
Nur teilweise barrierefrei reicht nicht: Alle Zimmer müssen ohne Hindernisse zu benutzen sein.
Nur jede achte Mietwohnung, die in Immobilienportalen als „barrierefrei“ beworben wird, hat wirklich keine Hürden. Das zeigt eine Untersuchung. Hier lesen Sie, worauf es ankommt und wie Sie bei der Wohnungssuche vorgehen sollten.
Daas sind die entscheidenden Kriterien
Wohnungen, die auf Immobilienportalen als barrierefrei angepriesen werden, sind oft nicht für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl geeignet. Das hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bei der Überprüfung von 191 Inseraten festgestellt. Für die Untersuchung hat die Verbraucherzentrale Kriterien festgelegt, die eine barrierefreie Wohnung mindestens erfüllen muss:
- der Hauseingang ist ebenerdig oder hat eine Rampe
- es gibt einen Aufzug;
- die Türen sind breit genug;
- es gibt keine Schwellen;
- das Bad bietet ausreichend Bewegungsfreiheit;
- es gibt eine bodengleiche Dusche;
- das Waschbecken ist unterfahrbar.
Zu wenig Wohnungen erfüllen die Kriterien der Barrierefreiheit
Von insgesamt 191 inserierten Wohnungen erfüllten nur 25 sämtliche Kriterien. Schon an der Erreichbarkeit scheiterte knapp die Hälfte der untersuchten Wohnungen. Sie waren nicht ohne Außenstufe oder per Rampe begehbar. Auch ein Aufzug fehlte bei jeder zweiten Wohnung. Und nur jede vierte Eingangstür erreichte die Mindestbreite von 0,90 Metern. Die Verbraucherzentrale stieß oft auch auf fragwürdige Konstellationen, beispielsweise eine Maisonette-Wohnung mit Innentreppe und barrierefreiem Bad im Obergeschoss.
So gehen Sie bei der Wohnungssuche vor
Erstellen Sie für die Suche nach einer barrierefreien Wohnung eine Liste mit allen für Sie selbst wichtigen Kriterien. Überlegen Sie auch, ob Sie Ihre bisherige Wohnung an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Vermieter müssen Umbauten für eine alters- oder behindertengerechte Nutzung der Wohnung erlauben. Pflegebedürftige können dafür Unterstützung bei der Pflegeversicherung beantragen, zudem fördert die staatliche KfW-Bank die Reduzierung von Barrieren mit Zuschüssen und günstigen Krediten (zum Vergleich von Immobilienkrediten und KfW-Förderungen). Rat geben Wohnberatungsstellen.