
Minirenditen auf der einen Seite, maximale Sicherheit auf der anderen Seite. Das zeichnet Banksparpläne in der Niedrigzinsphase aus. © Alamy Stock Photo / CalypsoArt
Reich wird man mit ihnen nicht, aber dafür sind Banksparpläne sehr verlässlich. Die besten bringen sogar ein bisschen Rendite.
Obwohl sichere Zinsanlagen zurzeit kaum etwas bringen, sind sie unverzichtbar. Wer zu einem festen Zeitpunkt einen bestimmten Betrag anstrebt, kann sich auf schwankungsanfällige Fondssparpläne nicht einlassen, sondern braucht ein Produkt mit verlässlicher Verzinsung.
Wir haben knapp 160 Banken nach verzinsten Sparplänen gefragt, aber nur noch wenige gefunden. Der beste bringt für zehn Jahre immerhin 1 Prozent pro Jahr. Er stammt von der in Österreich ansässigen Denizbank (Tabelle Verzinste Banksparpläne).
Unser Rat
- Auswahl.
- Der variabel verzinste Sparplan der Denizbank ist erste Wahl, wenn Sie sich ohne Weiteres für bis zu zehn Jahre festlegen wollen. Akzeptabel ist der Direkt-Sparplan der Audi Bank /Volkswagen Bank, bei dem ein vorzeitiger Ausstieg problemlos möglich ist.
- Laufzeit.
- Auchwenn Sie vorhaben, sehr lange zu sparen, halten wir eine Laufzeit von mehr als zehn Jahren beim aktuellen Zinsniveau für unsinnig. Die geringe Mehrrendite, die sich bei deutlich längerer Spardauer erzielen lässt, steht in keinem vernünftigen Verhältnis zum Zinsänderungsrisiko.
- Nachhaltigkeit.
- Für Anleger, die auf ethisch-ökologische Aspekte achten, sind die Sparpläne der Triodos Bank und der Umweltbank geeignet. Sie legen strenge Kriterien an, wenn das Geld für Kredite vergeben, bieten aber bescheidene Sparzinsen.
Viel Augenwischerei bei den Erträgen
Ein Banksparplan ist ausgesprochen bequem. Anleger zahlen monatlich einen festen Betrag ein und müssen sich während der Laufzeit um nichts kümmern. Anders als bei einem ETF-Sparplan haben sie Planungssicherheit, weil kein Verlustrisiko besteht. Ein Banksparplan endet stets im Plus.
Welcher exakte Gesamtertrag durch die Verzinsung herauskommt, ist allerdings nicht bei allen Banksparplänen klar. Bei den 15 untersuchten Produkten fanden wir neun unterschiedliche Ertragsvarianten (Tabelle Verzinste Banksparpläne, a bis i). Einige Anbieter verwenden viel Fantasie darauf, die fehlende Ertragsstärke ihrer Produkte zu kaschieren. Beispiel DKB Sparplan: Die Verzinsung beträgt kümmerliche 0,03 Prozent. Es wird jedoch ein laufzeitabhängiger Zinsbonus versprochen. Dieser beträgt nach 20 Jahren beeindruckende 200 Prozent und „katapultiert“ die jährliche Rendite auf 0,09 Prozent.
Neben den Produkten mit festgelegtem Zins gibt es welche mit variabler Verzinsung, mit Boni auf Sparraten oder Zinsen, die jährlich oder am Ende der Laufzeit gezahlt werden. Manche sind an einen Referenzzins angebunden, andere nicht.
Sehr dünnes Angebot
Banksparpläne werden nur noch selten angeboten, und wenn man diejenigen ohne nennenswerte Rendite abzieht, wird es äußerst überschaubar.
Der Sparplan der Denizbank, das aktuell ertragsstärkste Angebot im Test, bringt für Laufzeiten von 5 bis 10 Jahren eine garantierte Mindestrendite von immerhin 1 Prozent pro Jahr. Theoretisch könnte dieser Sparplan sogar noch mehr bringen. Seine variable Verzinsung ist an den sogenannten Zwölf-Monats-Euribor gekoppelt. Dieser liegt seit dem Jahr 2016 im Minus, aktuell bei minus 0,2 Prozent. Nur wenn er dauerhaft deutlich in den positiven Bereich klettern würde, wäre für Sparer mehr als die garantierte Mindestrendite möglich.
Sparer sollten sich in jedem Fall gut überlegen, ob eine Bindung über eine relativ lange Zeit für sie das Richtige ist. Ein vorzeitiger Abbruch ist bei Verträgen mit fest vereinbarter Laufzeit meist nicht möglich oder teuer.
Eine akzeptable Rendite bietet der Direkt-Sparplan der Audi Bank/Volkswagen Bank. Er hat eine feste Zinstreppe, die mit der Laufzeit ansteigt. Wer zehn Jahre dabeibleibt, kommt auf 0,93 Prozent Rendite pro Jahr. Ein Ausstieg ist hier schon nach zwei Jahren problemlos möglich.
Statt einer Ausbildungsversicherung
Banksparpläne sind beliebt bei Eltern oder Großeltern, die Kindern oder Enkeln eine Basis fürs spätere Studium oder den Berufseinstieg legen wollen. Bei einem Sparplan auf den Namen des Kindes bleiben die nicht sehr üppigen Zinserträge in aller Regel zumindest ohne Steuerabzug. Die Anlage ist auf jeden Fall viel billiger und sinnvoller als eine Ausbildungsversicherung, die für diesen Zweck oft angeboten wird.
-
- Fondssparplan, Banksparplan oder Bausparvertrag – Vermögenswirksame Leistungen (VL) sind vielfältig. Wie Beschäftigte die Extrazahlung am besten nutzen.
-
- Wie geht es weiter mit der Riester-Rente? Die Pläne der neuen Bundesregierung sind noch vage. Bestandskunden sollten sich aber nicht verunsichern lassen.
-
- Ethisch-ökologisches Fondssparen mit Rentenversicherungen ist einfach, hat aber seinen Preis. Unser Test zeigt die besten grünen Tarife.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@thehawk: Wir bitten um Verständnis, hier ist nicht der Ort für persönliche Beratungen. Die Eltern sind als Sorgeberechtigte auch zur Verwaltung des Kindesvermögens berechtigt. Grundsätzlich haben die Enkel das Zugriffsrecht auf geschenktes Vermögen, sobald sie volljährig sind. Wer das keinesfalls möchte, muss die Schenkung ggf. aufschieben und das Geld solange auf den eigenen Namen anlegen (z.B. in ETF), bis man den Zugriff erlauben will. Bis dahin ist auch eine testamentarische Verfügung anzuraten, damit das Geld nicht in die Erbmasse fällt. (PH)
@Stiftung_Warentest
Meine Eltern wollen eine Einmalanlage für ihre Enkelkinder tätigen. Es sollen aber weder die Eltern noch die Kinder vor ihrem 20. Geburtstag Zugriff darauf haben.
Versicherungen kosten nur Geld. Festgeld über 12/15 Jahre wirft auch kaum etwas ab und an ETFs kommen die Kinder schon mit 18 (und die Eltern im Prinzip schon vorher).
Wie löst man das am Besten?
Hallo, also gerade bin ich auf der Webseite der Denizbank. Hatte mich schon gefreut auf 2,5% für einen Sparplan, aber die Daten sind von 2014, das muss man beachten. Mitlerweile gibts laut Webseite nur noch 1,65% für 7 Jahre. Schade.
Was auf dem Papier des Gesetzes über die Einlagensicherung steht, ist doch vollkommen egal. Allein die faktische Leistungsfähigkeit des Sicherungsfonds zählt. Und die dürfte - je nach land - bei der Pleite einer bereits kleineren Bank erschöpft sein. So mussten die Kunden der Lehmanns Tochter in Deutschland nach deren Pleite vom Sicherungsfonds entschädigt werden. Doch er hatte - wie erwartet - nicht genügend Mittel. Der Bund musste einen Notkredit gewähren. Manchmal frage ich mich, ob die SW wirklich so naiv ist oder einfach nur Propagandaorgan der Regierung. Was das noch mit Verbraucherschutz zu tun haben soll, verstehe ich jedenfalls schon lange nicht mehr.
@testuser254jkl,
@lifestyle069:
In unseren Zinsuntersuchungen berücksichtigen wir Institute, die ihren Sitz in der Europäischen Union haben. Bei all diesen Banken sind mindestens 100.000 Euro pro Anleger und Bank gesetzlich geschützt. Die VTB Direktbank und die Denizbank sind eigenständige österreichische „Töchter“ beziehungsweise „Enkel“ russischer Banken. Die Einlagen sind bis zur Höhe von 100.000 Euro pro Anleger und Bank über die österreichische Einlagensicherung abgesichert.
Hintergründe hierzu finden Sie auf test.de unter:
https://www.test.de/Einlagensicherung-Wir-haben-immer-alle-Sparer-entschaedigt-4742078-0/
https://www.test.de/Sicherheit-von-Spargeld-Ukraine-macht-Sparer-nervoes-4718029-0/
(TK)