen Argumente, außer ihrem persönlichen Geschmack, zu nennen, die den Test der StiWa in auch nur in einem Punkt widerlegen.
Und nein, kein Handwerksbetrieb hat ein Problem sein Produkt auf 20 Gramm genau abzuwiegen. Und als Kunde erwarte ich, dass ich das, was ich kaufe, auch bekomme. Sie nicht?
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